Ray Dalio: Multimilliardär sieht massive Schuldenkrise kommen

Ray Dalio: Multimilliardär sieht massive Schuldenkrise kommen
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Trotz oder gerade wegen des kürzlichen Anhebens der Schuldenobergrenze warnt der Star-Investor Ray Dalio vor einer Schuldenkrise in den USA. Wie kommt er zu diesem Schluss?

Ray Dalio war über mehrere Jahrzehnte der Leiter des größten Hedgefonds der Welt. Seine Fähigkeiten als Fondsmanager brachten ihm selbst ein Vermögen in Milliardenhöhe ein. Dalios Wort hat dementsprechend Gewicht. Nun äußerte sich der Investor zur Anhebung der US-Schuldengrenze vor wenigen Wochen und prognostizierte eine dunkle Zukunft für die Vereinigten Staaten.

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Nachfrage nach US-Staatsanleihen dürfte abnehmen

Dalio erwartet, dass die Quote der Verschuldung künftig weiter zunehmen wird – mit katastrophalen Folgen. “Wir stehen am Anfang einer sehr klassischen späten Schuldenkrise, wenn die Angebots-Nachfrage-Lücke entsteht – wenn man zu viele Schulden produziert und gleichzeitig einen Mangel an Käufern hat”, äußerte der Milliardär seine Befürchtung gegenüber Bloomberg News.

“Was jetzt passiert, ist, dass wir all diese Schulden verkaufen müssen, aber wird man genug Käufer finden? Es gibt jetzt Veränderungen in Bezug auf die Mengen, die von großen Anlegern in der ganzen Welt gehalten werden, die Geld in diesen Staatsanleihen verloren haben”. In den kommenden Jahren dürfte die Nachfrage nach US-Schulden – konkret gesprochen nach US-Staatsanleihen – weiter abnehmen, meint der Investor.

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Geopolitische Veränderungen tragen zur Krise bei

Verantwortlich für die abnehmende Attraktivität von US-Staatsanleihen sei laut Dalio aber nicht nur enorme Verschuldung des Landes, sondern auch geopolitische Veränderungen. Die USA und der Dollar nähmen relativ gesehen an Bedeutung ab, es entstehe eine multipolare Welt, in der neben dem westlichen Machtblock rund um die USA und die EU zunehmend auch Indien, China und weitere Schwellenländer an Bedeutung gewinnen würden.

Demnach gebe es immer mehr alternative Vermögenswerte, die als sichere Häfen angesehen werden. Auch könnten andere Länder wie beispielsweise China aufgrund von Sanktionen dazu gezwungen werden, ihre US-Anleihen zu verkaufen, was die Liquidität des US-Staatshaushaltes weiter beeinträchtigen werde, so der Investor. Darüber hinaus leide die Wirtschaft des Landes immer stärker an sozialer Ungerechtigkeit, welche langfristig das allgemein Konsumlevel beeinträchtige.

Trotz der mittlerweile hohen Zinsen von US-Staatsanleihen rät Dalio vor dem Hintergrund eines möglichen Zahlungsausfalls von einem Investment ab. Stattdessen sollten Anleger auf Aktien setzen. Ein global gestreutes Aktiendepot schaffe laut Dalio die beste Absicherung gegen die Inflation, hohe Verschuldungsraten und die Auswirkungen einer potenziellen US-Schuldenkrise.

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