Geld anlegen ist schwierig, wenn die Börse verrückt spielt. Doch keine Sorge: Mit den richtigen Tipps sieht der Börsentrubel auf einmal gar nicht mehr so gefährlich aus.
Dass der Aktienmarkt nicht immer linear verläuft, sollte den meisten klar sein. Unerwartete Geschehnisse können jede noch so positive Kursentwicklung binnen kürzester Zeit zunichte machen. Aktuell treiben Sorgen um eine mögliche Rezession die Anleger umher. Zuvor entfachte der Ausbruch der Corona-Pandemie Panik an der Börse.
Turbulente Marktphasen gehören zur Börse wie die Faust aufs Auge. Jeder Anleger wird früher oder später mit fallenden Kursen zu kämpfen haben, alleine schon aus dem Grund, weil sich bestimmte Entwicklungen nicht prognostizieren lassen. Wichtig ist, dass man auch in unruhigen Zeiten einen kühlen Kopf bewahrt. Die folgenden 5 Tipps helfen dir dabei:
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Tipp 1: Bleibe langfristig investiert
Langfristiges investieren ist deshalb so attraktiv, weil der Aktienmarkt üblicherweise einem Aufwärtstrend folgt. Über kurze Zeiträume kann dieser Aufwärtstrend unterbrochen werden, nicht aber über mehrere Jahrzehnte – das zumindest beweist die Vergangenheit.
Ein Beispiel gefällig? Obwohl der DAX immer wieder durch wirtschaftspolitische Ereignisse wie die Finanzkrise oder das Platzen der Dotcom-Blase geschwächt wurde, erzielte er von 2000 bis 2021 eine durchschnittliche Jahresrendite von 7,0 Prozent. Der US-amerikanische Kursindex S&P 500 erreichte sogar 12,4 Prozent im selben Zeitraum.
Wer langfristig Geld anlegen möchte, braucht sich wegen kurzfristiger Kursschwankungen also nicht zu sorgen. Wichtig ist, dass man seine Strategie beibehält und keine unüberlegten Panikverkäufe tätigt. Vorerst existieren die Verluste ja sowieso nur auf dem Papier. Aber auch wenn dein Portfolio gerade grüne Zahlen notiert, solltest du an einem vorher bestimmten Anlagehorizont festhalten, um von weiteren Gewinnen und dem Zinseszinseffekt zu profitieren.
Tipp 2: Streue dein Kapital
Kommt es zu schwankenden Märkten, sind verschiedene Regionen und Sektoren oft auf unterschiedliche Weise von Kursverlusten betroffen. Anleger sollten deshalb nicht alle Eier in einen Korb legen, sondern ein breit diversifiziertes Portfolio aufstellen. Am besten besitzt du nicht nur Aktien aus verschiedenen Sektoren, sondern auch aus unterschiedlichen Ländern. So lassen sich Verluste ausgleichen oder zumindest minimieren.
Nur eine Aktie zu besitzen, ist hochgefährlich. Fünf Aktien sind ebenfalls zu wenig für eine ernsthafte Diversifikation. Über wie viele Wertpapiere man schlussendlich verfügen sollte, darüber lässt sich streiten. Viele Anleger setzen heutzutage jedoch auf sogenannte Weltaktien-ETFs, welche die Kursentwicklung von hunderten bis tausenden Aktien aus verschiedenen Ländern abbilden. Mehr zu diesem Thema findest du hier.
Tipp 3: Lasse dich nicht von Meinungen verunsichern
Befindet sich der Markt in unruhigen Zeiten, wird die Verunsicherung durch mediale Beiträge meist noch verstärkt. In den Nachrichtenkanälen sprudelt es nur so von Hiobsbotschaften, Finanzanalysten zeichnen düstere Prognosen für die Zukunft und aus jeder Ecke springen Crash-Propheten hervor. Wenn du langfristig investierst, sollte dich diese Panikmache nicht aus der Bahn werfen. Viele Menschen, die derartige Untergangsprognosen aufstellen, verdienen damit Geld, weil sie zum Beispiel ein passendes Produkt verkaufen oder höhere Aufrufzahlen/Einschaltquoten erzielen.
Tipp 4: Lege regelmäßig neues Kapital an
Unruhige Marktphasen können den perfekten Zeitpunkt darstellen, um mit der sogenannten Durchschnittskosten-Methode (Cost Average Effekt) zu beginnen. Bei dieser Strategie investiert der Anleger regelmäßig den gleichen Geldbetrag, entweder monatlich oder quartalsweise. Diese Vorgehensweise ist oft deutlich preiswerter als eine Einmalanlage. Grund dafür ist die Tatsache, dass man kein Markttiming betreiben muss.
Völlig unabhängig ihrer Emotionen investieren Anleger bei der Durchschnittskosten-Methode regelmäßig denselben Geldbetrag. Manchmal erhalten sie dafür mehr, manchmal weniger Aktien – je nachdem, wie es gerade um den Kurs bestellt ist. Am Ende des Tages zahlen sie jedoch einen Durchschnittspreis, der sich aus all den vergangenen Käufen ergibt. Vor allem Börsenneulinge sollten diese Methode deshalb dem Markttiming vorziehen.
Tipp 5: Akzeptiere die Korrekturen
Egal welche Aktien du kaufst und wann du sie kaufst, früher oder später wirst du sehr wahrscheinlich mit Kursverlusten zu kämpfen haben. Ungewöhnlich ist das nicht. Berechnungen zufolge kommt es im Schnitt alle sieben Jahre zu einem Bärenmarkt. Kurzfristige Korrekturen treten sogar noch viel häufiger auf. Dem US-Nachrichtensender CNBC zufolge findet ein Kursrückgang von 10 Prozent jedes Jahr an den Aktienmärkten statt. Wer die Korrekturen einfach als das akzeptiert, was sie sind – nämlich ein unvermeidlicher Teil der Börse – wird am Abend besser schlafen können.