Wagyu gehört zu den bekanntesten und begehrtesten Fleischsorten der Welt. Aber was macht die japanische Delikatesse eigentlich so teuer?
Ein Blick auf das Preisschild genügt, um zu erkennen, dass es sich um Wagyu-Beef handelt. Bis zu 600 Euro kann ein Kilogramm kosten. Die zarte Fleischsorte ist daher nur für echte Feinschmecker geeignet. Wie der Name schon verrät, hat sie ihre Wurzeln in Japan.
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Was bedeutet Wagyu überhaupt?
Wagyu setzt sich aus zwei Begriffen zusammen und heißt übersetzt schlicht und ergreifend “japanisches Rind”. Eine Besonderheit dieser Rasse ist, dass sie im Laufe der Geschichte kaum mit anderen Rindern gekreuzt wurde. Ihr Fleisch ist stark marmoriert und somit unglaublich zart. Das macht Wagyu-Steak zu einer wahren Delikatesse – auch, und vor allem im Westen.
Manchmal wird das Wagyu irrtümlich als Kobe-Steak bezeichnet. Das ist allerdings nur zur Hälfte korrekt. Zwar ist jedes Kobe-Fleisch auch Wagyu-Fleisch, aber nicht jedes Wagyu-Fleisch ein Kobe-Fleisch. Als Kobe-Beef dürfen nur jene Sorten verkauft werden, die von den Tieren aus der gleichnamigen Stadt in der Präfektur Hyogo stammen.

Darum ist Wagyu-Fleisch so teuer
Was das Steak so teuer macht, ist die Art und Weise, wie die Kühe aufgezogen und geschlachtet werden. Hierfür gibt es strenge Richtlinien. So muss das Jungvieh von Hand mit Milch gefüttert werden und auf einer offenen Weide aufwachsen. Anstelle einer Nummer und einer Ohrmarke bekommen sie Namen und Zertifikate. Einige Züchter behaupten sogar, ihre Tiere mehrmals am Tag zu massieren, um die Durchblutung anzuregen.
Mithilfe solcher Praktiken soll die Qualität des Fleisches erhöht werden. Aber Achtung: Das Label “Wagyu” bestätigt nicht, dass es sich um reines Qualitätsfleisch handelt. In den USA und Großbritannien sind die Tiere meistens nur zu 50 Prozent Wagyu-Rind, was bedeutet, dass diese mit anderen, weniger teuren Kuhrassen gekreuzt wurden. Um sicherzugehen, sollte man stets einen Blick auf das verbindliche Zertifikat werfen und sich beim Verkäufer vor Ort informieren.