Wer bei seiner Geldanlage nur auf den DAX setzt, begeht einen großen Fehler. Vor allem die geringe Risikostreuung stellt Probleme für den Anleger dar.
Als deutscher Bürger liegt die Überlegung nicht fern, einen ETF auf den DAX zu kaufen. Schließlich kennt man die eigene Wirtschaft ja besser als jede andere. Zudem ist Deutschland eine Industrienation, deren Markt in den letzten Jahrzehnten stetig wuchs. Doch Vorsicht: Wer nur in den deutschen Aktienindex investiert, setzt sich Opportunitätskosten und Risiken aus. Im Folgenden möchten wir dir 4 Gründe nennen, warum ein DAX-ETF höchstens als Ergänzung fürs Portfolio taugt:
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1. Verhältnismäßig geringe Rendite
Renditetechnisch konnte der DAX in den letzten Jahren nicht überzeugen. Wer im Jahr 2008 einen nachbildenden ETF gekauft und diesen bis ins Jahr 2021 gehalten hat, musste sich mit einer jährlichen Rendite von 9,6 Prozent zufriedengeben. Zum Vergleich: Der Weltaktienindex MSCI World steigerte seinen Kurswert im selben Zeitraum um 11,9 Prozent jährlich. Dem US-amerikanischen S&P 500 ging es mit einer Kurssteigerung von 13,6 Prozent sogar noch besser.
Auch wenn man weitere Zeiträume der letzten Jahre betrachtet, geht der DAX als Verlierer hervor. Zeitgleich erfuhr der Index seit der Jahrtausendwende deutlich stärkere Schwankungen als die anderen Indizes.
2. Regionales Risiko
Der DAX ist einzig von der Entwicklung deutscher Unternehmen abhängig und verzichtet auf Diversifikation. Das birgt ein regionales Risiko. Denn während ein breitgestreuter Weltaktienindex die Kursverluste in einem Land potenziell durch die Gewinne in einem anderen ausgleichen kann, bleibt dem deutschen Aktienindex diese Möglichkeit verwehrt. Zwar mag es sich für deutsche Anleger sicherer anfühlen, in den eigenen Markt zu investieren, doch rational ist dieses Gefühl nicht. Viel wahrscheinlicher ist es, dass man dem sogenannten “Home Bias” aufliegt.
3. Branchenrisiko
Wirft man einen Blick auf den DAX, bemerkt man schnell, dass der größte Teil der Marktkapitalisierung von den Branchen Pharma, Technologie, Verkehr und Finanzen eingenommen wird. Viele andere Sektoren sind unterrepräsentiert oder gar nicht enthalten. Das schadet der Diversifikation. Denn einige schlechte Nachrichten reichen in den großen Branchen schon, um mit Kursabschwüngen den gesamten Index nach unten zu reißen.
4. Zu wenige Unternehmen
Ein weiterer Nachteil des deutschen Aktienindex stellt die geringe Anzahl der enthaltenen Unternehmen dar. Während in anderen Länderindizes oft hunderte Firmen gelistet sind, findet man im DAX gerade einmal 40. Dadurch leidet schlussendlich erneut die Diversifikation. Hinzu kommt die Tatsache, dass die 8 Unternehmen mit der höchsten Gewichtung rund die Hälfte der Marktkapitalisierung ausmachen. Die Kursentwicklung des DAX ist also zu einem großen Teil von diesen Firmen abhängig.
Darüber hinaus sollten Anleger wissen, dass viele große deutsche Unternehmen gar nicht im DAX enthalten sind. Schuld daran ist nicht der Index selbst, sondern die Tatsache, dass einige Big-Player wie Bosch, Lidl, Bertelsmann und Rewe nicht an der Börse notiert sind.
DAX-ETF ungenügend: Das ist die Alternative
Aufgrund der geringen Risikostreuung sollten Anleger nicht auf den DAX setzen. Besser ist es, einen ETF auf einen Weltaktienindex wie den FTSE All-World als Investmentgrundlage herzunehmen. Darin sind rund 4.100 börsennotierte Unternehmen aus 25 Industrie- und 23 Schwellenländern enthalten, die eine möglichst breite Diversifikation im Portfolio ermöglichen. Einen DAX-ETF kann man dem immer noch beimischen.
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