Eine hohe Inflation geht auch an den Finanzmärkten nicht spurlos vorbei. Ob es Sinn macht, trotzdem in Aktien zu investieren und welche dafür am besten geeignet sind, erfährst du bei uns.
Inflation, auch als Teuerungsrate bekannt, bezeichnet den Anstieg des allgemeinen Preisniveaus in einer Volkswirtschaft über einen bestimmten Zeitraum hinweg. Wenn die Inflation hoch ist, bedeutet dies, dass die Preise für Waren und Dienstleistungen schneller steigen als das Einkommen der Bürger. Neben der Gesellschaft sind auch die Finanzmärkte vom Preisanstieg betroffen. Nichtsdestotrotz können Aktien bei Inflation einen gewissen Schutz für Anleger bieten.
Was du über die Inflation wissen solltest
Zunächst einmal sollte gesagt sein, dass die Inflation nicht unbedingt etwas schlechtes sein muss. Eine moderate Inflation ist von vielen großen Zentralbanken sogar gewollt. Sie kann dazu beitragen, das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, indem sie Anreize für Investitionen und Konsum schafft. Außerdem senkt eine moderate Inflation auch die Realzinsen, wodurch Kredite für Unternehmen und Haushalte attraktiver werden.
Die Europäische Zentralbank sowie die Federal Reserve Bank der USA streben eine Inflation von etwa 2 Prozent an, da dies als eine stabile Rate angesehen wird, welche die Wirtschaft nicht übermäßig belastet und gleichzeitig noch genügend Spielraum für geldpolitische Maßnahmen lässt, um auf wirtschaftliche Schwankungen zu reagieren. Geraten die Preise jedoch außer Kontrolle und die Teuerungsrate liegt deutlich über 2 Prozent, hat dies negative Folgen für Wachstum und Wohlstand.
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Aktien als Inflationsschutz – eine gute Idee?
Wie die Vergangenheit zeigt, hat eine moderate Inflation in der Regel keinen negativen Einfluss auf den Aktienmarkt. Anders sieht es bei ungewöhnlich hohen Teuerungsraten von beispielsweise sechs Prozent oder mehr aus. Diese schüren Unsicherheit und führen oft zu höheren Zinsen, wodurch Investitionen und Konsum verringert werden. Die Gewinnmargen von Unternehmen gehen zurück und spiegeln sich letztlich in den Aktienkursen wider.
Viele Anleger flüchten dann in andere Anlegeklassen wie Gold, Anleihen oder Immobilien. Dabei sollten Aktien bei Inflation nicht gleich abgeschrieben werden. Zum einen erzielen sie unter allen Anlegeklassen langfristig noch immer die beste Rendite, wie diverse Studien zeigen, zum anderen gibt es auch börsennotierte Unternehmen, die von der Inflation weniger oder kaum negativ beeinflusst werden.

Welche Aktien bei Inflation kaufen?
Wie eine bestimmte Aktie auf die Inflation reagiert, lässt sich im Vorneherein kaum sagen. Allerdings gibt es Branchen, die von der steigenden Preisentwicklung weniger betroffen sind als andere. Dies gilt unter anderem für Unternehmen in den Bereichen Rohstoffe, Energie und Gesundheit. Sie haben den Vorteil, dass die Nachfrage unabhängig von den Preisen relativ konstant bleibt. Konsumenten können im alltäglichen Leben nur schwer auf deren Produkte verzichten.
Zur Absicherung gegen die Krise eignen sich außerdem die sogenannten Blue Chips, auch Standardwerte genannt. Dabei handelt es sich um etablierte, finanziell stabile Unternehmen, die über eine hohe Marktkapitalisierung und ein hohes Handelsvolumen verfügen. Abgesehen davon, dass sie weniger anfällig für Kursschwankungen sind, besitzen diese Unternehmen in der Regel mehr Preissetzungsmacht, wodurch sie die Inflation letztlich an ihre Kunden weitergeben können.
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Grundsätzlich sind Aktien bei Inflation in der Lage, dein Vermögen zu schützen. Dabei kommt es auf die Auswahl der richtigen Werte an. Trotzdem ist es wichtig zu beachten, dass Aktien nur ein Teil einer diversifizierten Anlagestrategie sein sollten. Am besten sicherst du dein Vermögen mit mehreren Anlageklassen wie beispielsweise Anleihen, Gold und Immobilien ab. Kryptowährungen sind aufgrund ihrer hohen Volatilität eher weniger geeignet.