Knock-out-Zertifikate: So kannst du schnell viel Geld verdienen – und verlieren

Knock-out-Zertifikate: So kannst du schnell viel Geld verdienen - und verlieren
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Knock-out-Zertifikate sind in den letzten Jahren immer beliebter unter Anlegern geworden. Doch was steckt eigentlich hinter den risikoreichen Anlageprodukten?

Über viele Jahrzehnte hinweg ein Vermögen anzuhäufen, ist nicht besonders schwer, wenn man die richtige Anlagestrategie verfolgt. Doch wer möchte schon warten? Knock-out-Zertifikate ermöglichen es Anlegern, in kürzester Zeit und mit wenig Kapital viel Geld an der Börse zu verdienen. Wie alle anderen Hebelprodukte, vervielfachen (hebeln) sie die Kursentwicklung einer Aktie. Doch Vorsicht: Der Kauf solcher Zertifikate ist oft nicht viel gewinnbringender als der Gang ins nächste Casino.

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Was sind Knock-out-Zertifikate?

Knock-out-Zertifikate sind spekulative Anlageprodukte, mit denen Anleger auf die Kursentwicklung eines Basiswerts wetten können. Dieser Basiswert kann eine bestimmte Aktie, ein Index, eine Währung oder etwas anderes sein. Da es bei Knock-out-Zertifikaten einen Hebel gibt, wird die Kursentwicklung um ein Vielfaches abgebildet. Das wiederum kommt dem Anleger zugute, der dadurch ein Vielfaches des Kursgewinns erwirtschaften kann.

Doch wo viel Geld verdient werden kann, lässt sich auch vieles verbrennen. So gibt es bei Knock-out-Zertifikaten etwa die Knock-out-Schwelle: Wird diese vom Kurs über- oder unterschritten, verfällt das Zertifikat und der Anleger erleidet einen Totalverlust.

Am besten lässt sich die Funktionsweise der Knock-out-Zertifikate anhand eines Beispiels erklären. Lass uns annehmen, du rechnest damit, der Kurs einer bestimmten Aktie werde in der nächsten Zeit von 100 Euro auf 110 Euro springen. Um stärker von diesem Kursgewinn profitieren zu können, entscheidest du dich dazu, ein Knock-out-Zertifikat mit einem Hebelfaktor von 5 zu kaufen.

Legt die Aktie (der Basiswert) nun wirklich um 10 Prozent zu, gelangen durch die Hebelwirkung gleich 50 Prozent Kursgewinn in deine Tasche. Hättest du einen noch höheren Hebel eingesetzt, wären dir noch sattere Gewinne zugeflogen. Doch aufgepasst: Sollte sich der Kurs nicht in die erhoffte Richtung entwickeln und stattdessen sogar fallen, könnte er die zuvor festgelegte Knock-out-Schwelle erreichen. Tritt dieses Szenario ein, ist es vorbei mit der Spekulation und du verlierst dein eingesetztes Kapital. Dabei spielt es keine Rolle, ob sich der Aktienkurs kurz danach wieder erholt.

Gut zu wissen:

Möchte man ein Knock-out-Zertifikat erwerben, fällt einem früher oder später der Begriff “Basispreis” ins Auge. Dabei handelt es sich um nichts weiter, als einen Wert zur Berechnung des Preises eines Zertifikats. Er entspricht oft auch der Knock-out-Schwelle. Des Weiteren wird man den Begriff “Bezugsverhältnis” hören. Damit beschreibt der Herausgeber die Anzahl an Zertifikaten, die ein Anleger benötigen würde, um eine Einheit des Basiswertes kaufen zu können.

Zur Preisberechnung eines Knock-out-Zertifikats, wird der Basiswert mit dem Basispreis subtrahiert und anschließend mit dem Bezugsverhältnis multipliziert. In der Praxis könnte diese Rechnung etwa folgendermaßen aussehen: (100 Euro – 95 Euro) x 0,1 = 0,50 Euro. Meist kommt dabei nicht so ein runder Wert, wie in unserer Darstellung zustande.

Zudem möchten wir anmerken, dass man bei Knock-out-Zertifikaten nicht nur auf steigende Kurse, wie im obigen Beispiel, sondern auch auf fallende Kurse setzen kann. Ersteres nennt man einen “Knock-out-Call”, letzteres einen “Knock-out-Put”.

Warum Knock-out-Zertifikate gefährlich sind

Das größte Risiko bei den Hebelprodukten stellt die Möglichkeit des Totalverlusts dar. Während der Wertverlust von gewöhnlichen Aktien nur selten zum Totalverlust führt, lauert er bei Knock-out-Zertifikaten hinter jeder Ecke. Schließlich ist die Knock-out-Schwelle meist nicht weit vom Kurs des Basiswerts entfernt. Die Laufzeit der Produkte ist außerdem häufig befristet. Das macht es schwierig für Anleger, die zukünftige Wertentwicklung des Basiswerts akkurat einzuschätzen.

Hinzu kommt die Tatsache, dass Zertifikate nicht zum Sondervermögen des Herausgebers gehören. Geht der Emittent pleite, sind die Hebelprodukte Teil der Insolvenzmasse, was bedeutet, dass du dein investiertes Geld vermutlich nie mehr wieder sehen wirst. Viele andere Anlageprodukte, darunter auch Aktien und ETFs, bleiben selbst im Insolvenzfall in deinem Besitz.

Da Knock-out-Zertifikate deutlich komplexer und spekulativer als herkömmliche Anlageprodukte sind, raten wir Anfängern davon ab, diese zu kaufen. Kennst du dich bereits mit Hebelprodukten aus und möchtest nun etwas neues ausprobieren, dann schau mal bei Trade Republic vorbei. Der Online-Broker verkauft zahlreiche Knock-out-Zertfikate auf die größten Unternehmen der Welt. Ein kostenloses Depot kannst du hier erstellen*.

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