Was bedeutet die Abkürzung “zzgl. USt”, die im Zusammenhang mit dem Kauf von Produkten steht? Wir klären diese Frage für dich.
Die Abkürzung “zzgl. USt” bedeutet “zuzüglich Umsatzsteuer”. Die Umsatzsteuer ist eine Steuer, die in Deutschland auf den Preis von Waren und Dienstleistungen erhoben wird. Sie liegt in der Regel bei 19 Prozent. Das “zuzüglich” in dem Hinweis “zzgl. USt” steht dafür, dass die Umsatzsteuer noch nicht im Preis enthalten ist, also noch auf den üblichen Produktpreis aufgeschlagen wird. Ein Synonym für “zuzüglich” ist “exklusive”.
Manchmal sieht man auch die Bezeichnung “inkl. USt”. Das bedeutet ausgeschrieben “inklusive Umsatzsteuer” und weißt darauf hin, dass die Umsatzsteuer bereits im Preis enthalten ist. Der Käufer muss also nichts oben drauf zahlen. Er kennt schon den vollen Preis für das Produkt.
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“zzgl. USt” und “inkl. USt”: Rechenbeispiel
Wenn bei einem Einkauf der Hinweis “zzgl. USt” erscheint, dann sieht der Kunde nur den Nettopreis eines Produkts. Denn die Umsatzsteuer wurde dann ja noch nicht darauf berechnet. Die Angabe “inkl. USt” lässt hingegen darauf schließen, dass die Umsatzsteuer bereits im Produktpreis enthalten ist. Es handelt sich demnach um den Bruttopreis.
Vom Nettopreis auf den Bruttopreis zu kommen, ist nicht besonders schwer. Es müssen hierzu einfach nur die 19 Prozent Umsatzsteuer auf den Ursprungspreis berechnet werden. Ein Beispiel: Kostet eine Kamera 100 Euro netto, liegt ihr Bruttopreis bei 119 Euro. Ausgeschrieben würde die Rechnung hierfür wie folgt aussehen:
Nettopreis + Umsatzsteuer (in %) = Bruttopreis
100 Euro + 19 % = 119 Euro
7 oder 19 Prozent: Wann gilt welche Umsatzsteuer?
Üblicherweise beträgt die Umsatzsteuer in Deutschland 19 Prozent. Dieser Regelsteuersatz fällt auf nahezu alle Waren und Dienstleistungen an. In einzelnen Fällen kommt jedoch auch der sogenannte ermäßigte Steuersatz zum Einsatz. Er beträgt 7 Prozent und wird unter anderem bei Lebensmitteln, Büchern und Zeitschriften sowie lebenden Tieren erhoben. Geregelt sind die Steuersätze im Umsatzsteuergesetz in § 12 UStG.
Es gibt auch einige Produkte, auf die überhaupt keine Umsatzsteuer erhoben wird. Hierzu zählen unter anderem Versicherungen, Glücksspielangebote und medizinische oder gesundheitliche Leistungen. Festgelegt ist das in § 4 UStG.
Sind Mehrwertsteuer und Umsatzsteuer dasselbe?
Es gibt keinen Unterschied zwischen der Mehrwertsteuer und der Umsatzsteuer. Beide Ausrücke beschreiben dieselbe Steuer, welche der Staat auf Waren und Dienstleistungen von Unternehmen erhebt. Steuerrechtlich korrekt ist jedoch nur der Begriff Umsatzsteuer – ausschließlich er lässt sich in der Gesetzgebung finden.
Die Bezeichnung Mehrwertsteuer kommt in der Umgangssprache zum Einsatz. Weil er gebräuchlicher ist, steht er auch auf Rechnungen und Kassenbons. Das Wort geht auf das sogenannte Mehrwertprinzip zurück, welches zum Ende der 1960er Jahre in Deutschland eingeführt wurde. Es besagt, dass beim Verkauf eines Produkts nur der dabei entstandene Mehrwert für den Kunden besteuert werden darf.