Gerade für Anleger mit einer Dividendenstrategie können Sachdividenden interessant sein. Leider gibt es nur wenige Unternehmen, die eine solche Ausschüttung vornehmen.
Ein Schlafanzug, eine Armbanduhr und ein Koffer voller Schokolade: Sachdividenden können so vielfältig sein, wie die Unternehmen, die sie ausschütten. Dabei haben Aktionäre die Möglichkeit, nicht nur monetär von ihren Anteilen zu profitieren. Aber müssen bestimmte Voraussetzung erfüllt sein und welche Aktien mit Sachdividende gibt es? Diesen Fragen gehen wir im Folgenden auf den Grund.
Was ist eine Sachdividende?
Eine Sachdividende ist eine besondere Form der Dividendenausschüttung, bei der ein Unternehmen seinen Aktionären statt der gewöhnlichen Barzahlung Sachwerte anbietet. Das können zum Beispiel physische Geschenke, aber auch Rabatte oder Clubmitgliedschaften sein. Der monetäre Wert einer Sachdividende lässt sich daher nicht immer genau festlegen.
Wie herkömmliche Dividenden, werden auch Sachdividenden von den Firmen vollkommen freiwillig verteilt. Für eine solche Ausschüttung kann es verschiedene Gründe geben. Meist nutzen Unternehmen sie als Anreiz für Aktionäre und um ihr Prestige zu steigern. Nicht selten werden Sachdividenden zusätzlich zur klassischen Bardividende ausgeschüttet. Eine Garantie besteht grundsätzlich nicht.
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Welche Aktien mit Sachdividende gibt es?
Die Art der Sachdividende kann recht unterschiedlich sein, wie die folgenden Beispiele zeigen. Am gängigsten sind kostenlose Produkte, Rabatte und Clubmitgliedschaften. Jedoch ist die Art der Sachdividende letztlich nur auf die Fantasie des jeweiligen Unternehmens beschränkt. Generell sind Aktien mit Sachdividende eher die Ausnahme. Hier kommen 5 Unternehmen, die eine solche Ausschüttung vornehmen:
Schokoladenkoffer von Lindt & Sprüngli
Eine echte Legende unter den Sachdividenden ist der Schokoladenkoffer von Lindt & Sprüngli. Wer mindestens eine Aktie dieses Unternehmens besitzt, erhält jedes Jahr einen vier Kilogramm schweren Koffer voller Schokolade. Der Haken: Die erforderliche Namensaktie des Schweizer Schokoladenherstellers wird mit über 110.000 Euro gehandelt. Voraussetzung ist außerdem die Teilnahme an der Hauptversammlung oder eine Lieferadresse in der Schweiz.
Mietwagenrabatt bei Sixt
Aktionäre des Autovermieters Sixt können sich ebenfalls über eine besondere Sachdividende freuen. So räumt das Unternehmen allen seinen Anteilseignern einen lebenslangen Rabatt zwischen 15 und 20 Prozent auf die Mietwagenbuchung ein. Für regelmäßige Kunden kann sich das wirklich lohnen. Darüber hinaus ist die Aktie vergleichsweise erschwinglich.
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Schlafanzug von Calida
Nicht weniger bekannt als der Koffer von Lindt & Sprüngli ist der Pyjama von Calida. Das schweizerische Unternehmen ist in der Modebranche tätig und stellt vor allem hochwertige Schlafanzüge und Unterwäsche her. Aktionäre erhalten jedes Jahr die Möglichkeit auf einen kostenlosen Pyjama im Wert von circa 80 Euro.
Nur genügt dafür nicht eine einzige Aktie. Stattdessen müssen Anleger mindestens 20 Aktien besitzen und wie bei Lindt im schweizerischen Aktienregister eingetragen sein. Bei einem Kurs von 41 Euro wäre also ein Investment von mindestens 820 Euro nötig. Allerdings wird zusätzlich noch eine Bardividende ausgezahlt, welche gemeinsam mit der Sachdividende eine auffallend hohe Dividendenrendite ergibt.
Armbanduhr von Swatch
Uhrenliebhaber werden sich über die Sachdividende von Swatch freuen. Dabei handelt es sich um einen der weltweit größten Armbanduhrenhersteller, der jedes Jahr ein Sondermodell an seine Aktionäre verschickt. Die Sachdividende ist normalerweise Personen mit Wohnsitz in der Schweiz vorbehalten, allerdings können sie auch Aktionäre aus Deutschland bekommen, insofern sie eine schweizerische Adresse hinterlegen.
Clubmitgliedschaft für LVMH
Der französische Konzern LVMH beheimatet unter seinem Dach zahlreiche Luxusmarken wie Louis Vuitton, Moët Hennessy, Hublot und Sephora. Zwar erhalten Aktionäre keine Geschenke oder Rabatte, dafür aber Zugang zum sogenannten Shareholder Club. Dieser beinhaltet verschiedene Angebote wie beispielsweise die Besichtigung der Champagnerkeller von Moët & Chandon oder einen VIP-Pass der Louis Vuitton Stiftung. Die Aktie von LVMH kostet momentan 805 Euro.

Lohnt sich das überhaupt?
Die Frage, ob sich Sachdividenden lohnen, muss letztlich jeder für sich selbst entscheiden. Als zusätzliche Boni schaffen Sachdividenden einen Anreiz. Dein persönliches Konsumverhalten bestimmt, ob sich die Aktie lohnt. Wenn du zum Beispiel oft Fahrzeuge mietest, kann die Sixt-Aktie durchaus einen finanziellen Vorteil bringen.
Eine Aktie von Lindt & Sprüngli hingegen allein wegen des Schokoladenkoffers zu erwerben, ist in den wenigsten Fällen eine gute Idee. Die Aktie kostet mehr als 110.000 Euro und dürfte in dem Portfolio vieler Anleger ein Klumpenrisiko schaffen. Darüber hinaus ist der Wert des Koffers im Vergleich zum Preis der Aktie viel zu niedrig, als dass dieser ein Investment lohnenswert macht.
Idealerweise sollten Sachdividenden als zusätzliches Geschenk betrachtet werden. Bei der Berechnung der Dividendenrendite von Aktien mit Sachdividende ist es ratsam, dieser nicht zu viel Wert beizumessen. Wer eine Dividendenstrategie verfolgt, ist in der Regel mit hohen Bardividenden besser bedient.