Erstmals seit Ende 2020 sind die Preise im Großhandel gefallen. Die Inflation ist aber längst nicht vorbei. Was Anleger beachten sollten.
Solche Meldungen machen Hoffnung in Zeiten hoher Inflation: Die Preise im deutschen Großhandel sind im April zum ersten Mal seit fast zweieinhalb Jahren gefallen. Sie sanken um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt berichtet. Es handelt sich um den ersten Preisrückgang gegenüber dem Vorjahresmonat seit Dezember 2020.
Mit der sinkenden Teuerungsrate im Großhandel könnte auch die bundesweite Inflation weiter nachlassen. Denn in der Regel geben Unternehmen die Preisveränderungen an ihre Kunden weiter. Gesunken sind die Preise im Großhandel vor allem bei Altmaterial und Reststoffen, bei Getreide, bei Erzen und Metallen sowie chemischen Erzeugnissen. Teurer geworden sind Obst und Gemüse, Baustoffe und lebende Tiere.
Inflation wütet noch: Was das für Anleger bedeutet
Zwar halten viele Ökonomen den Höhepunkt der Inflation mittlerweile für überschritten, die Krise dürfte uns aber trotzdem noch ein Weilchen begleiten. So geht die Bundesregierung davon aus, dass die Verbraucherpreise in diesem Jahr um durchschnittlich 5,9 Prozent steigen werden. 2024 soll die Teuerungsrate bei immerhin noch 2,7 Prozent liegen. Im letzten Jahr betrug sie 6,9 Prozent.
Vor dem Hintergrund der fortbestehenden Geldentwertung macht es wenig Sinn, höhere Summen auf dem Girokonto liegen zu lassen. Auch verzinsliche Tages- und Festgeldanlagen reichen nicht aus, um der Geldentwertung entgegenzusteuern. Bankeinlagen erfüllen generell eher eine mildernde Funktion. Eine real positive Rendite ist derzeit nur mit Sachwerten möglich.
Sachwerte sind beispielsweise Aktien, Immobilien oder Gold. Sie besitzen eine reale Substanz, was ihnen Wertstabilität gibt und sie besonders in Krisenzeiten zu einem sinnvollen Investment macht. Der Nachteil: Wenn es für den Anleger ungünstig läuft, können Sachwerte an Wert verlieren. Außerdem unterliegen sie Kursschwankungen, die es bei den Bankeinlagen nicht gibt. Das macht sie im Allgemeinen risikoreicher.