Vor allem in Krisenzeiten zieht es Anleger zum Gold. Das glänzende Edelmetall hat eine fast magische Wirkung. Doch was ist dran am Mythos der sicheren Geldanlage?
Es glänzt, ist wertvoll und außerdem eine beliebte Geldanlage. Seit Jahrhunderten schon gilt Gold als Inflationsschutz und “sicherer Hafen” in Krisenzeiten. Wann in Gold zu investieren sinnvoll ist, welche Risiken das Edelmetall als Geldanlage birgt und wo du es kaufen kannst, erfährst du im folgenden Text.
Gold: Eine sichere Geldanlage in turbulenten Zeiten?
Über den Nutzen von Gold als Geldanlage streiten sich Anleger schon lange. Und zurecht ist der Ruf des “krisensicheren” Edelmetalls nicht ganz unumstritten. Der Grund ist ganz einfach der, dass auch Gold einer gewissen Volatilität unterliegt und sich der Kurs nicht zwingend konträr zu anderen Anlageklassen entwickelt. Innerhalb der letzten drei Jahre haben breitgestreute Aktien-ETFs wie der MSCI World zum Beispiel trotz Bärenmarkt deutlich besser performt.
Aber nicht nur auf kurze Sicht, auch langfristig erzielt Gold keine höhere Rendite. Zwischen 1975 und 2022, also seit der Goldpreis frei schwanken kann, hat Gold im Durchschnitt 4,2 Prozent Rendite pro Jahr abgeworfen. Ein MSCI World-ETF hätte demgegenüber mit 9,7 Prozent Jahresrendite mehr als das Doppelte herausgeholt – und das bei einer niedrigeren Schwankungsbreite.
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Wann ein Gold-Investment sinnvoll sein kann
Komplett abschreiben müssen Anleger das glänzende Edelmetall aber nicht. Schließlich gab es auch Phasen, in denen Gold die Nase vorn hatte – etwa in den Nullerjahren, als der Aktienmarkt im Zuge des Platzens der Dotcom-Blase abstürzte. Tatsächlich entwickelt sich der Goldpreis oft entgegengesetzt zum Aktienmarkt, doch Ausnahmen bestätigen die Regel. Eine Garantie gibt es nicht.
Aus diesem Grund ist es ratsam, nicht alles auf eine Karte zu setzen. Finanzexperten empfehlen Gold als Beimischung zu anderen Anlageklassen wie Zinspapieren und Aktienfonds, um das Gesamtrisiko zu senken. Sinnvoll ist ein Goldanteil zwischen 5 und 10 Prozent. Börsencrashs können damit etwas abgefedert werden.
3 unterschiedliche Wege, in Gold zu investieren
Unter der Voraussetzung einer breiten Risikostreuung mit anderen Geldanlagen kann in Gold zu investieren also durchaus sinnvoll sein. Stellt sich nur die Frage, wie das überhaupt geht. Im Wesentlichen stehen Anlegern folgende drei Möglichkeiten offen:
Physisches Gold
Der klassische Weg: Du kannst Goldmünzen- und barren bei spezialisierten Goldhändlern oder Banken kaufen. Man spricht auch von “physischem Gold”, in Abgrenzung zu den anderen beiden Wegen, in Gold zu investieren. Wichtig ist hierbei, dass du dein Gold sicher verwahrst – zum Beispiel in einem Bankschließfach oder Tresor.
Gold-Wertpapiere
Viele Anleger bevorzugen Wertpapiere gegenüber physischem Gold. Besonders beliebt sind Gold-ETFs, welche die Wertentwicklung des Goldpreises abbilden. In Deutschland können sie allerdings nicht erworben werden, da sie gegen gegen das Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) verstoßen. Aus diesem Grund haben sich sogenannte Gold-ETCs etabliert, die einen Anspruch auf physisches Gold verbriefen. Im Regelfall ist es möglich, sich dieses Gold vom Emittenten ausliefern zu lassen.
Goldaktien
Anders als bei Gold-ETCs investierst du mit Goldaktien nicht direkt in Gold, sondern lediglich in Anteile von Unternehmen, die ihr Geld mit der Förderung, der Verarbeitung oder dem Handel von Gold verdienen. Die Rendite hängt hierbei jedoch mehr von der jeweiligen Geschäftstätigkeit und weniger von der Entwicklung des Goldpreises ab. Wie sinnvoll es ist, auf diese Art in Gold zu investieren, musst du für dich selbst entscheiden. Jetzt Goldaktien mit Trade Republic* kaufen.