Der Handel mit Kryptowährungen ist vor allem eines: spekulativ. Dabei können langfristige Investoren viel stärker von möglichen Kursgewinnen profitieren.
Kryptowährungen sind in vielerlei Hinsicht eine umstrittene Anlageklasse. Kritiker der neumodischen Assets sehen darin mehr Spekulationsobjekte als ernstzunehmende Investments. Andere wiederum glauben, die Kryptos und ihre Blockchain-Technologie ebnen uns den Weg in eine goldene Zukunft. Auf welcher Seite du auch stehst, eine Sache lässt sich nicht abstreiten: Was Steuern angeht sind die digitalen Währungen nahezu unschlagbar.
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Krypto: Wer langfristig investiert, zahlt keine Steuern mehr
Gewinne, die mithilfe von Bitcoin, Ethereum, XRP und Co. erzielt werden, sind nicht per se steuerfrei. In Deutschland fallen Kryptowährungen steuerrechtlich unter die Kategorie eines privaten Veräußerungsgeschäfts (§ 23 Einkommensteuergesetz). Gewinne, die durch den Handel mit Krypto erzielt wurden, zählen deswegen als Veräußerungsgewinne, ähnlich wie Gewinne aus Immobilien-, Oldtimer-, oder Kunstverkäufen.
Es gilt ein Steuerfreibetrag von 600 Euro. Wer diesen übersteigt, muss seine Erträge durch Kryptowährungen beim Finanzamt melden und versteuern.
Der Steuersatz liegt bei Kryptowährungen meist höher als bei anderen Kapitalerträgen. Bei dem unorthodoxen Zahlungsmittel fallen nämlich keine Abgeltungssteuer an, dafür aber der persönliche Steuersatz. Dieser kann zwischen zwischen 14 Prozent und 42 Prozent deines Einkommens betragen. Darauf musst du zusätzlich den Solidaritätszuschlag und gegebenenfalls die Kirchensteuer zahlen.
Auf den ersten Blick scheint es so, als seien andere Anlageklassen deutlich gesegneter beim Thema Steuern. Doch Kryptowährungen bieten einen ganz besonderen Vorteil. Tatsächlich müssen die digitalen Vermögenswerte nämlich nicht versteuert werden, wenn man sie länger als ein Jahr lang gehalten hat. Nach 365 Tagen Haltedauer sind deine Kryptogewinne vollkommen steuerfrei.
Bei Aktien und anderen Kapitalanlagen galt bis ins Jahr 2009 eine ähnliche Regelung. Wer langfristig investierte, konnte damals stark von steuerlichen Vorteilen profitieren. Heute sind es die Kryptoanleger, für die das Datum eine ganz besondere Rolle spielt.