Wann es Sinn macht, den ETF-Sparplan nicht weiter zu besparen

Wann es Sinn macht, den ETF-Sparplan nicht weiter zu besparen
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Du musst deinen ETF-Sparplan nicht um jeden Preis weiter besparen. Kommt es zu finanziellen Engpässen, macht es Sinn, einen Stopp einzulegen.

Mit einem ETF-Sparplan kannst du regelmäßig einen Indexfonds besparen. Bei vielen Brokern sind diese Sparpläne* vollkommen kostenlos. Gleichzeitig bieten sie eine Möglichkeit, vom sogenannten “Cost-Average-Effekt” (Durchschnittskosteneffekt) profitieren zu können. Dieser entsteht, wenn Anleger jeden Monat denselben Betrag investieren und dadurch auf Dauer zwar keinen besonders niedrigen, dafür aber auch keinen besonders hohen Preis für ihre ETF-Anteile bezahlen.

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ETF-Sparplan stoppen: Wenn sich der Vermögensaufbau nach hinten verschiebt

Viele Anleger haben es sich zum Ziel gesetzt, ihren Sparplan möglichst lange laufen zu lassen – im besten Fall bis zur Rente. Dazu raten auch Finanzexperten. Langfristig kann durch die regelmäßige Geldanlage schließlich eine hohe Summe entstehen, die durch den Zinseszinseffekt immer weiter wächst.

In der Praxis kann es aber passieren, dass man die monatliche Sparrate mal zurückdrehen oder gleich auf Null senken muss. Das ist etwa dann der Fall, wenn man das Kapital für eine andere Sache benötigt. Ein gutes Beispiel hierfür sind die aktuell steigenden Energiepreise. Wenn du dir nicht sicher bist, ob das Geld ausreicht um die nächste Heizkostenabrechnung zu bezahlen, solltest du deine Sparrate reduzieren. Vorsicht ist in diesem Fall besser als Nachsicht.

Theoretisch könntest du einige Anteile deines ETFs auch einfach verkaufen und damit die Kosten bezahlen. Davon raten wir aber dringlichst ab. Liegen die Börsenkurse gerade niedrig, erhältst du eventuell zu wenig Geld für deine Anteile. Außerdem solltest du bedenken, dass der Kaufpreis eines ETFs zur selben Tageszeit immer höher ist als der Verkaufspreis (Schuld daran ist der Spread).

Auch unvorhergesehene Ereignisse können dazu führen, dass du deinen Sparplan nicht weiter besparen kannst. Das könnten z.B. der plötzliche Jobverlust, eine teure Reparatur oder eine überraschende Nachzahlung sein. Vermeiden lassen sich solche Situationen nicht – aber Vorsorge ist allemal möglich. So macht es etwa Sinn, für genau solche Schwierigkeiten einen Notgroschen anzusparen.

Die finanzielle Reserve sollte laut Faustregel 3 bis 6 Monatsausgaben abdecken können. Kann sie das nicht, solltest du sie unbedingt erweitern. Im Gegensatz um ETF-Sparplan hat der Notgroschen Vorrang, wenn es um dein Kapital geht. Hast du noch keinen Notgroschen aufgebaut, ist es jetzt an der Zeit, das nachzuholen – selbst wenn du deinen Sparplan dafür kurzfristig pausieren musst.

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