Der Bitcoin-Erfinder Satoshi Nakamoto ist ein einziges Mysterium. Nur wenige Personen kommen in Frage, wenn es um die Identität des Krypto-Genies geht.
Alles, was wir über den Schöpfer der Kryptowährung Bitcoin wissen, ist das sein Pseudonym Satoshi Nakamoto lautet. Die meisten weiteren Information über die Identität des Erfinders sind reine Spekulation – und das soll wohl auch so bleiben. Im Jahr 2011, nicht lange nach der Veröffentlichung des berühmten Bitcoin-White-Papers, verschwand Satoshi mit den Worten “ich mache jetzt andere Dinge”.
Ob hinter dem Pseudonym eine Einzelperson, eine Entwicklergruppe oder sogar eine Geheimorganisation steckt, wissen wir nicht. Sicher ist nur: Bis zum heutigen Tage sitzt Satoshi auf einem Schatz von mehreren Milliarden Euro in Bitcoin. Um anonym zu bleiben, scheint er seine Wallet jedoch nicht anzurühren.
In den letzten Jahren behaupteten immer wieder einige Personen, sie stünden hinter dem japanischen Pseudonym. Wirklich beweisen konnte das aber niemand. Viel interessanter sind die Kandidaten, welche keine Identitätsansprüche tätigen aber dennoch zum Profil des Satoshi Nakamoto passen. Einige der plausibelsten Theorien wollen wir dir in den folgenden Zeilen vorstellen.
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1. Nick Szabo – Krypto-Pionier
Eine jahrealte Theorie besagt, Nick Szabo, ein US-amerikanischer Computerwissenschaftler, stecke hinter der Erfindung des Bitcoin. Elon Musk, seines Zeichens reichster Mann der Welt, befeuerte diese Spekulation noch einmal in einem Podcast im Dezember 2021. “Man kann sich die Entwicklung der Ideen vor der Einführung von Bitcoin anschauen und sehen, wer über diese Ideen geschrieben hat” sagte Musk. Und obwohl er natürlich nicht wisse, wer hinter dem Launch des Bitcoins steckt, vermute er Szabo als den Erfinder.
Die Hypothese des Tesla-Chefs scheint gar nicht so abwegig. Szabo gilt als einer der Pioniere der Kryptowährungen. Im Jahr 1998 entwarf er “bit gold”, eine dezentralisierte digitale Währung, die zwar nie implementiert wurde, aber gemeinhin als “Vorläufer der Bitcoin-Architektur” bezeichnet wird. Im Mai 2011 schrieb Szabo im Bezug auf Kryptowährungen: “Ich, Wei Dai und Hal Finney (weitere Informatiker) waren die einzigen Leute, die ich kenne, die sich für so eine Idee begeistern konnten.”
Doch hier endet die Spur noch nicht. Im Jahr 2014 untersuchte eine Gruppe von Sprachwissenschaftlern das berühmte Bitcoin-White-Paper und glich es mit den Schriften von Szabo sowie elf weiteren möglichen Erfindern ab. Das Ergebnis verblüffte die Forscher. “Die Anzahl der sprachlichen Ähnlichkeiten zwischen Szabos Text und dem Bitcoin-White-Paper ist unheimlich” schrieben die Wissenschaftler. Weiter erklärten sie: “Keiner der anderen Texte stimmt auch nur annähernd so gut überein.”
Nick Szabo selbst bestreitet hinter der Satoshi-Identität zu stecken. Übrigens: Auch Elon Musk wurde schon zum Bitcoin-Gründer erklärt. Allerdings erklärte Musk ebenso, nichts mit der Kunstfigur am Hut zu haben.
2. Hal Finney – Softwareentwickler mit Ambitionen
Der inzwischen verstorbene Softwareentwickler Hal Finney war die erste Person, die eine Bitcoin-Überweisung von Satoshi Nakamoto erhielt. Zudem ist er neben Satoshi der einzig bekannte Entwickler des Bitcoin. Schon bevor die Kryptowährung überhaupt entstanden war, setzte sich Finney für den Fortschritt des digitalen Zeitalters ein. Freiheit, Privatsphäre, Dezentralisierung und finanzielle Autonomie gehörten zu den Herzensthemen des US-Amerikaners.
Eine Analyse des Beratungsunternehmens Juola & Associates und eine stilometrische Untersuchung kamen zu dem Entschluss, dass der Sprachgebrauch Finneys dem von Satoshi Nakamoto ähnelt. Kryptofans spekulieren, dass die Überweisung von Nakamoto zu Finney nur eine Test-Transaktion darstellte. In Wahrheiten seien beide Softwareentwickler ein und dieselbe Person.
Auch der Journalist Andy Greenberg hielt an jener Theorie fest. Als er jedoch von Finney eingeladen wurde, dessen E-Mail-Verkehr mit Satoshi zu durchforsten sowie die Details zur ersten Bitcoin-Transaktion, änderte er seine Meinung. Bis zu seinem Tod im Jahre 2014 stritt Finney mehrfach ab, selbst Satoshi zu sein.
3. Dorian (Satoshi) Nakamoto – Mysteriöser Namensvetter
Im Jahr 2014 erblickte eine beeindruckende Schlagzeile das Licht der Welt. Wie das Magazin Newsweek berichtete, habe man einen japanisch-amerikanischen Mann entdeckt, der den selben Namen wie der Bitcoin-Erfinder trägt. Es handelte sich um einen sogenannten Dorian Nakamoto, der vor seiner Namensänderung den Vornamen Satoshi trug.
Der Artikel wollte damals beweisen, dass dieser Satoshi Nakamoto und der Bitcoin-Schöpfer ein und dieselbe Person seien. Die liberale Einstellung des Mannes, seine japanische Herkunft und die Wohnadresse, welche nur zwei Blocks von Hal Finney entfernt war, sollten diese These untermauern. Doch Dorian Nakamoto verneinte die Verbindungen vehement. Gegenüber Channel 4 News erklärte er, nichts mit Bitcoin oder Softwareentwicklung am Hut zu haben – sichtlich genervt von der starken Medienpräsenz.
Trotz seines Statements wird das Gesicht von Dorian Nakamoto online noch immer als Platzhalter für das Aussehen des echten Satoshis genutzt. Zudem erklären einige Kryptofans den japanisch-amerikanischen Ingenieur weiterhin zum Bitcoin-Erfinder – in den meisten Fällen jedoch mit scherzhaften Intentionen.