In Bayern werden beschlagnahmte Luxuswagen der Mafia per Auktion verkauft. Die italienische ‘Ndrangheta hatte die Autos zur Steuerhinterziehung genutzt.
Auch hierzulande ist die italienische Mafia aktiv. Erst im vergangenen Oktober gelang der Polizei in Bayern ein wichtiger Schlag gegen die ‘Ndrangheta, der mächtigsten Verbrecherorganisation Italiens aus Kalabrien. Im Rahmen einer internationalen Großaktion wurden vier per Haftbefehl gesuchte Menschen festgenommen und fünf Autos beschlagnahmt, die primär benutzt wurden, um Steuern zu hinterziehen.
Die Verbrecher hatten die Autos immer wieder weiterverkauft – zumindest auf dem Papier. Tatsächlich verließen die Luxuskarossen aber so gut wie kaum den Händler. Indem ausschließlich die Fahrzeugpapiere quer durch Europa gereicht wurden, bekamen sie die Umsatzsteuer erstattet und konnten somit “schmutziges Geld” waschen. Der dadurch verursachte Schaden lag bei rund 13 Millionen Euro.

Jetzt sollen die Autos, welche als Neuwagen einen Wert von mehreren hunderttausend Euro hatten, zwangsversteigert werden. Die Erlöse der Auktion gehen an den Freistaat Bayern.
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Ermittler beschlagnahmen Luxusautos
Einem Bericht der BILD zufolge, soll es sich bei den nun beschlagnahmten Wagen um wertvolle Modelle der Marken Lamborghini, Mercedes und Bentley gehandelt haben. “Das ist kein Kavaliersdelikt, sich bei solchen Autos die Umsatzsteuer illegal auszahlen zu lassen”, sagt Volker Brand, Leiter der Kriminalpolizeiinspektion im Polizeipräsidium Oberbayern Nord. Den Tätern könne nun bis zu zehn Jahre Gefängnis drohen.
Der bayrische Innenminister Joachim Herrmann äußerte sich bei einer Presserunde ebenfalls zu Wort. Man werde die italienische Mafia damit allein zwar nicht zerstören, jedoch seien die Festnahmen ein wichtiger Erfolg im Kampf gegen die organisierte Kriminalität gewesen. In Deutschland sollen schätzungsweise über 500 Mitglieder der ‘Ndrangheta-Mafia tätig sein.