Schon mal darüber nachgedacht, Lego in dein Portfolio zu mischen? Tatsächlich sind die Baustein-Sets eine gar nicht so unbeliebte Geldanlage.
Wenn man ans Investieren denkt, fallen einem in der Regel Anlageprodukte wie Aktien, Immobilien und Rohstoffe ein. Doch damit ist das Feld der Möglichkeiten noch lange nicht gedeckt. In der Hoffnung die bestmögliche Rendite zu erzielen, entscheiden sich manche Anleger dafür, auf ungewöhnliche Geldanlagen zurückzugreifen. Eine davon ist der Handel mit Lego-Sets.
Wer die Lego-Geldanlage jetzt als Spielerei abtut, irrt sich gewaltig. Wie ein Blick in die Vergangenheit zeigt, konnten mit einem solchen Investment teils horrende Renditen erzielt werden. So erschien das erste “Café-Corner”-Set von Lego im Jahr 2007 zu einem Preis von 150 Euro. Heute ist dasselbe Set 3.500 Euro wert – das entspricht einer jährlichen Rendite von 23,4 Prozent.
Dass Lego-Sets starke Preissprünge erleben, ist nicht ungewöhnlich. Laut einer Studie der Hochschule für Wirtschaft (HSE) in Moskau bringen die Sets im Schnitt höhere Renditen ein als herkömmliche Anlageformen wie Gold, Aktien oder Anleihen. Auf dem Sekundärmarkt erzielten die untersuchten Sammlerstücke eine jährliche Rendite von bis zu 11 Prozent. Zum Vergleich: Ein Weltaktien-ETF erwirtschaftet in der Regel nur 8 Prozent Rendite im Jahr.
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Lego als Geldanlage: Was gibt es zu beachten?
Die Renditechancen der Baustein-Sets überzeugen. Ganz ohne Hintergrundwissen sollten sich Anleger aber nicht in den Lego-Markt hineinstürzen. Wer mit den Sammlersets handeln möchte, muss jede Menge Dinge beachten.
Zustand des Sets: Die oben genannten Renditen sind nur dann möglich, wenn man die erworbenen Lego-Sets ungeöffnet lässt. Gebrauchte Sets sind bei Sammlern nicht besonders beliebt. Selbst kleine Schäden auf der Verpackung können den Wert des Sets mindern. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man das Produkt zu jeder Zeit sicher aufbewahrt – weit weg von kleinen Kindern (ironischerweise).
Nachfrage: Wer blindlings Lego-Sets erwirbt, wird kaum Erfolg bei der Geldanlage haben. Anleger müssen sich die Sets genau ansehen und darüber urteilen, welches der Produkte eine hohe Nachfrage erzeugen könnte. Solche Prognosen fallen Laien schwer, weil es zahlreiche Faktoren zu beachten gibt. Eine große Rolle spielt für Sammler etwa die Themenreihe eines Sets (z.B. Star Wars, Harry Potter, etc…).
Lebenszeit: Die Lebenszeit ist bei Lego-Sets von enormer Relevanz. “Je kürzer diese ist, desto wahrscheinlicher ist ein schneller Preisanstieg” schreibt das Sammlerportal Brickfact. Mit Lebenszeit meint man aber nicht etwa die Beschreibung, wie lange ein Set seine Qualität beibehält, sondern wie lange es von Lego produziert und verkauft wird. Ist dieser Zeitraum vorbei, kann das Set nur noch auf dem Sekundärmarkt erworben werden. Im Schnitt endet die Lebenszeit von Lego-Sets nach 2 Jahren.
Ein- und Verkaufszeitpunkt: Die Preise eines Produkts werden stark von der Lebenszeit beeinflusst. Befindet sich ein Lego-Set in der Mitte seines Lebens oder kurz vor dem Ende, wird es von Händlern oft besonders günstig verkauft. Hier sollte der Anleger zuschlagen. Der höchste Preis ist in der Regel 2 – 3 Jahre nach Ende der Lebenszeit erreicht. Hier sollte der Anleger verkaufen.
Lego als Geldanlage: Lohnt sich das?
Der Handel mit Lego-Sets lohnt sich nur, wenn man über die nötige Expertise verfügt und das Marktverhalten einigermaßen einschätzen kann. Mit dem Lesen eines einzigen Artikels ist das natürlich nicht getan. Anleger, die wirklich interessiert sind, sollten sich über alle möglichen Quellen informieren und mit der Produktvielfalt von Lego vertraut machen. Außerdem sollte man immer die besten Deals und sein Portfolio im Blick haben – das geht am besten mit einer App wie Brickfact, die speziell für diesen Nutzen geschaffen wurde.
Ob man diesen Zeitaufwand auf sich nehmen sollte, hängt ganz davon ab, welche Erfolgschancen man sich selbst verspricht. Wer glaubt, nicht mehr als 8 Prozent jährlich mit Lego-Investments verdienen zu können, kann sein Kapital genauso gut in einen Weltaktien-ETF stecken. Ist der Optimismus größer, so stellen die Spielwarenprodukte der Kindheit eine besonders überzeugende Geldanlage dar.