Rezession: Wie sich die Wirtschaftsflaute auf dein Leben auswirkt

Eine Rezession sorgt für Angst und Schrecken in der Finanzwelt. Doch auch Privatpersonen bekommen die Wirtschaftsflaute zu spüren.
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Eine Rezession sorgt für Angst und Schrecken in der Finanzwelt. Doch auch Privatpersonen bekommen die Wirtschaftsflaute zu spüren.

Immer häufiger hört man in den Medien, dass die Welt aktuell auf eine Rezession zusteuere. Ökonomen und Börsenexperten sehen in der Synthese aus Inflation, Zinserhöhungen, Lieferengpässen und Ukraine-Krieg eine echte Gefahr für die Wirtschaft. Jamie Dimon, Chef der weltgrößten Bank JP Morgan, warnte zuletzt vor einem Hurrikan, der am Wirtschaftshorizont aufziehe. In Deutschland äußerte sich Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck über die Möglichkeit einer Rezession.

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Was ist eine Rezession?

Das Wort Rezession stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie “Rückgang”. Ökonomen meinen damit den Abschwung der Wirtschaft eines Landes. Typischerweise wird eine Rezession erst als solche bezeichnet, wenn das Wirtschaftswachstum, verglichen mit dem Vorjahr, in zwei aufeinanderfolgenden Quartalen schrumpft.

Eine länger anhaltende Rezession bezeichnet man als Depression. Gemessen werden diese verschiedenen Konjunkturphasen mithilfe des Bruttoinlandproduktes (BIP). In Deutschland konnten wir so zuletzt im Jahr 2020 eine Rezession feststellen als die Auswirkungen der Corona-Pandemie das BIP um 4,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr drückten.

Eine Volkswirtschaft besteht aus vier Konjunkturphasen, die immer wieder durchlaufen werden. Rezession und Depression haben wir bereits aufgeführt. Es gibt jedoch noch zwei weitere Phasen, die sich im Gegensatz zu den anderen positiv auf den Staat auswirken. Der gesamte Konjunkturzyklus lässt sich wie folgt darstellen:

  1. Aufschwung (Expansion)
  2. Hochkonjunktur (Boom)
  3. Abschwung (Rezession)
  4. Tiefphase (Depression)

Für den Beginn einer Rezession kann es mehrere Gründe geben. Ein schockartig ansteigender Ölpreis, das Platzen einer Immobilienblase und Zinserhöhungen der Zentralbanken gehören zu den üblichen Verdächtigen. Kommt es zu einer Wirtschaftsflaute, macht sich das auch im Leben der Bürger bemerkbar.

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Rezession: Folgen für die Bürger

Weil die Nachfrage in einer Rezession sinkt oder nicht den Prognosen entspricht, kämpfen Unternehmen mit einem hohen Lagerbestand. Es entsteht ein Überangebot. Um ihre Ware dennoch verkaufen zu können, vermindern die Unternehmen ihre Preise.

Zeitgleich kommt es zu einem Abbau von Überstunden, einem Wechsel auf Kurzarbeit und/oder der Entlassung von Arbeitskräften. Das wiederum führt erneut zu einer geringeren Nachfrage. Denn wenn die Bürger weniger Geld verdienen, geben sie auch weniger aus. Eine Abwärtsspirale entsteht.

Die Arbeitslosigkeit ist ein zentraler Bestandteil der Rezession. Wer seinen Job verliert, hat häufig Schwierigkeiten, eine Neuanstellung zu finden. Schuld daran ist die Tatsache, dass viele Unternehmen während einer schlechten Konjunktur keine neuen Arbeitnehmer suchen.

Doch selbst wer nicht mit dem Jobverlust oder ähnlichen Problemen zu kämpfen hat, sollte sich auf einen potenziellen Rückgang seines Einkommens einstellen. Im Jahr 2020 sanken die Reallöhne im Vergleich zum Vorjahr um durchschnittlich 1,1 Prozent. Besonders hart trifft es üblicherweise Selbstständige und Kleinunternehmer – eine große Rolle spielt dabei die Unterstützung des Staates, durch zum Beispiel finanzielle Hilfen. Beamte spüren die Rezession dagegen oft nur geringfügig.

Wirtschaftlicher Abschwung: Was auf Anleger zukommt

Eine Rezession kann mehrere Monate oder Jahre andauern. Zur Zeit der Finanzkrise 2008 befand sich Deutschland 12 Monate lang in der Abschwungphase. Anleger sollten sich während einer Rezession auf fallende Börsenkurse und geringere Dividenden einstellen.

Branchen wie die Automobilwirtschaft, das Baugewerbe, die Rohstoffindustrie das Finanzgewerbe und der Maschinenbau leiden besonders stark. Aktien aus der Konsumgüter-, Gesundheits-, Versorger-, Kommunikations- und Technologiebranche schlagen sich oft besser während einer Rezession. Eine Garantie hierfür gibt es aber nicht.

Wie schädlich sich eine Wirtschaftsflaute auf dein Depot auswirkt, hängt ganz von deiner Anlagestrategie ab. Langfristige Anleger sollten die Kursrückgänge einfach aussitzen. Immerhin werden die Wertpapiere bei einer Buy and Hold-Strategie ohnehin mehrere Jahrzehnte gehalten.

Wichtig ist, dass du nicht in Panik verfällst und deine Aktien veräußerst. Auf diese Art verwandelst du die Kursrückgänge nämlich in reale Verluste. Mache dir bewusst, dass auch die Rezession oder Depression irgendwann überstanden sein wird, worauf dann, in der Theorie, eine Phase des Wirtschaftsaufschwungs folgt.

Ein möglichst diversifiziertes Portfolio hilft dir während einer Rezession dabei, deine Verluste auszugleichen. Die wohl beste Möglichkeit, ein solches Portfolio zusammenzustellen, sind ETFs. Bei ETFs handelt es sich um börsengehandelte Indexfonds, welche die Werteentwicklung eines Index, wie beispielsweise dem MSCI World, eins zu eins abbilden.

In sogenannten Weltaktien-ETFs sind Wertpapiere aus mehreren Ländern und Branchen enthalten. Auf diese Art lässt sich eine Übergewichtung bestimmter Werte vermeiden oder zumindest eindämmen. Beim Online-Broker Trade Republic kannst du ETF-Sparpläne* fast gebührenfrei besparen.

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