Rolex-Uhren stehen für Handwerkskunst, wie kein anderer Zeitmesser. Doch wie viel kosten die prestigehaltigen Luxus-Modelle in der Produktion?
Eine Luxusuhr ist das tragbare Statussymbol des 21. Jahrhunderts. Wer seinen Reichtum mit der Welt teilen möchte, trägt eine Armbanduhr, dessen Preis im Bereich eines Kleinwagens liegt. Musiker, Schauspieler und Selfmade-Millionäre halten den Trend am Leben und lassen Edelmarken wie Audemars Piguet, Cartier, Patek Phillipe in die Mitte des Mainstreams treten. Besonders die berühmten Rolex-Uhren der Schweiz erleben aktuell eine Renaissance. Doch wie setzt sich der Preis der Luxusmodelle zusammen?
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Uhren-Manufakturen: Rolex sticht hervor
Gründe für den hohen Preis einer Rolex-Uhr gibt es viele. Wie die The Watch Buyers Group berichtet, ist die Herstellung der schweizerischen Armbanduhren einzigartig in der Branche. So nutze die Firma zum Beispiel das 904L-Edelstahl, ein Stahl, dass zwar einen besonderen Glanz verspricht, sich aber gleichzeitig als schwierig in der Verarbeitung erweist. Kein anderer Uhrenhersteller nutze dieses besondere Stahl, weil es sowohl teurer in der Benutzung ist, als auch eine ganze Reihe neuer Maschinen benötigt. Andere Hersteller geben sich zumeist mit dem branchenüblichen 316L-Edelstahl zufrieden und verzichten auf die zusätzlichen Kosten.
Gleichzeitig verfügt Rolex über eine eigene Gießerei und verarbeitet all das verwendete Gold im eigenen Hause. Auch dieser Schritt ist einzigartig. Um die bestmögliche Perfektion bei der Uhrenherstellung zu erreichen, besitzt die Firma ein eigenes Labor, in dem Wissenschaftler tagein, tagaus an neuen technologischen Verbesserungen forschen. Professionelle Gemmologen prüfen zusätzlich die Echtheit und die Qualität jedes einzelnen Edelsteins.
Unter den Uhrenherstellern ist Rolex außerdem wegen seiner peniblen Auswahlkriterien bekannt. Jede einzelne Uhr, unter den 800.000 die jährlich hergestellt werden, muss sich einer strengen Qualitätsprüfung unterziehen. Die Lünette, also die Umrandung des Ziffernblattes, muss bei einigen Modellen so präzise sein, dass die Edelsteine ihre festgelegte Position um nicht mehr als ein Viertel der Dicke eines Menschenhaares verfehlen dürfen.

Der Ruf eines Luxuskönigs
Trotz all dieser Faktoren zahlt man als Kunde für eine Rolex-Uhr natürlich mehr, als nur die Herstellungskosten. Noch vor einigen Jahrzehnten kosteten die Modelle des Schweizer Produzenten deutlich weniger, als heutzutage. Im Jahr 1993 bezahlte man für eine Rolex Submariner Date knapp 2.000 Euro. Heute geht die Uhr für nicht weniger als 8.000 Euro über die Ladentheke. Das ist selbst bei Berücksichtigung der Inflation noch ein enormer Preisanstieg.
Der Grund, warum Rolex trotz seiner Preise zahllose Kunden findet, liegt zu einem gewissen Teil also im Namen selbst. Die Schweizer Manufaktur steht für Qualität und Prestige, wie kaum eine andere Luxusmarke. Die Menschen sind bereit dafür, viel Geld für die Uhren mit dem Kronen-Logo in die Hand zu nehmen und Rolex ist sich dessen bewusst.
Wie hoch die Herstellungskosten einer Rolex-Uhr sind, weiß nur der Hersteller selbst. Derartige Informationen werden schon seit Generationen von den Firmenleitern geheim gehalten und mehr als ungenaue Berechnungen können wir leider nicht nennen. Schätzungen gehen davon aus, dass die günstigeren Modelle wenige hunderte bis tausende Euro in der Produktion kosten. Ob es sich dabei um akkurate Überlegungen handelt, lässt sich aber nur schwer feststellen.
Abgesehen davon sind es nicht nur die Materialkosten, die wir berücksichtigen dürfen. Rolex gibt jede Menge Geld für die Bezahlung der Mitarbeiter, Marketing, Events und Sponsorships aus. Dazu kommen natürlich noch Kosten für Forschung, Philanthropie und Instandhaltung der Werkräume. Gleichzeitig hat Rolex über die vergangenen Jahrzehnte einen Ruf aufbauen können, der mit keinem Geld der Welt gekauft werden kann.