Seit Jahren schon greifen immer mehr Anleger in Deutschland auf ETFs zurück. Ein großer Fehler oder die richtige Entscheidung?
ETFs (Exchange Traded Funds) werden als Geldanlage immer beliebter in Deutschland. Bis zum Jahr 2026 soll fast jeder vierte Bundesbürger einen ETF-Sparplan abgeschlossen haben. Das zumindest prognostiziert eine Studie der Investmentgesellschaft BlackRock und des Anlegerportals extraETF. Gründe anzunehmen, dass die Beliebtheit von Indexfonds bald abnehmen wird, gibt es keine. Doch ist der Hype um die recht jungen Anlageprodukte überhaupt gerechtfertigt?
Um diese Frage beantworten zu können, macht es Sinn, auf die wichtigsten Vor- und Nachteile von ETFs zu blicken. Im Folgenden ein kurzer Überblick der guten und schlechten Seiten von Indexfonds.
Auch interessant: Star-Investor Warren Buffett – Das ist sein wertvollster Ratschlag
Vorteile von ETFs im Blick
Einer der größten Pluspunkte von ETFs liegt in der breiten Diversifikation, die sie ermöglichen. Wer einen ETF erwirbt, bildet damit einen Index nach und investiert somit in eine Vielzahl von Aktien. Mit manchen Fonds können sich Anleger sogar fast die ganze Weltwirtschaft ins Portfolio holen. Einfacher lässt sich das Risiko im Depot kaum streuen. Gleichzeitig bieten ETFs eine hohe Liquidität, denn die Anlageprodukte kann man jederzeit an der Börse zu Geld machen.
Auch fallen ETFs im Vergleich zu herkömmlichen Fonds äußerst billig aus. Wie die Verbraucherzentrale berichtet, liegen die Verwaltungsgebühren für aktive Fonds in der Regel zwischen 1,5 bis 2 Prozent des Fondsvermögens. Für ETFs müssen Anleger oft nur mickrige Gebühren von 0 bis 0,8 Prozent des Fondsvermögens jährlich zahlen. Weiterhin müssen Anleger bei ETFs keinen Ausgabeaufschlag abdrücken. Bei traditionellen Fonds stecken sich Banken häufig mal 5 Prozent der Anlagesumme in die Tasche.
Ebenfalls erwähnenswert: ETFs sind äußerst transparente Anlageprodukte. Weil die Fonds einen öffentlich einsehbaren Index nachbilden, wissen Anleger jederzeit über deren Zusammensetzung Bescheid. Auch hier ziehen aktive Fonds wieder den Kürzeren, denn Informationen zu den enthaltenen Aktien werden dort üblicherweise nur an bestimmten Stichtagen bekanntgegeben.
Mögliche Nachteile der Indexfonds
Natürlich bieten ETFs, wie jedes andere Anlageprodukt auch, einige Nachteile. So bringen die börsengehandelten Indexfonds etwa ein gewisses Schwankungsrisiko mit sich, das sich nicht einfach umgehen lässt. Laut Verbraucherzentrale mussten selbst globale ETFs in der Vergangenheit schon Kursrückgänge von bis zu 50 Prozent einfahren. Zwar erholen sich die Kurse in der Regel wieder, doch kann dies einige Jahre in Anspruch nehmen. Um diese Phasen aussitzen zu können, sollten angehende ETF-Anleger Geduld und Nerven aus Stahl mitbringen.
Eine weiterer Minuspunkt: Das Wechselkursrisiko. Viele ETFs werden nicht in Euro gehandelt, sondern in US-Dollar oder anderen Währungen. Das ist ein Problem. Denn wenn die Fremdwährung im Vergleich zum Euro an Wert gewinnt, verlieren die ETF-Anteile des Anlegers an Wert. Beim Verkauf der Anteile müssen also Verluste hingenommen werden. Umgekehrt gibt es natürlich auch eine “Währungschance”, wenn die Fremdwährung in Relation zum Euro wertvoller wird.
Können ETFs ihrem Hype gerecht werden?
Die Vorteile von ETFs überschatten die Nachteile um Längen. Die börsengehandelten Indexfonds stellen ein tolles Anlageprodukt für Anleger dar, die langfristig und breit gestreut investieren möchten. Gerade für die Altersvorsorge sind ETFs ideal geeignet. Dennoch gilt es natürlich, sich vor dem Kauf zu informieren. Es gibt mittlerweile eine Vielzahl von Indexfonds und nicht alle davon bieten Anlegern die gleichen Möglichkeiten. Während bei Welt-ETFs etwa die Risikostreuung im Vordergrund steht, sind viele themenspezifische ETFs eher spekulativ veranlagt.
ETFs kannst du bei einem Online-Broker wie Trade Republic kaufen. Neben Indexfonds lassen sich dort auch Aktien, Derivate und Kryptowährungen handeln. Die Eröffnung eines Depots* ist bei Trade Republic vollkommen kostenlos. Auch die Einrichtung eines ETF-Sparplans zieht keine Gebühren nach sich.