Unkompliziert sind ETFs allemal. Dennoch solltest du bei der Auswahl des richtigen Indexfonds gewisse Faktoren berücksichtigen.
ETFs eignen sich ideal als Geldanlage für den Vermögensaufbau oder die Altersvorsorge. Bei ETFs handelt es sich um Fonds, die an der Börse gehandelt werden und einen Index nachbilden – das kann zum Beispiel der DAX, der S&P 500 oder der MSCI World sein. Ihre Kosten sind, verglichen mit aktiven Fonds, sehr gering, die Rendite oftmals höher. Eine besondere Expertise ist für den Handel mit ETFs nicht notwendig.
Dass ETFs über die letzten Jahre immer stärker an Popularität gewannen, ist kein Zufall. Mit den börsengehandelten Indexfonds lässt sich eine rentable und gleichzeitig breit diversifizierte Anlagestrategie erstellen. Wichtig ist nur, dass man die richtige Auswahl beim ETF-Kauf trifft. Die 7 wichtigsten Kriterien haben wir hier einmal aufgelistet.
1. Kosten und Gebühren
Hast du einen Index gefunden, den du nachbilden möchtest, kommt es darauf an, den besten ETF zu finden. Eines der wichtigsten Auswahlkriterien sollten die Kosten und Gebühren darstellen. Dazu gehört zum Beispiel die sogenannte Gesamtkostenquote (Total Expense Ratio, TER), welche der ETF-Anbieter unter anderem für die Verwaltung und den Vertrieb des Fonds einkassiert.
Die Gesamtkostenquote wird jährlich eingezogen und für gewöhnlich im Factsheet des ETFs aufgeführt. Bei der Auswahl eines ETFs solltest du darauf achten, dass die TER möglichst gering ausfällt.
Auch die Ordergebühren spielen beim ETF-Kauf eine nicht zu vernachlässigende Rolle. Die Höhe dieser Gebühren hängt von deiner Bank oder deinem Broker ab. Beim Neobroker Trade Republic* liegen die Kosten mit einem Euro pro Order beispielsweise in einem besonders preiswerten Bereich.
Zuletzt sollte man auch auf den Spread, also die Spanne zwischen Kaufs- und Verkaufspreis, acht nehmen. Dieser kann je nach Tageszeit stark variieren. Für gewöhnlich fällt der Spread zu den offiziellen Handelszeiten der Börse am niedrigsten aus.
2. Fondsvolumen
Das Fondsvolumen eines ETFs gibt dir Aufschluss darüber, wie viel Geld in einen Fonds investiert ist. Die Faustformel besagt: Kaufe nur Fonds, die über ein Volumen von mehr als 100 Millionen Euro verfügen. Denn: Je mehr Kapital verwaltet wird, desto geringer die Wahrscheinlichkeit, dass der ETF irgendwann vom Markt verschwindet oder mit einem anderen Fonds verschmilzt.
Zwar kann der Anleger in solchen Fällen immer noch auf sein Kapital zurückgreifen, nur muss er jetzt er eben einen neuen ETF finden. Das ist nicht nur nervig, sondern im schlimmsten Fall auch kostspielig, wurde der ehemalige Fonds während einer marktschwachen Phase aufgelöst.
3. Tracking Difference
ETFs haben zwar die Aufgabe, einen Index bestmöglich nachzubilden, in der Praxis besteht aber immer eine sogenannte Tracking Difference. Das bedeutet, die Kursentwicklung des Fonds unterscheidet sich zu der des Indizes. Die Gründe dafür liegen unter anderem in den Kosten, der Quellensteuer und der Replikationsmethode.
Die Kennzahl kannst du mit folgender Formel herausfinden: Indexrendite – ETF-Rendite = Tracking Difference. Manchmal findest du das Ergebnis auch schon in dem Factsheet eines Fonds. Achte unbedingt darauf, einen ETF zu kaufen, dessen Tracking Difference nicht allzu gravierend ausfällt.
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4. Ertragsverwendung
Die meisten ETFs schütten in regelmäßigen Abständen Dividenden aus. Was mit diesen Dividenden geschieht, unterscheidet sich je nachdem ob du einen thesaurierenden oder einen ausschüttenden ETF erwirbst.
Spricht man vom Thesaurieren, meint man damit die Reinvestition der Erträge in neue Fondsanteile. Diese Art der Ertragsverwendung ist für Anleger interessant, die vom Zinseszinseffekt profitieren möchten. Ausschüttende ETFs sorgen dagegen für ein passives Einkommen, weil sie die Dividenden direkt auf das Konto des Anlegers überweisen. Mehr zu den beiden Ausschüttungsarten findest du hier.
5. Replikationsmethode
Die Nachbildung eines Aktienindizes bezeichnet man auch als Replikation. Bei ETFs kommt in der Regel eine von drei Replikationsmethoden zum Einsatz: Die physische Replikation, das optimierte Sampling oder die synthetische Replikation. Keine Art der Nachbildung ist zwangsweise besser oder schlechter als eine andere.
Bei der physischen Replikation kauft ein ETF die Wertpapiere des Indizes in derselben Gewichtung nach. Man spricht deshalb auch von einer vollen Replikation. Zwar ist diese Art der Indexnachbildung besonders genau, dafür aber auch besonderes teuer – vor allem bei größeren Indizes mit mehreren hundert Werten. Günstiger ist das optimierte Sampling. Dabei werden zwar auch physisch Wertpapiere gekauft, allerdings nur die wichtigsten Titel.
Unter der synthetischen Replikation versteht man die Nachbildung eines Indizes mit Tauschgeschäften – sogenannten Swaps. Hierbei kauft der ETF Wertpapiere, die nicht im Index enthalten sind, um sie diese später mit einer Bank gegen die tatsächliche Indexrendite zu tauschen.
6. Fondswährung
Manche ETFs verwalten das Vermögen der Anleger in Euro (EUR), andere in US-Dollar (USD) oder einer komplett anderen Währung. Bei deutschen Brokern wird dein Kapital am Ende des Tages jedoch immer in Euro umgerechnet. Um ein gewisses Währungsrisiko kommt man bei vielen Fonds deshalb gar nicht herum.
Zum Verständnis: Beim Währungsrisiko handelt es sich um die Gefahr, dass der Kurs der Heimwährung im Vergleich zur Fremdwährung steigt – und damit den Wert der Anteile reduziert. Allzu viele Gedanken solltest du dir darüber aber nicht machen. Ein großer Teil der ETF-Landschaft nimmt direkt oder indirekt an mehreren Währungen teil, sodass eine Diversifikation entsteht, die das Währungsrisiko enorm senkt. Ein Beispiel hierfür stellen Welt-ETFs dar, die Aktien beinhalten, welche in den unterschiedlichsten Währungen gehandelt werden.
7. Sparplanfähigkeit
Wer regelmäßig eine gleichmäßige Geldsumme in einen ETF investieren möchte, sollte auf einen Sparplan zurückgreifen. Ob ein ETF überhaupt sparplanfähig ist, hängt nicht von dem Produkt selbst, sondern von dem jeweiligen Broker oder der Bank des Anlegers ab. Besonders günstige Kondition bietet hierbei der Neobroker Trade Republic*. Dort sind jegliche ETF-Sparpläne relativ günstig für Anleger.