Werden wir bald ein Kursfeuerwerk bei US-Aktien erleben? Der Finanzprofessor Jeremy Siegel beantwortet diese Frage mit einem deutlichen “Ja”.
Monatelang warnte Jeremy Siegel vor fallenden Aktienkursen, bedingt durch die steilen Leitzinserhöhungen der US-amerikanischen Notenbank Fed. Jetzt hat der renommierte Finanzprofessor der Wharton School seine Meinung überraschenderweise geändert. Die Sorgen einer Rezession scheinen wie verflogen und durch eine heitere Börseneuphorie ersetzt.
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Wharton-Professor Jeremy Siegel sieht neue Aktien-Rekorde bevor
In einem Interview mit CNBC am Freitag sagte der 77-Jährige, dass sich Aktien auf dem Weg zu neuen Rekordhochs befänden. Die Gründe für den Sinneswandel des Börsenexperten liegen in den sinkenden Inflationsraten und der gleichzeitig starken US-Wirtschaft. Die Ausweitung der momentanen Rallye auf eine Vielzahl von Aktien betrachtet Siegel ebenfalls als ein positives Zeichen.
Der Top-Ökonom glaubt, dass es nichts gibt, dass den angehenden Bullenmarkt noch aufhalten kann. Ein Blick auf aktuelle Berichte befeuert diesen Optimismus.
Von den 51 Prozent der Unternehmen im S&P 500, die bereits Finanzzahlen für das zweite Quartal veröffentlicht haben, konnten 80 Prozent die Gewinnerwartungen der Analysten übertreffen. Das verrät eine Analyse von FactSet. Entgegen der Prognose vieler Investoren erlebte die US-Wirtschaft zuletzt außerdem keine Rezession. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes wuchs im zweiten Quartal des Jahres um 2,4 Prozent. Im ersten Quartal ging es mit der Wirtschaft um 2 Prozent bergauf.
Viel fehlt jedenfalls nicht mehr, bis der S&P 500 ein neues Allzeithoch erreicht. Der Aktienindex, welcher die 500 größten börsennotierten Unternehmen der USA umfasst, ist nicht einmal sechs Prozent von seinem Rekordhoch im Januar 2022 entfernt. Damals notierte der Index bei 4.796 Punkten.
Viele Finanzexperten noch immer pessimistisch bei Aktien
Nicht alle Börsenexperten teilen die neu gewonnene Zuversicht des Wharton-Professors. Die Investorenlegende Jeremy Grantham warnte im Juli, dass die Wahrscheinlichkeit für einen Börsencrash bei 70 Prozent läge. Der Hedgefonds-Manager Jim Rogers stellte zuletzt einen Marktabschwung in Aussicht und bezeichnete diesen als den heftigsten Bärenmarkt seit Jahrzehnten. Die Ausmaße der Katastrophe sollen dabei selbst die Finanzkrise 2008 in den Schatten stellen.
Welche Marktprognosen der Wahrheit entsprechen, lässt sich häufig leider erst im Nachhinein bestimmen. Um gegen jede Situation gewappnet zu sein, sollten Anleger stets über ein stabiles, breitgestreutes Portfolio verfügen. Ein solches Portfolio lässt sich etwa durch einen Welt-ETF erreichen und durch die Beimischung risikoarmer Anlageklassen wie z.B. Gold und Anleihen.