Finanzkrise 2008: Wie reich du heute wärst, wenn du damals Aktien gekauft hättest

Finanzkrise 2008: Wie reich du heute wärst, wenn du damals Aktien gekauft hättest
© Adobe Stock

“Kaufen, wenn die Kanonen donnern”. Wer inmitten der Finanzkrise 2008 eine Börsen-Shoppingtour unternommen hätte, könnte sich heute über satte Kursgewinne freuen.

Die Börsenkurse spielen aktuell verrückt. Sorgen vor einer Rezession und Inflationsängste treiben die Anleger zu Panikverkäufen. Einige Indizes befinden sich bereits in Bärenmarkt-Territorium, andere tauchten zumindest kurzzeitig in das giftige Wasser ein. Mit der Finanzkrise 2008 lässt sich die momentane Situation dennoch nicht vergleichen.

Auch interessant: Warum du deinem Bankberater nicht vertrauen kannst

Risikoreiche Immobilienkredite führten zum Mega-Bärenmarkt

Die Finanzkrise ließ die gesamte Welt mit einer schweren Börsenangst zurück. Der DAX fiel damals, zu seinem Tiefpunkt, um rund 44 Prozent vom vorherigen Allzeithoch. Der US-amerikanische Leitindex S&P 500 musste sogar mehr als 50 Prozent seines Wertes einbüßen.

Ausgelöst wurde die Krise durch das Platzen der Immobilienblase in den USA. Banken vergaben damals Immobilienkredite zu besonders günstigen Konditionen. Das lockte nicht nur große Unternehmen, sondern auch gewöhnliche Bürger, die sich den Traum vom Eigenheim erfüllen wollten.

Auch Menschen mit geringem Einkommen wurden von den Banken mit horrenden Kreditsummen versorgt – selbst wenn sie keine Sicherheiten aufwiesen. Dass diese Geschäfte riskant waren, interessierte die Banken nur wenig. Als kurze Zeit später die US-Notenbank Fed den Leitzins erhöhte, gerieten sie jedoch in eine Bredouille.

Viele Kunden konnten ihre Hypotheken plötzlich nicht mehr zurückzahlen. In ihrer Bedrängnis verkauften sie also die neu-erworbenen Immobilien, weil sie somit hofften, die Schulden zu tilgen Mit dem rapiden Verkauf der Häuser fielen jedoch die Immobilienpreise. Der Verkauf des Eigenheims reichte schon bald nicht mehr aus, um die Kredite abzubezahlen.

Die Banken erhielten das verliehene Geld nicht zurück. Das wiederum führte zu einem Banken-Crash nach dem anderen. Besonders hart traf es die Investmentbank Lehman Brothers, welche damals zu den größten Herausgebern von Immobilienkrediten gehörte. Nach dem bereits tausende Mitarbeiter entlassen wurde, meldete die Bank im September 2008 Insolvenz an.

Viele Amerikaner verspielten nicht nur ihr Haus, sondern auch große Teile ihrer Ersparnisse. Unternehmen auf der ganzen Welt verloren das Vertrauen zueinander, weil sie nicht mehr wussten, ob die Bank eines Handelspartners im nächsten Monat noch zahlungsfähig sein würde. Auch die Banken horteten ihr Geld lieber, statt es an Unternehmen zu verleihen. Das Finanzsystem brach zusammen.

Finanzkrise 2008: Chance für DAX und S&P 500-Anleger

Der wirtschaftliche Kollaps machte sich auch an der Börse bemerkbar. Viele Börsianer wussten sich nicht anders zu helfen als all ihre Wertpapiere zu verkaufen. Doch was wäre gewesen, wenn man damals gegen die Strömung geschwommen wäre und neue Aktien eingekauft hätte?

Seinen Tiefpunkt erreichte der DAX am 6. März 2009 als er bei 3.666,41 Punkten notierte. Heute liegt der Index bei 13.021,63 Punkten. Wer damals mit einem ETF in den gesamten DAX investiert hätte, könnte sich gegenwärtig über eine Kurssteigerung von 255,16 Prozent freuen.

Stellen wir uns einmal vor, du hättest während des Tiefpunkts der Finanzkrise einen DAX-ETF für einen Preis von 50 Euro erworben. Nehmen wir weiterhin an, der ETF würde die Kursentwicklung des Index perfekt nachbilden. Ein solches Investment hätte dir bis heute einen Gewinn von 127,58 Euro eingebracht. Wie viel Geld dir größere Investments beschert hätten, wollen wir anhand einer Tabelle darstellen:

DAX-Investment (6. März 2009 – 22. Juni 2022)Gewinn
Ein ETF (50,00 Euro)127,58 Euro
10 ETFs (500,00 Euro)1.275,80 Euro
50 ETFs (2.500,00 Euro)6.379,00 Euro
100 ETFs (5.000,00 Euro)12.758,00 Euro
*Performanceindex

Mit einem ETF auf den S&P 500 wären sogar noch größere Kursgewinne möglich gewesen. Der Index stieg von 676,53 auf 3.732,25 Punkte, ohne Dividenden mit einberechnet zu haben. Das entspricht einer Kurssteigerung von 451,68 Prozent. Die möglichen Kursgewinne sähen in unserem Beispiel wie folgt aus:

S&P 500-Investment (6. März 2009 – 22. Juni 2022)Gewinn
Ein ETF (50,00 Euro)225,84 Euro
10 ETFs (500,00 Euro)2.258,40 Euro
50 ETFs (2.500,00 Euro)11.292,00 Euro
100 ETFs (5.000,00 Euro)22.584,00 Euro
*Kursindex

Natürlich hättest du, um derartige Kursgewinne zu erzielen, am tiefsten Punkt beim DAX oder S&P 500 einkaufen müssen. Dieser Glücksgriff ist wahrscheinlich nur den wenigsten gelungen. Auch haben wir bei unserer Berechnung keine Verwaltungs- oder Ordergebühren der ETFs berücksichtigt. Bedenke bitte auch: Vergangene Kursentwicklungen liefern keinen Aufschluss über zukünftige Renditechancen.

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

 

Mehr aus dem Netz

Related Posts
Consent-Management-Plattform von Real Cookie Banner