Aktien werden häufig in die Kategorien Growth und Value unterteilt. Doch was bedeutet das überhaupt und warum sind sie für Anleger so wichtig?
An der Börse werden allerlei verschiedene Aktien gehandelt. Zur Vereinfachung teilen Anleger diese häufig in zwei Kategorien ein: Value und Growth. Sie geben Auskunft darüber, wie sich ein Wert entwickelt. Außerdem werden die Kategorisierungen von Investoren und Fondsmanagern oft als Grundlage für die eigene Anlagestrategie verwendet. Nur wo liegt nun eigentlich der Unterschied?
Growth-Aktien setzen Wachstum voraus
Growth (Englisch für Wachstum) bezeichnet jene Werte, die ein überdurchschnittliches Wachstum aufweisen. Daher ist diesem Zusammenhang auch von Wachstumsaktien die Rede. Eine zentrale Rolle spielt hierbei der Umsatz von Unternehmen. Diese werden nämlich erst dann den Wachstumswerten zugeordnet, wenn ihr Umsatz innerhalb der letzten drei Jahre um mindestens 20 Prozent gestiegen ist.
Bei Anlegern sind Growth-Aktien deshalb sehr beliebt, da sie erhebliche Kurssteigerungen versprechen. In zukunftsgerichteten Märkten wie dem Tech-Sektor lassen sich mehrere solcher Werte finden. Apple, Google und Facebook haben in den letzten Jahren massive Renditen erzielt. Der Nachteil: Wachstumsaktien weisen zumeist ein hohes Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf und sind dadurch relativ teuer. Außerdem neigen viele dieser Firmen dazu, keine oder nur geringe Dividenden auszuschütten.
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Bei Value-Aktien kommt es auf die Substanz an
Die Bezeichnung “Value” kommt ebenfalls aus dem Englischen und steht für “Wert”. Bei Value-Aktien geht es weniger um das zukünftige Wachstum, sondern primär um die aktuelle werthaltige Substanz von Unternehmen. Firmen mit hohen Substanzwerten verfügen über ein erprobtes sowie lukratives Geschäftsmodell und sind häufig in altmodischen Branchen, wie zum Beispiel der Automobil- oder Pharmaindustrie, vertreten.
Da sie in der Regel solide Gewinne erwirtschaften und keine hohen Investitionen tätigen müssen, um weiter zu wachsen, schütten viele als werthaltig eingestufte Unternehmen hohe Dividenden aus. Zudem ist ihr KGV vergleichsweise niedrig. Aus diesem Grund eignen sich Value-Aktien besonders gut für langfristige Anlageziele. Die Strategie dahinter, das Value-Investing, wurde im 20. Jahrhundert von Benjamin Graham geprägt und findet noch heute Verwendung bei Investoren, Fondsmanagern und Privatanlegern.
Welche Aktien erzielen bessere Renditen?
Ob eine Aktie zu den Growth- oder Value-Titeln gehört, lässt sich nicht immer eindeutig sagen; oft verschwimmt die Grenze etwas. In der Regel können Unternehmen aber trotzdem einer Kategorie zugeordnet werden. Langfristig gesehen haben Value-Aktien in der Vergangenheit eine höherer Durchschnittsrendite erzielt als Growth-Aktien. Letztere konnten dafür in den vergangenen zehn Jahren deutlich besser performen. Welche Kategorie von Aktien das höhere Risiko hat, darüber sind sich die Experten noch uneins.