Ein kleines Land in Asien möchte Touristen einen Geldboni im Urlaub zahlen. Was steckt hinter dem kuriosen Projekt?
In vielen Ländern leidet die Tourismusbranche noch immer unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Steigende Flugpreise, bedingt durch die Energiekrise, halten diesen Effekt am Leben. Auch der kleine Inselstaat Taiwan im Pazifischen Ozean hatte zuletzt mit einer schwindenden Zahl von Reisenden zu kämpfen.
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Urlaub 2023: Taiwan-Besucher erhalten Geldprämie
Im Vor-Corona-Jahr 2019 verzeichnete Taiwan eine Rekordzahl an Touristen: Rund 11,8 Millionen Ausländer besuchten das Land. 2022 waren es nur noch 900.000 Einreisende, wie Statistiken des Tourismusbüros in Taiwan verraten. Jetzt plant die taiwanesische Regierung mithilfe eines Urlaubsbonus den Tourismus wieder anzukurbeln.
Wie der US-Sender CNN berichtet, sollen 500.000 Touristen jeweils 5000 Taiwan-Dollar (ca. 155 Euro) erhalten. Knapp 90.000 Reisegruppen bekommen Zuschüsse in Höhe von jeweils 22.ooo Taiwan-Dollar (ca. 622 Euro). CNN zufolge plant Taiwan mit diesem Projekt 2023 sechs Millionen Besucher ins Land zu locken und 2024 sogar doppelt so viele. Finanziert wird die Investition aus übrig gebliebenen Steuergeldern des letzten Jahres, fügt Taipei Times hinzu.
Laut einem Bericht von Radio Taiwan International erhalten Besucher das Geld in Form von Reisecoupons. “Es wird in einer elektronischen Ticketing-Karte gespeichert, mit der während ihres Aufenthalts hier Essen, Unterkunft und andere Reisekosten bezahlt werden können”, erklärt Chang Shi-chung, Generaldirektor des Tourismusbüros in Taiwan. Auf diese Weise möchte man vor allem Touristen aus Japan, Hongkong, Südkorea, Südostasien, Macau, Europa und Amerika anlocken, wie der Verkehrsminister Wang Kuo-tsai kürzlich verriet.
Wann genau das Projekt starten soll und wie Urlauber das Geld beantragen können, ist derzeit noch unklar. Sicher ist nur: In Taiwan gibt es seit Oktober 2022 keine Corona-Einreisebeschränkungen mehr. Einen negativen PCR-Test müssen Einreisende vor dem Flug nicht vorlegen. Sollte vor dem Rückflug jedoch eine Infektion mit dem Coronavirus festgestellt werden, ist laut dem Auswärtigen Amt eine siebentägige Wartezeit ab Probeentnahme einzuhalten. Zudem gilt im Landesinneren weiterhin die Maskenpflicht.