Hedgefonds-Ikone Ray Dalio sorgt sich nach dem Zusammenbruch der Silicon Valley Bank um die globale Finanzwelt und sieht Risse im System, die sich ausweiten.
Der Zusammenbruch der US-amerikanischen Silicon Valley Bank zeigt nach Ansicht von Milliardär Ray Dalio, dass sich Risse in der globalen Finanzwelt ausweiten. “Diese Bankenpleite ist ein Kanarienvogel im Kohlebergwerk”, schrieb Dalio laut Bloomberg in einem Newsletter am Dienstag. Die vor allem im englischen Sprachraum geläufige Redewendung bezieht sich auf die Zeit, als Vögel im Bergbau zur Frühwarnung vor Kohlenmonoxid-Austritten eingesetzt wurden.
“Bei der SVB-Pleite handelt es sich um eine Frühindikator-Dynamik, die Auswirkungen im Risikokapitalbereich und weit darüber hinaus haben wird”, so Dalio. Die Worte des 73-Jährigen haben Gewicht: Dalio schuf einen der größten Hedgefonds der Welt, indem er sich auf Wirtschaftstrends wie Inflation, Zinsen und Devisenkurse konzentrierte. Erst im vergangen Jahr gab der Milliardär die Kontrolle über Bridgewater ab.
Blase könnte bald platzen
Dalio ist der Meinung, dass der Zusammenbruch der Silicon Valley Bank unterstreiche, wie die Weltwirtschaft in eine neue Ära eintritt, nachdem die Zentralbanken im vergangenen Jahr die Zinssätze erhöht haben, um die steigende Inflation einzudämmen. Der Hedgefondsmanager geht nun davon aus, dass die Probleme in Folge des Schrumpfens der Anleihen- und Kreditmärkte weiter zunehmen werden.
“Es handelt sich um ein sehr klassisches Ereignis im klassischen Teil des kurzfristigen Schuldenzyklus, der zum Platzen einer Blase führt”, erklärte Dalio, der laut Bloomberg Billionaires Index ein Nettovermögen von 16,2 Milliarden US-Dollar besitzt. “Es ist wahrscheinlich, dass auf diese Bankenpleite noch viele weitere Probleme folgen werden, bevor die Kontraktionsphase des Zyklus ihren Lauf nimmt”, fügte er hinzu. “Wir nähern uns dem Wendepunkt.”