Investments in Schwellenländer wie China oder Brasilien bleiben weiterhin beliebt. Viele Anleger nutzen Emerging Markets ETFs als renditestarke Ergänzung. Ist das sinnvoll?
Mit einem Emerging Markets ETF können Anleger bequem in Schwellenländer investieren. Dafür gibt es mehrere Gründe wie unter anderem ein starkes Wirtschaftswachstum. Andererseits bieten die sogenannten “Emerging Markets” auch gewisse Risiken, die Anleger nicht außer Acht lassen sollten.
Fest steht: In den letzten Jahren sind Investments in Schwellenländer immer beliebter geworden. ETFs, die ausschließlich Unternehmen aus Schwellenländern umfassen, waren 2022 laut einem Bericht von Trade Republic gleich zweimal in der Top-10 bei den Sparplänen vertreten. Sie hatten das mitunter größte Handelsvolumen. Nur ist dein Geld in einem Emerging Markets ETF wirklich sinnvoll angelegt?
Welche Schwellenländer gibt es?
Als Schwellenländer bezeichnet man die Länder, die traditionell noch zu den Entwicklungsländern gehören, aber nicht mehr deren typische Merkmale aufweisen. Das heißt, sie stehen an der Schwelle dazu, ein Industriestaat zu werden. Schwellenländer zeichnen sich vor allem durch eine schnelle wirtschaftliche und soziale Entwicklung sowie eine steigende Bedeutung auf dem Weltmarkt aus.
Eine exakte, international gültige Bedeutung des Begriffs gibt es allerdings nicht. Aus diesem Grund hängt die Frage, welche Staaten zu den Schwellenländern gehören, von individuellen Definitionen ab. Für die Weltbank existieren insgesamt 55 Emerging Markets, darunter China, Mexiko, Brasilien und Südafrika. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hingegen definiert 150 Staaten als Schwellenland.
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Emerging Markets ETF: Vor- und Nachteile im Überblick
Anleger, die an der wirtschaftlichen Entwicklung von Schwellenländern teilhaben möchten, können dies mit einem Emerging Markets ETF tun. Dabei profitieren sie nie nicht nur von den typischen Vorteilen eines passiven Indexfonds, wie zum Beispiel geringeren Kosten und hoher Transparenz, sondern auch vom rasanten Wachstum der Schwellenmärkte. Zugleich bietet ein Investment in Regionen wie China oder Brasilien gewisse Risiken hinsichtlich politischer Natur.
Nicht ohne Grund meiden manche Investoren Schwellenländer komplett. Die Gefahr, dass ein unerwartetes Ereignis wie ein Krieg oder politischer Umsturz die Rendite negativ beeinflusst, ist wesentlich höher als bei den Industriestaaten. Sinnvoll kann ein Investment in die Emerging Markets trotzdem sein. Einige Vor- und Nachteile liest du im Folgenden:
Vorteile | Nachteile |
Hohe Renditen dank schnellem Wirtschaftswachstum | Politisch und wirtschaftlich instabiler als westliche Industriestaaten |
Aufholpotential gegenüber Industriestaaten durch günstige Demografie | Intransparenz von Unternehmen aufgrund mangelnder Bilanzierungsstandards |
Stetig wachsende Kaufkraft | willkürliche Staatseingriffe möglich |
Häufig wertvolle Rohstoffquellen vorhanden | Größere Währungsrisiken |
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Wann ist ein Emerging Markets ETF sinnvoll?
Grundsätzlich ist ein ETF als Geldanlage keine schlechte Idee. Auch wenn die enthaltenen Unternehmen ihren Sitz in Schwellenländern haben, ist das Risiko durch die hohe Diversifikation vergleichsweise gering. Ein Emerging Markets ETF besteht in der Regel aus hunderten von Aktien verschiedener Branchen und Länder, wodurch ein Totalverlust quasi ausgeschlossen werden kann.
Wie fast alle Indexfonds, sind Emerging Markets ETFs auf einen langfristigen Anlagehorizont ausgelegt. Demnach macht es keinen Sinn, die Wertpapiere nach kurzer Zeit wieder zu verkaufen. Stattdessen sollten Anleger niedrige Kurse aussitzen, um keine unnötigen Verluste zu realisieren – dies gilt besonders in Krisenzeiten.
Um die Risikostreuung des Portfolios zu erhöhen und Kursschwankungen zu minimieren, kombinieren viele Anleger ihren Emerging Markets ETF mit einem klassischen Weltindexfonds, der Unternehmen aus Industrieländern erhält. Letzterer trägt dabei meistens die höhere Gewichtung. Wie du dein Portfolio aufteilst, hängt von deinen persönlichen Anlagezielen ab. Sinnvoll ist ein Emerging Markets ETF vor allem dann, wenn du Kursschwankungen nicht scheust und dir eine hohe Rendite versprichst.
Emerging Markets ETF: Diese Kosten erwarten dich
Investierst du in einen Fonds oder ETF, fallen verschiedene Kosten an. So gibt es zum Beispiel die Gebühren bei Kauf und Verkauf, die von deinem Depotanbieter und Börsenplatz abhängen. Darüber hinaus berechnet der Fondsanbieter laufende Kosten, auch “TER” (Total Expense Ratio) genannt.
Um die günstigste Möglichkeit zu ergattern, solltest du verschiedene Fonds- und Depotanbieter miteinander vergleichen. Am Fondsvolumen erkennst du, wie beliebt ein bestimmter ETF ist. Eine große Auswahl verschiedener ETFs, darunter auch für Emerging Markets, bietet der Online-Broker Trade Republic* an. Zudem musst du hier keine Gebühren für die reine Depotführung bezahlen.