Kunden einer Bank dürfen nur eine begrenzte Summe Bargeld einzahlen ohne einen Nachweis vorlegen zu müssen. Daran hat sich auch im Jahr 2023 nichts geändert.
Bargeld ist und bleibt das beliebteste Zahlungsmittel der Deutschen. Trotzdem gibt es im Zusammenhang mit Bargeldgeschäften immer mehr Regelungen. So müssen Kunden, die bei einer Bank Geld einzahlen, ab einer bestimmten Summe einen Nachweis hinterlegen. Wie hoch der Betrag ausfällt und was unbedingt beachtet werden sollte, erfährst du im folgenden Text.
Wie viel Geld kann ich ohne Nachweis einzahlen?
Wie viel Geld du ohne Nachweis einzahlen kannst, bestimmt in erster Linie das Geldwäschegesetz (GwG). Dieses schreibt vor, dass Bareinzahlungen in Höhe von mindestens 10.000 Euro auf die Mittelherkunft hin überprüft werden müssen. Die BaFin erklärt derweil, dass für Nicht-Bestandskunden einer Bank eine Grenze von lediglich 2.500 Euro besteht. Darüber hinaus können einzelne Banken die Grenze auch tiefer ansetzen.
Auf den ersten Blick mag das Ganze etwas kompliziert wirken. Bist du dir nicht sicher, wie viel Geld du ohne Nachweis einzahlen darfst, frage am besten bei deiner Hausbank nach. In der Regel gilt aber, dass Bestandskunden bis zu 10.000 Euro einzahlen dürfen, während bei Neukunden schon ab einem Betrag von 2.500 Euro eine Abfrage erfolgen kann.
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Bargeld aufteilen hat keinen Sinn
Nun könnte man auf die Idee kommen, den Betrag über 2.500 beziehungsweise 10.000 Euro einfach in Teilen einzuzahlen. Dem sind sich aber auch Banken und Gesetzgeber bewusst. Daher nutzen Banken intelligente Automatismen, um zu erkennen, ob ein Kunde absichtlich Bargeldeinzahlungen über einen gewissen Zeitraum aufteilt. Insofern wird der Nachweis nicht nur bei Einmalzahlungen fällig.
Grundsätzlich ist es nicht ratsam, zu versuchen, die Nachweispflicht zu umgehen. Im Zweifel könnte dies erst recht dazu führen, dass deine Bank den Vorgang gesondert überprüft. Wie die Regelungen zeigen, nimmt der Gesetzgeber Geldwäsche sehr ernst. Stammt dein Bargeld aus legalen Quellen, musst du dir aber keine Sorgen machen.
Welche Belege sich als Nachweis eignen
Kunden und Banken ärgert die Gesetzeslage wohl gleichermaßen. Dennoch solltest du Beträge über 2.500 oder 10.000 Euro nie ohne Nachweis einzahlen. Auch als “braver” Bürger drohen Konsequenzen, wenn die Mittelherkunft nicht nachgewiesen werden kann. Schließlich möchte der Staat wissen, woher dein Bargeld stammt. Zum Glück gibt es laut der BaFin mehrere Belege, die sich als Nachweis eignen:
- ein aktueller Kontoauszug über die Barauszahlung, wenn sie vom eigenen Konto bei einer anderen Bank oder Sparkasse erfolgt ist,
- Barauszahlungsquittungen einer anderen Bank oder Sparkasse,
- ein Sparbuch, aus dem die Barauszahlung hervorgeht,
- Verkaufs- und Rechnungsbelege (z. B. Belege zu einem Auto- oder Goldverkauf),
- Quittungen über Sortengeschäfte,
- letztwillige Verfügung, Testament, Erbschein oder ähnliche Erbnachweise sowie
- Schenkungsverträge oder Schenkungsanzeigen.
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Warum kann ich nicht unbegrenzt Geld einzahlen?
Lange Zeit haben Banken ihre Kunden nicht gefragt, woher deren Bargelder stammen. Beiden Seiten war es recht, wenn die Einzahlung ohne Nachweis durchgeführt werden konnte. Doch die Gesetzeslage hat sich geändert. Banken sind im Jahr 2023 dazu verpflichtet, ihre Kunden nach der Herkunft eingezahlter Gelder zu fragen. Zudem werden die eingereichten Belege auf ihre Glaubhaftigkeit überprüft.
Mit den neuen Regeln sollen Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung erschwert werden. Manche Bürger befürchten aber auch, dass damit der Weg zur Bargeldabschaffung in Deutschland geebnet werden könnte. Immerhin gibt es bereits Länder in der EU wie Schweden, in denen Bargeld kaum noch Verwendung findet.