Die private Rente ist ein Must-have im Deutschland des 21. Jahrhunderts. Besonders leicht klappt der Aufbau der Altersvorsorge mit ETFs.
Dass die gesetzliche Rente allein nicht ausreichen wird, um den kommenden Ruhestand der heutigen Arbeitnehmer zu finanzieren, ist kein Geheimnis. Wer später nicht von der Hand in den Mund leben möchte, sollte sich deshalb selbst um die Altersvorsorge kümmern. Eine Möglichkeit, die private Altersvorsorge zu realisieren, besteht in dem Kauf von ETFs, glauben Experten. Doch warum ausgerechnet diese Fonds und wie funktioniert das überhaupt?
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Altersvorsorge mit ETFs aufbauen: So funktionierts
Zuallererst wollen wir darauf hinweisen, dass eine gute Altersvorsorge für Arbeitnehmer aus drei Säulen besteht: Der gesetzlichen Rentenversicherung, der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) und der privaten Vorsorge. Alle drei sollten einen Platz in deinem Vorsorgeplan haben. Im Zuge dieses Beitrags besprechen wir aber lediglich letztere, da die ersten zwei bereits durch Staat und Arbeitgeber geregelt werden.
Für die Finanzierung der privaten Altersvorsorge stellen ETFs (Exchange Traded Funds) eine ideale Möglichkeit dar. Mit einem solchen börsennotierten Fonds können Anleger einen Index wie den DAX oder den S&P 500 nachbilden. Die Kosten sind meist gering, die Transparenz hoch. Der aktuelle Kurs eines ETFs lässt sich jederzeit einsehen.
Da sich verschiedene ETFs teils stark unterscheiden, ist es wichtig, den richtigen auszuwählen. Welcher das ist, hängt von den Präferenzen des Anlegers ab. Besonders gängig für die Altersvorsorge sind jedoch die MSCI World-ETFs. Dabei handelt es sich um Fonds, die den gleichnamigen Index nachbilden, welcher rund 1.600 Aktienunternehmen aus 23 Industrieländern enthält.
Das tolle an diesen Weltaktien-ETFs: Durch ihre breite Streuung in unterschiedliche Regionen und Branchen senken sie das Risiko auf Kursverluste. Eine noch breitere Streuung ist übrigens mit einem ETF auf den MSCI ACWI-Index möglich. Dieser enthält ganze 3.000 Aktien und neben Industrienationen auch Schwellenländer im Repertoire.
Sicher ins Alter mit ETFs: Deshalb lohnt es sich
Jetzt stellt sich so mancher vielleicht die Frage, warum er überhaupt einen ETF für die Altersvorsorge wählen sollte. Schließlich könnte man sein Geld ja auch einfach sparen. So fällt zwar auch die Renditechance weg, aber zumindest gibt es dann kein Risiko mehr auf Kursverluste. Die Antwort auf diesen Einwand lautet “Inflation”.
Wer jedes Jahr 10.000 Euro spart, hat nach 40 Jahren genau 400.000 Euro auf seinem Konto. Das klingt erstmal nach einer stolzen Summe. Doch sollte man bedenken, dass das Geld über die Jahre an Wert verliert, weil Güter auf lange Sicht immer teurer werden. Wo man sich von einem Euro heute noch eine Kugel Eis kaufen kann, wird man sich, bei einer Inflationsrate von 2 Prozent jährlich, in 40 Jahren nur noch eine halbe leisten können. Während der Geldbetrag derselbe ist, sinkt also die Kaufkraft.
ETF-Anlage im Praxisbeispiel
Da ein ETF die Chance hat, Renditen zu erzielen, kann man damit gegen die Inflation ankämpfen. Ein Beispiel: Stell dir vor, du investierst dieselben 400.000 Euro, aufgeteilt auf mehrere Monate, in einen MSCI World-ETF. Bei einer marktüblichen Rendite von 8 Prozent p.a. verwandelt sich dieser Betrag nach 40 Jahren in 2,7 Millionen Euro. Selbst wenn man die Inflation berücksichtigt und die Kaufkraft des Geldes um rund 50 Prozent abnimmt, sollte das immer noch mehr als genug für die private Altersvorsorge sein.
Die Gefahr, mit einem MSCI World-ETF langfristig Verluste einzufahren, ist übrigens äußerst gering. Die Kurse des zugrunde liegenden Index kannten seit seiner Einführung im Jahr 1969 nur eine Richtung: nach oben. Natürlich wirkten sich Krisen wie das Platzen der Dotcomblase Anfang der 2000er oder die Finanzkrise 2008 zu ihrer Zeit negativ auf die Kursentwicklung aus. Wer mit einem Anlagehorizont von mehreren Jahrzehnten investiert, braucht sich wegen solcher Bärenmärkte aber keine Sorgen machen.
ETFs als Altersvorsorge: So gelingt der Start
Ein ETF-Investment ist äußerst anfängerfreundlich und nur wenig zeitintensiv. Da es sich um eine passive Form der Geldanlage handelt, müssen Anleger nichts anderes tun als abzuwarten, nachdem sie sich für einen Fonds entschieden haben. Der Versuch, den Markt zu timen, ist oft kontraproduktiv. Stattdessen sollten Anleger in regelmäßigen Abständen (z.B. jeden Monatsanfang) neue Fondsanteile zu gleichen Geldbeträgen kaufen. Diese Art des Investierens bezeichnet man auch als Dollar-Cost-Averaging.
Bevor du mit deiner ETF-Altersvorsorge beginnst, solltest du dir noch schnell einen Notgroschen in Höhe von 3 bis 6 Monatsausgaben aufbauen. Diese Geldreserve hilft dir dabei, auch in Notfällen über ausreichend finanzielle Mittel zu verfügen. Du kannst sie auf einem Festgeldkonto lagern.
Danach solltest du keine Zeit verstreichen lassen. Bei der Kapitalanlage gilt nämlich: Je früher du mit dem investieren anfängst, desto besser. Grund dafür ist der Zinseszinseffekt. Dieser sorgt dafür, dass dein Kapital mit jeder neu angelegten Geldsumme immer schneller wächst – man spricht dabei von exponentiellem Wachstum. Wenn du vollständig vom Zinseszinseffekt profitieren möchtest, empfiehlt es sich, einen sogenannten thesaurierenden ETF zu erwerben. Ein solcher ETF investiert die Erträge durch Dividenden stetig in neue Fondsanteile.
Für die Altersvorsorge macht es Sinn, einen ETF-Sparplan zu besparen. So kannst du regelmäßig neue Fondsanteile kaufen oder dafür jede Order selbst durchzuführen. Beim Neobroker Trade Republic* sind derartige Sparpläne vollkommen kostenlos. Für die Eröffnung deines Depots erhältst du dort außerdem eine Gratisaktie. Fühlst du dich noch nicht ganz sattelfest beim Thema ETFs, dann schau gerne hier vorbei.