Wenn einer das Handwerk des Investierens versteht, dann ist es Ray Dalio. Von spekulativen Zukunftsprognosen rät der Hedgefonds-Manager dennoch ab.
Ray Dalio ist in vielerlei Hinsicht eine umstrittene Persönlichkeit. Wegen seiner harschen Firmenkultur und seiner Liebe zum autoritären China, wurde der 72-Jährige bereits des Öfteren medial kritisiert. Doch was man auch von Dalios Einstellung halten mag, als Investor macht dem Amerikaner kaum jemand etwas vor. Sein Hedgefonds “Bridgewater Associates” verwaltet 150 Milliarden US-Dollar und gilt damit als größter Hedgefonds der Welt.
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Ray Dalio: Wie man nicht investieren sollte
Mit seinem Wissen geht Dalio nicht spärlich um. Mittlerweile hat der Investor zig Bücher geschrieben, darunter zahlreiche Bestseller zu den Themen Erfolg, Unternehmertum und Wirtschaft. Im Hinblick auf die Börse erklärte er einst:
“Wer mit der Kristallkugel lebt, wird zerbrochenes Glas essen.”
Mit diesen Worten weißt Dalio darauf hin, dass niemand die Zukunft an den Finanzmärkten vorhersehen kann. Kein Investor sollte sich auf seine vermeintliche Fähigkeit Kursentwicklungen vorherzusehen (die Kristallkugel) verlassen. Wer es doch tut, wird bitterbös überrascht werden.
Dalio ist nicht der erste, der den willkürlichen Charakter der Börse anspricht. Schon Star-Investoren wie Benjamin Graham, André Kostolany und Peter Lynch warnten uns mit ähnlichen Worten. Statt kurzfristig zu spekulieren, solle man lieber langfristig investieren – so lautet die grundlegende Botschaft aller dieser Börsenlegenden.
Die Aussage Dalios lässt sich sogar mathematisch belegen. Eine Analyse des Research-Unternehmens Dalbar hat gezeigt, dass US-amerikanische Aktionäre, die versuchten den Markt zu timen, in den vergangenen 10 Jahren deutlich schlechter abschnitten (4,9 Prozent jährlich) als Anleger, die einfach in den S&P 500-Index investierten (8,5 Prozent). Zu häufig schlugen die Marktprognosen der selbstsicheren Aktionäre fehl.