Kreditvertrag unterschrieben & trotzdem abgelehnt: Was ist passiert?

Kreditvertrag unterschrieben & trotzdem abgelehnt: Was ist passiert?
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Der unterschriebene Kreditvertrag ist nicht mit dem Kreditantrag gleichzusetzen. Eine nachträgliche Ablehnung der Bank kann in nur einem Fall erfolgen.

Sei es die kaputte Waschmaschine, ein neues Auto oder der wohlverdiente Urlaub: Für einen Kredit kann es zahlreiche Gründe geben. Zwar ist die Aufnahme neuer Schulden nicht immer empfehlenswert, doch bleibt manchmal keine andere Möglichkeit. Laut Statista verfügten im Jahr 2021 insgesamt etwa 14,4 Prozent der Deutschen, die im Datenbestand der SCHUFA erfasst waren, über einen Ratenkredit.

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Um die Bank führt manchmal kein Weg herum. Doch was, wenn der Kredit abgelehnt wird – trotz unterschriebenem Kreditvertrag? Ist das überhaupt rechtens? Um diese Frage zu klären, muss zunächst festgestellt werden, ob tatsächlich ein gültiger Vertrag oder ein Kreditantrag vorliegt. Nur bei letzterem darf die Bank noch einen Rückzieher machen.

Kreditvertrag & Kreditantrag: Ein wichtiger Unterschied

Um einen Kredit aufnehmen zu können, müssen Privatpersonen in der Regel einen Kreditantrag ausfüllen. Dieser wird unterschrieben und anschließend der Bank übermittelt. Nun prüft das Kreditinstitut, ob es die Anfrage akzeptiert. Wesentliches Kriterium ist hierbei die Bonität und das monatliche Einkommen des Kunden.

Zweifelt die Bank an der Kreditwürdigkeit des Kunden, kann sie den Antrag ablehnen. Das ist möglich, weil der Kreditvertrag nur von einer Seite unterschrieben wurde. Erst wenn beide Parteien ihre Unterschrift gesetzt haben, kommt es zum Geschäft. Der Antrag ist quasi zu einem Vertrag geworden, der mit der Zustimmung des Kreditgebers Gültigkeit erlangt.

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Kreditvertrag unterschrieben – darf die Bank trotzdem noch ablehnen?

Einen unterschriebenen Kreditvertrag darf die Bank nicht mehr ablehnen. Das Geldinstitut ist nach § 484 Abs. 1 BGB verpflichtet den Kredit auszuzahlen, wenn der Vertrag von einem autorisierten Mitarbeiter beziehungsweise Vertreter unterschrieben wurde. Handelt es sich lediglich um einen Kreditantrag, hat die Bank das Recht, den Antrag zurückzuweisen.

Sollte dein Kreditantrag unterschrieben und trotzdem abgelehnt worden sein, dann war sich die Bank vermutlich nicht sicher, ob du deinen Zahlungsverpflichtungen auch vollumfänglich nachkommen wirst. Grundlage hierfür ist eine Schätzung auf Basis bestimmter Dokumente wie deinen jüngsten Gehaltsabrechnungen oder deinem letzten Rentenbescheid, die du der Bank vermutlich bereits übermittelt hast.

Selbstverständlich kannst du dich nun an andere Geldinstitute wenden und dort einen Kredit beantragen. Sollte dein Antrag nicht abgelehnt werden, darfst du innerhalb weniger Werktage mit einer Auszahlung rechnen. Sogenannte Blitzkredite können sogar noch am selben Tag auf dein Konto überwiesen werden.

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