“Faktisch wertlos”: Deutsche Banken lehnen ukrainische Währung ab

"Faktisch wertlos": Deutsche Banken lehnen ukrainische Währung ab
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Mit ihren Ersparnissen in der Tasche fliehen Ukrainer gerade aus den Kriegsgebieten. In Deutschland und im Rest der Welt lässt sich jedoch nicht viel mit der eigenen Währung anfangen.

Der Rubel ist abgestürzt, die ukrainische Landeswährung Hrywnja kaum veränderlich in ihrem Kurs. In den vergangenen Tagen hat das Zahlungsmittel gegenüber dem Dollar sogar ganz leicht an Wert gewonnen, wie internationale Finanzdatendienste berichten. Besonders nützlich ist diese Tatsache aber nicht für all die ukrainischen Flüchtlinge, die ihren Weg nach Deutschland beschreiten. Deutsche Banken und Sparkassen haben kein Interesse daran, Hrywnja (deutsch auch Griwna), in Euro umzuwandeln.

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Hrywnja: Stabil aber nutzlos

Wie die tagesschau berichtet, erhalten ukrainische Flüchtlinge aktuell Basis-Konten in Deutschland, mit denen sich einige grundlegende Funktionen, wie das Überweisen oder das Abheben von Geld, durchführen lassen. Ukrainisches Bargeld können sie dort aber nicht einzahlen. Rüdiger Schmitt, Pressesprecher der Reisebank, erklärt, dass die Gründe dafür in der praktischen Wertlosigkeit der Währung liegen.

Es gebe zwar einen Devisenkurs für die Währung, der wenige Cents wert ist, in der Realität werde dieser aber schlichtweg nicht gehandelt, so Schmitt. Weiter erklärt der Finanzexperte: “Faktisch ist das Geld für uns wertlos, weil wir wiederum keine Abnehmer dafür bei den internationalen Geschäftsbanken finden”. Hrywnja anzunehmen wäre also ein einziges Verlustgeschäft. Andere Banken begründen die Ablehnung der Währung auf ähnliche Art.

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Schon vor dem Krieg war die ukrainische Währung unbeliebt bei den Banken. Nur selten wurde die Devise überhaupt gehandelt. Der Aufwand, Hrywnja wieder loszuwerden, stand in keiner Relation zum Wechselkurs. Die Nachfrage war schon immer viel zu gering.

Nicht einmal bei der ukrainischen Zentralbank selbst lassen sich Hrywnja noch eintauschen. Nach Kriegsbeginn hat die Notenbank den Handel mit der Währung vollständig ausgesetzt. Die Flüchtlinge des osteuropäischen Landes haben zwar einen Anspruch auf Hilfe durch das deutsche Asylbewerberleistungsgesetz, die Ersparnisse kommen dadurch aber nicht zurück.

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