Die Folgen des Ukraine-Kriegs und der Pandemie machen der Wirtschaft zu schaffen. Krisensichere Geldanlagen sind gefragter denn je. Welche Möglichkeiten gibt es?
Egal ob Dotcom-Blase, Eurokrise oder die aktuelle Wirtschaftskrise im Zuge der Corona-Pandemie und des Ukraine-Kriegs – Krisen gab es schon immer und vermutlich wird das auch in Zukunft so bleiben. Nichtsdestotrotz sehen sich viele Anleger nun das erste Mal mit einer solchen Lage konfrontiert. Die Angst vor weiter fallenden Kursen hält die Kapitalmärkte in Schach. Mit großer Ungewissheit starten Anleger in das Jahr 2023.
Krisensichere Geldanlagen: Welche gibt es?
Vor dem Hintergrund einer globalen Rezession, wie sie die Weltbank prognostiziert, werden krisensichere Geldanlagen immer beliebter. Um ihr Vermögen zu schützen, verzichten viele Anleger auf eine hohe Rendite. Dabei ist das Sparbuch nicht unbedingt die beste Option. Folgende Geldanlagen können sich mehr lohnen:
Tages- und Festgeldkonten
Tages- und Festgeldkonten bieten höhere Zinsen als das klassische Sparbuch und sind daher zur Geldanlage besser geeignet. Je nachdem, ob du Rendite (Festgeld) oder Flexibilität (Tagesgeld) bevorzugst, entscheidest du dich für eine der Varianten. In beiden Fällen ist dein Guthaben dank der gesetzlichen Einlagensicherung bis zu einer Höhe von 100.000 Euro sicher verwahrt. Überschreitest du diese Summe, kannst du theoretisch noch ein zweites Konto bei einer anderen Bank eröffnen.
Gold
Seit Jahrhunderten genießt Gold einen Ruf als krisensichere Geldanlage. Ähnlich wie Silber und andere Edelmetalle hat Gold den Vorteil, dass es ein endliches Produkt ist. Die Knappheit der Ressource sorgte bislang stets für steigende Preise. Allerdings kann auch Gold zeitweise an Wert verlieren, wie zuletzt im Jahr 2012, als der Goldpreis von 2.000 auf 1.350 US-Dollar absackte.
Immobilien
Die Vergangenheit zeigt, dass Immobilien von Kaufkraftverlusten in Krisenzeiten relativ unbeeindruckt waren. Der Hauptgrund dafür ist, dass es sich bei Immobilien um Sachwerte handelt, die einen direkten, unersetzbaren Nutzen mit sich bringen. Vermieter profitieren von dem stetigen Bedarf an Wohnraum, der auch in wirtschaftlich schwachen Phasen gegeben ist. Dadurch bleiben die Preise vergleichsweise stabil.

Sind Aktien und Fonds krisensicher?
Auf lange Sicht bieten Aktien zwar attraktive Renditen, in Krisenzeiten schwanken die Kurse dafür aber umso stärker. So hat der MSCI World-Index, der die Kursentwicklung der 1.600 größten Aktiengesellschaften der Welt nachbildet, seit Anfang letzten Jahres fast 20 Prozent eingebüßt. Auch der deutsche Leitindex DAX musste mit über 13 Prozent ein großes Minus verzeichnen.
Da der Kapitalmarkt von Emotionen getrieben wird, unterliegen Aktien und andere Wertpapiere vergleichsweise starken Schwankungen. Selbst Fonds beziehungsweise ETFs, die das Verlustrisiko durch Diversifikation minimieren, bleiben davon nicht verschont. Mit Blick in die Zukunft kann sich ein Investment in Aktien allerdings auch während der Krise lohnen. Institutionelle Anleger und Börsenprofis nutzen die niedrigen Kurse oft als Gelegenheit, um Aktien günstig nachzukaufen.
Zum Angebot: Aktien und ETFs für 1 Euro bei Trade Republic handeln*
Vier wichtige Tipps für eine krisensichere Geldanlage
Kurse und Preise vorherzusagen, ist natürlich nicht möglich. Allerdings kannst du Einfluss darauf nehmen, wie krisensicher deine Geldanlage ausfällt, indem du verschiedene Faktoren beachtest. Die folgenden Tipps helfen dir womöglich dabei:
Diversifikation: Streue dein Vermögen
Gerade in Krisenzeiten wird deutlich, warum ein gut gemischtes Portfolio wichtig ist. Teilst du dein Vermögen auf mehrere Anlageklassen auf, reduzierst du das Verlustrisiko enorm. Kursschwankungen fallen dann weniger heftig aus und du kannst vermutlich besser schlafen. Für ein breit diversifiziertes Portfolio eignet sich eine Mischung aus möglichst verschiedenen Assets wie Aktien, Anleihen, Immobilien, Sparkonten und Edelmetallen.
Achte auf deine Liquidität
Allgemein, aber besonders während der Krise solltest du liquide sein. Das bedeutet, dass dein Portfolio nicht nur aus langfristigen Geldanlagen besteht. Schaffe dir einen kleinen Puffer, durch den du erfolgreiche Investments bei Zahlungsschwierigkeiten nicht direkt auflösen musst. Die Verbraucherzentrale empfiehlt einen Notgroschen in Höhe zwei bis dreier Monatsgehälter. Dieser lässt sich flexibel auf dem Tagesgeldkonto lagern.
Handle mit Bedacht
Verunsicherung ist einer der Hauptgründe von Verlusten bei Kleinanlegern. Dies gilt besonders in Krisenzeiten, wenn eine Eilmeldung die nächste jagt. Ist dein Portfolio breit aufgestellt, musst du dir jedoch keine Sorgen machen. Krisen stoisch aussitzen ist meist die beste Taktik und bislang hatte jeder Bärenmarkt auch ein Ende.
Bleib auf dem Laufenden
Nicht immer, aber manchmal lohnt es sich, die Vermögensverteilung während der Krise anzupassen. Steigen beispielsweise die Zinsen, können Anleihen gegenüber Aktien in Punkto Rendite-Risiko-Verhältnis im Vorteil sein. Umgekehrt gilt natürlich dasselbe. Ob du dein Portfolio umschichtest, hängt von deiner persönlichen Einschätzung ab. In jedem Fall solltest stets du auf dem Laufenden bleiben und dich zum Beispiel online über die aktuelle Welt- und Wirtschaftslage informieren.