Versailles: Wie teuer war der Bau des französischen Prunkschlosses?

Versailles: Wie teuer war der Bau des französischen Prunkschlosses?
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Das Schloss Versailles, das im 17. Jahrhundert erbaut und später erweitert wurde, steht für Glanz und Gloria. Über die Kosten des prunkvollen Palasts von Ludwig XIV. streiten sich Historiker noch heute.

In der gleichnamigen Nachbarstadt von Paris befindet sich mit dem Schloss Versailles eine der größten Palastanlagen Europas. Ursprünglich als Jagdschloss für seinen Vorgänger erdacht, verwandelte König Ludwig XIV. (1638-1715) die Anlage in eine gigantische Residenz, die ihresgleichen sucht. Versailles wurde zum Symbol des Absolutismus und Vorbild für viele später erbaute Schlösser in ganz Europa.

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Ein kolossales Bauwerk

Für Ludwig XIV. sollte Versailles das Zentrum seiner Macht werden. Dies spiegelt sich auch in der gewaltigen Optik wieder. Alles an dem Palast schreit nach Größe und Luxus: Die 51.000 Quadratmeter Fläche, die 700 Meter lange Schaufront, der grüne Park und hunderte Räume. Das Highlight dürfte jedoch der einzigartige Spiegelsaal sein, der 17 Fenster besitzt und direkt an das Schlafzimmer des Königs grenzt.

Mit der Französischen Revolution endete gegen Ende 18. Jahrhunderts das Leben im Märchenschloss von Versailles. Trotzdem bleib es ein Ort, an dem weiter Geschichte geschrieben wurde. So ließ sich der preußische König Wilhelm I. am 18. Januar 1871 im Spiegelsaal zum Deutschen Kaiser ausrufen. Etwa ein halbes Jahrhundert später, am 28. Juni 1919, wurde dort außerdem der Friedensvertrag von Versailles unterzeichnet, welcher den Ersten Weltkrieg beendete.

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Schloss Versailles: Historiker schätzen Kosten in Milliardenhöhe

Zu Beginn des 17. Jahrhunderts war Versailles noch ein kleines Jagdschloss im Wald. Es sollte König Ludwig XIII. als zeitweilige Residenz dienen, sein Sohn verfolgte aber größere Pläne und ließ das Gebäude in mehreren Phasen umbauen. Aufgrund mangelnder Ressourcen und Gelder musste der Bau immer wieder pausiert werden. So richtig fertig wurde das Schloss erst am Ende des 18. Jahrhunderts.

Bis zu 36.000 Arbeiter und 6.000 Pferde waren an der Umsetzung des Palastes beteiligt. Viele starben oder verletzten sich bei ihrer Tätigkeit. Wie viel das Projekt die französische Krone letztlich gekostet hat, ist nicht eindeutig. Historiker schätzen den Betrag auf circa 2 bis 300 Milliarden US-Dollar in heutigen Verhältnissen. Davon könnte man sich mindestens einhundert, wahrscheinlich aber deutlich mehr, Superyachten kaufen.

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