Mit Dropshipping konnten sich einige Menschen in den letzten Jahren ein Vermögen aufbauen. Wir erklären dir, was hinter dem neumodischen Geschäftsmodell steckt.
Wer mit dem Gedanken spielt, Geld im Internet zu verdienen, hat sicherlich schon mal von Dropshipping gehört. In den letzten Jahren gewann das Geschäftsmodell auch im deutschsprachigen Raum zunehmend an Bedeutung. Heutzutage wird die Vertriebsmethode von fast 33 Prozent aller Onlineshops weltweit genutzt. Doch was steckt hinter Dropshipping und wie seriös ist das überhaupt?
Was ist Dropshipping?
Dropshipping ist ein Konzept der Onlinehandels, bei der ein Geschäft die Produkte, die es verkauft, nicht selbst lagert. Wenn ein Kunde eine Bestellung aufgibt, versendet der Shop-Betreiber das Produkt nicht persönlich, sondern bestellt es bei einem Hersteller oder Großhändler, der dieses wiederum direkt an den Kunden verschickt.
Der Dropshipper selbst hat während des ganzen Vorgangs keinen physischen Kontakt zum Produkt. Dadurch unterscheidet sich das Modell vom traditionellen Einzelhandel, bei dem Ware im großen Stil gekauft, gelagert und dann aus erster Hand an den Kunden versandt wird.
Der große Vorteil des Geschäftsmodells liegt darin, dass sich der Händler nicht mehr um lästige Prozesse wie Lagerung oder Versand kümmern muss. Das spart nicht nur Zeit, sondern auch Kosten. Als Zwischenhändler fallen somit einige Hürden weg, die beim klassischen Einzelhandelsmodell bestehen bleiben.
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Wie funktioniert das?
Beim Dropshipping gibt es insgesamt drei Parteien, die an dem Geschäftsprozess beteiligt sind. Auf der einen Seite ist da der Kunde, welcher ein Produkt in einem Online-Shop erwirbt. Er weiß nicht, ob seine Bestellung “gedropshippt” wird oder nicht. Der Großhändler ist ihm für gewöhnlich unbekannt.
Des Weiteren gibt es den Verkäufer. Er verwaltetet den Shop und kümmert sich darum, möglichst viele Kunden zu gewinnen. Trifft eine Bestellung ein, informiert er den Großhändler darüber, welcher das Produkt anschließend versendet. Gewinne erzielt der Verkäufer, indem er seine Verkaufspreise höher ansetzt als die Einkaufspreise des Großhändlers.
Als dritte Partei kommt der Großhändler ins Spiel. Er nimmt die Bestellung (oft automatisch) entgegen und liefert das Produkt an den Endkunden. Auf der Verpackung des bestellten Artikels ist häufig nur das Branding des Shop-Betreibers aufgedruckt, nicht aber das des Großhändlers.
Praxisbeispiel:
Gehen wir einmal davon aus, du planst einen Online-Shop für Kopfhörer einzurichten. Wegen der geringen Einstiegshürden und weil du über nur wenig Startkapital verfügst, entscheidest du dich dazu, Artikel via Dropshipping zu verkaufen. Der Handelsablauf könnte jetzt wie folgt aussehen:
- Du erstellst einen Online-Shop und bietest dort Kameras an.
- Ein Kunde bestellt eine Kamera für 200 Euro.
- Die Bestellung geht bei dir ein und du leitest die Kundeninformation an den Großhändler weiter.
- Der Großhändler verlangt 120 Euro von dir für die Kamera und den Direktversand.
- Der Großhändler verpackt und liefert die Kamera an deinen Kunden.
- Du verdienst 80 Euro an dem Verkauf.
Die größte Schwierigkeit beim Einstieg ins Dropshipping besteht wohl darin, einen geeigneten Großhändler zu finden. Wichtig ist, dass der Lieferant den Bestellungen rechtzeitig nachkommt, damit nicht die Zufriedenheit deiner Kunden beeinträchtigt wird. Des Weiteren spielen Preise, zusätzliche Gebühren und Produktqualität eine große Rolle bei der Auswahl des Großhändlers.
Vor- und Nachteile beim Dropshipping
Bevor man sich dazu entscheidet, mit dem Dropshipping zu beginnen, sollte man Pro und Contra gegeneinander abwägen. Im folgenden wollen wir dir ein paar der wichtigsten Vor- und Nachteile vorstellen:
Vorteile | Nachteile |
---|---|
Wenig Startkapital nötig | Geringe Gewinnmargen (durchschnittlich 15 – 30 Prozent) |
Geringeres Verlustrisiko als traditionelle Shops | Keine vollständige Kontrolle über das Geschäft |
Hohe Flexibilität. Nur Laptop und Internetanschluss benötigt | Wenig Kontrolle über das Produkt |
Niedrige Betriebskosten, da kein Lager verwaltet werden muss | Harte Konkurrenz. Viele Wettbewerber am Markt |
Automatisierung nimmt Arbeit ab | – |
Auch wenn die Vorteile auf den ersten Blick attraktiv scheinen, solltest du nicht vergessen, dass auch beim Dropshipping einige Herausforderungen auf dich warten. Das größte Problem stellt wohl die Konkurrenz dar. Da das Geschäftsmodell mittlerweile Einzug in den Mainstream gefunden hat, ist die Anzahl der Wettbewerber entsprechend groß. Andere Unternehmer verkaufen vielleicht dieselben Produkte, von demselben Lieferanten zu spottbilligen Preisen.
Wer jedoch bereit ist, alle Herausforderungen anzunehmen und das nötige Kapital zu investieren, kann auch heute noch als Dropshipper durchstarten. Da der Zeitaufwand geringer ist als bei einem traditionellen Online-Shop, ist es selbst für Berufstätige möglich, mit dem Dropshipping ein hohes, monatliches Einkommen zu erzielen.
Ist Dropshipping legal?
Manch einer wundert sich jetzt vielleicht, ob Dropshipping überhaupt legal ist. Die deutliche Antwort lautet: Ja, ist es.
Die Bundesregierung erklärt es wie folgt: “Dropshipping ist legal und unterliegt somit denselben Regelungen, wie ein Einkauf in jedem anderen Online-Shop auch, egal ob der Händler im EU-Ausland sitzt oder in Deutschland.” Es spielt also keine Rolle, ob der Shop-Betreiber nun ein klassisches Geschäftsmodell oder Dropshipping zum Verkauf seiner Produkt nutzt.
Dennoch sollten Dropshipper darauf achten, mit seriösen Großhändlern zusammenzuarbeiten. Wer wissend oder unwissend Plagiate verkauft, schadet nicht nur seinen Kunden sondern verstößt auch gegen deutsche Gesetze.