Krisensichere Aktien: Schutz für dein Portfolio

Krisensichere Aktien: Schutz für dein Portfolio
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Eine attraktive Rendite in Kombination mit geringem Risiko – krisensichere Aktien versprechen genau das. Nur welche Aktien können überhaupt so bezeichnet werden?

Egal ob Inflation, Rezession oder Krieg – Krisen verunsichern Anleger. Dies hat Schwankungen an den Finanzmärkten zur Folge, die unter anderem auch Aktien betreffen. Anleger sollten hierbei nicht in Panik verfallen. Mit dem richtigen Portfolio lässt sich fast jede Krise überstehen. Eine hohe Sicherheit bieten krisensichere beziehungsweise defensive Aktien. Aber wie definiert man diese überhaupt?

Was versteht man unter krisensicheren Aktien?

Wie sich bestimmte Aktien in der Krise schlagen, kann nicht genau vorhergesagt werden. Allerdings gibt es Unternehmen, deren Eigenschaften zumindest auf weniger starke Kursschwankungen hindeuten. Solche krisensicheren Aktien werden auch als defensive Titel bezeichnet und haben eine im Vergleich zum Gesamtmarkt geringere Volatilität. Beispiele dafür sind Unternehmen aus den folgenden Branchen:

  • Energieversorgung
  • Nahrungsmittel
  • Gesundheit
  • Telekommunikation
  • Versicherung

Die Nachfrage nach Nahrungsmitteln, Medizin & Co. bleibt auch in Krisenzeiten stabil. Der Erfolg von Unternehmen aus diesen Branchen ist also weniger von Konjunkturschwankungen abhängig.

Abgesehen davon gibt es noch weitere Kriterien, nach denen die Sicherheit von Aktien bewertet werden kann. So werden unter anderem auch Aktien mit hoher Dividendenrendite und stabiler Dividendenpolitik als krisensicher bezeichnet. Die regelmäßigen Dividenden deuten auf die finanzielle Stärke der Aktiengesellschaft hin und bringen – auch in schweren Zeiten – ein regelmäßiges Einkommen.

Generell sind fest etablierte, große Unternehmen bei sicherheitsorientierten Anlegern eher gefragt als kleine. “Too Big to Fail” lautet hier das Motto. In diese Kategorie fallen insbesondere die sogenannten Blue Chips, also die Unternehmen mit der größten Marktkapitalisierung aus Industriestaaten wie den USA, Deutschland, Frankreich oder Japan.

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Krisen an den Finanzmärkten

Die Suche nach krisensicheren Aktien ist nicht immer ganz einfach. Dies liegt daran, dass jede Krise unterschiedlich ausfällt. Anleger können zwar auf bestimmte Kriterien achten, doch eine Garantie, dass die entsprechenden Unternehmen die Krise gut überstehen, gibt es nicht. Seit der Jahrtausendwende führten mehrere große Krisen an den Finanzmärkten zu hohen Kursverlusten in verschiedenen Branchen:

  • 2000: Die New Economy Blase
  • 2008: Die weltweite Finanz- und Wirtschaftskrise
  • 2020: Die Corona-Pandemie
  • 2022: Der Ukraine-Krieg

Mit dem Platzen der New Economy Blase Anfang der 2000er-Jahre erlitten viele Internet- und Technologieaktien einen heftigen Kurseinbruch. Die weltweite Finanzkrise 2008 betraf vor allem Banken und andere Finanzinstitute. Sie machte auch vor etablierten “Big Playern” keinen Halt, wie die Pleite der New Yorker Investmentbank Lehman Brothers bewies.

Krisensichere Aktien: Worauf es ankommt

Eine ideale Aktie, die unabhängig von äußeren Einflüssen in jedem Umfeld eine gute Rendite erzielt, gibt es nicht. Allerdings können manche Aktien in Krisenzeiten weniger hohe Verluste als andere erleiden. Welche Titel dies sind, hängt von mehreren verschiedenen Faktoren ab. Krisensichere Aktien lassen sich meist an diesen Eigenschaften erkennen:

Moderates Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)

Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) ist eine wichtige Kennzahl, um den inneren Wert einer Aktie zu bewerten. Es gibt das Verhältnis zwischen dem aktuellen Aktienkurs eines Unternehmens und seinem Gewinn pro Aktie an. Ein sehr hohes KGV kann ein erhöhtes Risiko für größere Rückschläge bedeuten. Krisensichere Aktien sollten deshalb eine moderate Bewertung aufweisen.

Hohe Marktkapitalisierung

Eine der wichtigsten Eigenschaften von krisensicheren Aktiengesellschaften ist auch deren Marktkapitalisierung. Große Unternehmen können verglichen mit kleinen oder mittelgroßen Unternehmen besser auf Krisen reagieren und ihre Strategie anpassen. Außerdem sind sie weniger von externen Kapitalgebern abhängig.

Geringe Konjunkturabhängigkeit

Krisensichere Aktien lassen sich von der Konjunktur weniger stark beeinflussen. Dazu gehören beispielsweise Unternehmen aus defensiven Sektoren wie der Energie-, der Nahrungsmittel-, der Telekommunikations-, der Versicherungs- und der Gesundheitsbranche. Bei einer schwachen Konjunktur geht die Nachfrage ihrer Produkte und Dienstleistungen nicht wesentlich zurück.

Regelmäßige Dividende

Manche Anleger suchen gezielt nach Aktien mit hoher Dividendenrendite. Dabei handelt sich um das Verhältnis zwischen der jährlichen Dividende eines Unternehmens und dem aktuellen Aktienkurs. Eine hohe Dividendenrendite bedeutet, dass das Unternehmen einen beträchtlichen Teil seines Gewinns als Dividenden an die Aktionäre ausschüttet.

Jedoch sagt eine hohe Dividendenrendite allein wenig aus. Viel wichtiger als diese Kennzahl ist die langfristige Dividendenpolitik: Hat das Unternehmen in der Vergangenheit regelmäßige Dividenden gezahlt? Je zuverlässiger das Unternehmen bisher, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass in Krisenzeiten keine Ausschüttung erfolgt. Außerdem deuten regelmäßige Dividenden auf finanzielle Stabilität und ein solides Geschäftsmodell hin.

Starke Marktposition

Besonders alte und traditionelle Unternehmen fallen in die Sparte der krisensicheren Aktien. Dies liegt daran, dass sie sich trotz wandelnder Umstände gegen die Konkurrenz durchsetzen und stets eine Lösung finden konnten. Solche Unternehmen haben oft auch eine starke Marktposition inne. Dieser Wettbewerbsvorteil macht sie weniger anfällig für Kursschwankungen.

Auch interessant: ETF oder Aktien: Was ist besser?

Diversifikation ist entscheidend

Krisen wie eine Rezession können negative Folgen für die Finanzmärkte haben, sind aber nichts Schlimmes. Der Abschwung ist Teil des Wirtschaftszyklus und tritt in unregelmäßigen Abständen immer wieder auf. Vorhersagen, wann genau die Rezession eintritt, sind nur schwer zu treffen. Deshalb sollten Anleger stets vorbereitet sein, indem sie das Risiko in ihrem Portfolio auf unterschiedliche Branchen, Regionen und Anlageklassen streuen.

Krisensichere Aktien können Teil einer sicherheitsorientierten Anlagestrategie sein. Jedoch spielt auch Diversifikation eine wesentliche Rolle. Wer nur Aktien aus einer Branche kauft, riskiert hohe Verluste – selbst wenn es sich dabei um den vermeintlich sicheren Nahrungsmittel-, Gesundheits-, oder Energiesektor handelt. Selbiges gilt für Aktien von Unternehmen, die ihren Standort alle im gleichen Land haben.

Neben den verschiedenen Aktien dienen weitere Anlageklassen als Ergänzung in Krisenzeiten. Das können beispielsweise Anleihen, Immobilien und Edelmetalle sein. Den besten Schutz für dein Vermögen bietet noch immer eine möglichst breite Risikostreuung.

1 comment
  1. Hallo Tobias,

    Herzlichen Dank für den guten Hinweis nicht wahlos Aktien zu kaufen sondern breit zu streuen und nicht nur auf höchtste Rendite mit grosser Risikobereitschaft zu setzen. Ich lese gerne Deine Finanztipps.

    Lieber Gruss von Georg Dausel 🙂

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