Kryptowährungen: Steuerfrei nach einem Jahr?

Kryptowährungen: Steuerfrei nach einem Jahr?
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Mit dem Thema Steuern müssen sich auch Krypto-Anleger auseinandersetzen. Welche steuerlichen Besonderheiten es bei Bitcoin & Co. zu beachten gibt, erfährst du hier.

Steuern sind ein kompliziertes Thema und vor allem in Verbindung mit Kryptowährungen herrscht in Deutschland noch viel Unklarheit. So viel vornweg: Auch Kryptowährungen müssen versteuert werden. Nur unterliegen sie anderen Regeln als Aktien oder Fonds, die als Kapitalerträge gelten. Theoretisch können Erträge aus Kryptowährungen sogar in unbegrenzter Höhe steuerfrei sein.

Sind Kryptos nach einem Jahr steuerfrei?

Kryptowährungen zählen in Deutschland zu den sonstigen Wirtschaftsgütern und ihr Verkauf als privates Veräußerungsgeschäft. Gewinne werden zum persönlichen Einkommensteuersatz zwischen 0 und 45 Prozent versteuert. Allerdings gibt es Ausnahmen. So müssen Kryptowährungen nicht versteuert werden, wenn:

  • zwischen dem An – und Verkauf ein Jahr oder mehr liegt und
  • die Summe aller Gewinne, die in einem Jahr mit privaten Veräußerungsgeschäften erzielt wurden, weniger als 600 Euro beträgt.

Ein weit verbreiteter Irrtum besteht darin, dass Kryptowährungen steuerlich wie Aktien oder Fonds behandelt werden. Dies ist allerdings nicht der Fall. Zwar werden Kryptos wie Bitcoin oder Ether auch zur Kapitalvermehrung genutzt, jedoch unterliegen sie nicht der Abgeltungssteuer. Diese Steuer fällt seit 2009 an für sogenannte Kapitaleinkünfte, also Zinsen, Dividenden und realisierte Kursgewinne.

Wie viele Steuern zahlt man in Deutschland auf Kryptowährungen?

Für Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen gilt in Deutschland der persönliche Einkommensteuersatz zwischen 0 und 45 Prozent. Grundsätzlich steuerfrei sind Krypto Gewinne dann, wenn sie unter 600 Euro pro Jahr liegen oder die Assets länger als ein Jahr gehalten wurden.

Einkommenssteuersatz in Deutschland 2023

SteuersatzUnverheiratete SteuerzahlerVerheiratete Steuerzahler
0%Bis zu 10.908€Bis zu 21.816€
14-24%Bis zu 15.999€Bis zu 31.998€
24-42%Bis zu 62.809€Bis zu 125.618€
42%Bis zu 277.825€Bis zu 555.650€
45%Mehr als 277.825€Mehr als 555.650€

Das gilt für Verluste durch den Handel mit Kryptowährungen

Wenn durch den Handel mit Kryptowährungen Verluste entstehen, können diese mit Gewinnen aus anderen privaten Veräußerungsgeschäften aus dem jeweiligen Steuerjahr verrechnet werden. Das mindert die Steuerlast. Wurden in einem Jahr keine Gewinne erzielt, können Verluste auch auf kommende Jahre vorgetragen und auf das vorangegangene Jahr rückgetragen werden.

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Warum werden meine Krypto-Gewinne in Deutschland besteuert?

Niemand zahlt gerne Steuern. Doch kann der Staat damit viel Positives bewirken, wie etwa Krankenhäuser, Schulen und Straßen bauen oder Menschen unterstützen, die weniger finanzielle Mittel haben. Aus diesem Grund werden auch Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen beteuert, die nach einem Jahr allerdings steuerfrei sind.

Da in Deutschland eine Mitwirkungspflicht besteht, musst du dich selbständig um deine Steuern kümmern. Demzufolge kannst du nicht einfach warten, bis der Staat auf dich zukommt. Anders als bei Wertpapiergeschäften, werden deine Krypto Gewinne in der Regel auch nicht automatisch vom Broker an das Finanzamt abgeführt. Du musst sie selbst in deiner Steuererklärung angeben.

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