Elon Musk kündigte an, das volle Potenzial der sozialen Netzwerks Twitter freisetzen zu wollen. Um dieses Ziel zu erreichen, nahm er das Unternehmen jüngst von der Börse.
Nach langem Hin und Her hat Elon Musk am Freitag offiziell den Kurznachrichtendienst Twitter übernommen. Das 44 Milliarden Dollar schwere Unternehmen liegt nun vollständig in den Händen des Tesla-Chefs. “Der Vogel ist befreit” schrieb er dazu in einem Tweet. Seinen Followern verspricht er eine Social-Media-Plattform ohne Zensur und mit einer großen Bandbreite an Meinungen.
Auch interessant: ESG im Check – Wie nachhaltig sind nachhaltige Fonds & ETFs wirklich?
Warum musste Twitter die Börse verlassen?
Mit der Übernahme hat sich Musk ebenfalls dazu entschieden, Twitter von der Börse zu nehmen. Schon seit gestern kann der Kurznachrichtendienst nicht mehr an der NYSE gehandelt werden. Der Aktienkurs des Unternehmens lag zuletzt bei 53,94 Euro.
Der Hauptgrund für die Privatisierung Twitters ist schnell gefunden. In der Vergangenheit ärgerte sich Musk bereits des Öfteren über die strengen Blicke der US-Börsenaufsicht SEC. In einem Lesley Stahl-Interview aus 2018 erklärte der Multimilliardär: “Ich respektiere die SEC nicht. Ich respektiere sie nicht.” Die Aufsichtsbehörde bezichtigte ihn zuvor des Aktienbetrugs.
Mit der Privatisierung verspricht sich Musk größere Autonomie aus rechtlicher Sicht. Vor möglichen Strafen durch die SEC braucht er sich nun nicht mehr zu fürchten.
Darüber hinaus gibt es noch weitere Vorteile, die ein solcher Börsenabgang mit sich bringt. So muss Twitter keine regelmäßigen Quartalsberichte mehr veröffentlichen – die finanzielle Lage der Firma kann jetzt nur noch unternehmensintern bewertet werden. Obendrein gibt es keine Aktionäre mehr, welche die Zukunft des Unternehmens durch ihre Entscheidungen beeinflussen können. Dadurch erlangt Elon Musk größere Freiheiten seine eigenen Pläne für Twitter umzusetzen.
Das Board of Directors, also der Verwaltungsrat einer Aktiengesellschaft in den USA, fällt ebenfalls weg. Die gesamte Entscheidungsgewalt der Unternehmensführung geht damit an den neuen CEO über.
Ob Twitter irgendwann wieder an die Börse zurückkehren wird, steht in den Sternen. Musk hält es zumindest für möglich, dass das Unternehmen in drei bis fünf Jahren wieder öffentlich gehandelt werden kann. Versprechungen möchte er aber nicht machen.