Die deutsche Beziehung zum Sparbuch sollte endlich gekappt werden. Zeitgemäß ist das zinsbasierte Anlageprodukt schon seit Jahren nicht mehr.
Das Sparbuch gilt gemeinhin als das liebste Anlageprodukt der Deutschen. Laut Daten der Verbrauchs- und Medienanalyse (VuMA) haben mehr als 55 Prozent der deutschen Haushalte ein solches Sparkonto. Verwundern sollte das nicht. Bei vielen Menschen beginnt die Bindung zum Sparbuch schon mit der Konfirmation bzw. Kommunion – bei manchen sogar schon mit der Geburt.
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Sparbücher lohnen sich nicht mehr
Doch wer es noch nicht getan hat, sollte sich alsbald von seinem Sparbuch trennen. Aufgrund des aktuellen Niedrigzinsumfelds, lassen sich kaum noch Zinsen mit der Anlageform erwirtschaften. Manche Sparbücher zahlen sogar überhaupt keine Zinsen mehr.
Nun könnte man entgegnen, dass das Sparbuch eine besondere Sicherheit biete, die man bei anderen Anlageformen nicht hat. So gibt es ja eine garantierte Einlagensicherung von bis zu 100.000 Euro, die das Kapital, im Falle einer Bankenpleite, vor dem Zugriff der Gläubiger schützt. Da stimmt soweit auch. Doch zur Wahrheit gehört ebenfalls, dass Tagesgeldkonten dieselbe Sicherheit bieten.
Warum das Tagesgeldkonto besser als das Sparbuch ist
Tatsächlich sind die Tagesgeldkonten den Sparbüchern sogar in fast allen Bereichen überlegen. So fallen die Zinsen dort etwa deutlich höher aus. Auch bieten Tagesgeldkonten die Möglichkeit jederzeit unbegrenzt hohe Summen abzuheben. Beim Sparbuch ist das Limit für Abhebungen auf 2.000 Euro im Monat begrenzt. Wer mehr Geld abheben möchte, muss sein Sparbuch kündigen oder eine Auszahlung anmelden. Bei letzterem müssen Sparer die Bank drei Monate im Voraus informieren.
Obwohl das Tagesgeldkonto im Vergleich mit dem Sparbuch ganz klar als Sieger hervorgeht, heißt das noch lange nicht, dass es sich dabei um die perfekte Anlageform handelt. Wer gegen die Inflation ankämpfen oder sogar Vermögensaufbau betreiben möchte, ist mit dem Tagesgeldkonto falsch beraten. Die Zinsen sind einfach zu niedrig, um das eigene Kapital vermehren zu können. Für solche Pläne sind Aktien, Immobilien oder ETFs deutlich besser geeignet.
Doch für bestimmte Zwecke ist das Tagesgeldkonto äußerst nützlich. Wenn du etwa einen Notgroschen aufbauen möchtest, also eine Geldreserve für unvorhergesehene Ereignisse, kannst du diesen dort aufbewahren. Auch wenn du für den nächsten Urlaub sparst, ist das Geld auf dem Tagesgeldkonto gut angelegt. Auf dem Girokonto gibt es schließlich gar keine Zinsen. Außerdem kannst du mit der Sparsumme auf deinem Tagesgeldkonto keine Käufe tätigen, was dich davon abhält, vorzeitig Geld auszugeben.