Die Weltwirtschaft fürchtet sich aktuell vor einer Rezession. Finanzberaterin Suze Orman erklärt, wie du dich auf ein solches Ereignis vorbereiten kannst.
Seit mehreren Jahrzehnten bewaffnet Suze Orman die Menschen mit finanzieller Bildung. Ihre Bücher erklommen die New York Times-Bestsellerlisten und mit ihren charismatischen Fernsehauftritten erlangte sie Kultstatus in den Vereinigten Staaten. Neben allgemeinen Finanzratschlägen, gibt Orman auch immer wieder Tipps im Bezug auf die aktuelle Wirtschaftslage. Zuletzt äußerte sich die 71-Jährige über eine mögliche Rezession.
Auf ihrer Webseite schreibt die Finanzberaterin, sie wisse zwar nicht, ob bald eine Rezession eintreten werde, aber im Hinblick auf die (amerikanische) Wirtschaft sehe es so aus, als könne es schon im nächsten Jahr passieren. Als mögliche Ursache nennt sie die Zinserhöhungen durch die Federal Reserve Bank.
Die Frage ob eine Rezession eintreffen werde, betrachtet Orman jedoch zweitrangig zu der Frage: “Wie gut bin ich vorbereitet, wenn eine Rezession eintritt?” Aus diesem Grund listet die Finanzberaterin einige Tipps auf, wie man für die Wirtschaftsflaute vorsorgen kann:
Stelle dir vor, du wirst entlassen
In einer Rezession kommt es häufig zu massenweise Entlassungen, weil Unternehmen versuchen, ihre Kosten zu senken. Auch du könntest möglicherweise deinen Job verlieren. “Ich denke, das beste Geschenk, das du dir jetzt machen kannst, ist dir vorzustellen, du wirst entlassen.” erklärt Orman.
Überlege dir, wie viele Monatsausgaben dein Notgroschen umfasst. Wie lange könntest du ohne regelmäßiges Einkommen deine Kosten decken? Orman zufolge, solltest du langfristig darauf hinarbeiten, einen Notgroschen in Höhe von 12 Monatsausgaben anzusparen. Im Hinblick auf eine Rezession mache es Sinn, sogar noch höhere Beträge beiseite zu legen.
“Wenn du gerade nur für einen Monat aufkommen kannst, dann versuche so schnell wie möglich noch einen zweiten Monat abzusichern.” schreibt die Finanzberaterin. Je höher der Notgroschen, desto entspannter sei die persönliche Situation, wenn man entlassen oder zu Kurzarbeit verdonnert werde.
Baue deine Schulden ab
Suze Orman spricht in ihrem Beitrag speziell von Kreditkartenschulden. Diese Art der Schulden ist vor allem in den USA üblich, weil dort viele Bürger selbst Lebensmittel auf Pump kaufen. Theoretisch lässt sich Ormans Ratschlag aber auf alle möglichen Schulden übertragen, die nicht festverzinslich bestehen.
Steigen die Zinssätze, solltest du deine Schulden so schnell wie möglich loswerden. Wirst du in der Rezession von deinem Arbeitgeber entlassen, machen sich die hohen Zinssätze noch stärker bemerkbar, weil du nicht mehr nur deine üblichen Kosten tragen musst, sondern auch noch die teurer gewordenen Kredite.
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Lebe unter deinen Verhältnissen
Der berühmten Finanzberaterin zufolge, sollte man während und schon vor einer Rezession so leben, dass es die eigenen Verhältnisse nicht übersteigt. Das hat gleich zwei Vorteile:
Auf der einen Seite senkst du damit deine Lebenskosten, was im Umkehrschluss bedeutet, dass auch dein Notgroschen länger ausreicht. Auf der anderen Seite steht dir somit mehr Geld zur Verfügung, um einen Notgroschen anzubauen. “Ein nicht ausgegebener Dollar ist ein weiterer Dollar, den du zu deinen Notfallersparnissen hinzufügen oder zum Abbau deiner Kreditkartenschulden verwenden kannst” schreibt Orman.