Aktienkäufe mithilfe eines Kredits finanzieren? Davon rät Warren Buffett, der wohl erfolgreichste Investor aller Zeiten, strengstens ab.
Mit seiner Holding-Gesellschaft Berkshire Hathaway erzielte Warren Buffett selbst im Corona-Jahr 2021 einen Umsatz von mehr als 276 Milliarden US-Dollar. Wenn es um das Aufspüren unterbewerteter Aktien geht, macht dem 91-Jährigen keiner etwas vor. Doch so scharf sein Gespür auch sein mag: Vom Aktienkauf auf Pump hält Buffett nichts. Zu volatil seien die Aktienmärkte, zu hoch das Risiko auf Verluste.
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Warren Buffett: Das stärkste Argument gegen Aktienkredite
In einem Aktionärsbrief seines Unternehmens Berkshire Hathaway aus dem Jahre 2018, veröffentliche Buffett eine interessante Tabelle. Die Statistik zeigt die vier großen Kurseinbrüche, welche die Holding in den vergangenen 53 Jahre erlebt hat.
Zeitraum | Höhepunkt | Tiefpunkt | Prozentualer Rückgang |
---|---|---|---|
März 1973 – Januar 1975 | 93 | 38 | (59,1%) |
2. Oktober 1987 – 27. Oktober 1987 | 4.250 | 2.675 | (37,1%) |
19. Juni 1998 – 10. März 2000 | 80.900 | 41.300 | (48,9%) |
19. September 2008 – 5. März 2009 | 147.000 | 72.400 | (50,7%) |
Das Unternehmen habe während der gesamten Zeit weiterhin Wert geschaffen, da man Gewinne reinvestiert hat und den Zinseszins “seinen Zauber wirken” ließ, schreibt Buffett an die Aktionäre. Doch obwohl sich Berkshire Jahr für Jahr weiterentwickelt habe, sei das Unternehmen nicht immun gegen die, in der Tabelle aufgeführten, “blutigen Episoden” gewesen, welche zu starken Kursrückgängen führten. “Diese Tabelle ist das stärkste Argument, dass ich gegen das Nutzen von geliehenem Geld für den Aktienkauf anführen kann.” erklärt der Investor.
Weiter schreibt Buffett: “Selbst wenn deine Kredite klein und deine Positionen nicht unmittelbar von einem sinkenden Markt betroffen sind, wird dein Verstand sehr wahrscheinlich von beängstigenden Schlagzeilen beeinflusst werden. Und ein unruhiger Geist kann keine guten Entscheidungen treffen.”
In der Zukunft, erklärt der Investor, werde es immer wieder zu Kurseinbrüchen bei Berkshire Hathaway und anderen Unternehmen kommen. Keiner wisse jedoch, wann eine solche Situation eintreffen wird. Das Licht könne jederzeit “von Grün auf Rot umschwenken”, ohne “bei Gelb zu pausieren”. Sollten sich jedoch außergewöhnliche Chancen eröffnen, seien solche Anleger im Vorteil, die nicht von ihren Schulden gehandicapt werden.