Das magische Dreieck lehrt die wohl wichtigste Lektion des Investierens. Wir erklären dir, was sich hinter dem Finanzkonzept verbirgt.
Es gibt einige grundlegende Lektionen, die jeder Mensch kennen sollte, bevor er mit dem Investieren beginnt. Theoretische Modelle helfen dabei, noch vor der Praxiserfahrung das nötige Wissen zu sammeln, um erfolgreich mit der Geldanlage durchzustarten. Eines dieser Modelle ist das “magische Dreieck”. Keine Sorge, mit Geometrie hat dieser Begriff nicht viel am Hut. Für deinen Erfolg beim Investieren ist er jedoch unabdingbar.
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Was ist das magische Dreieck der Geldanlage?
Grundsätzlich existieren drei erstrebenswerte Faktoren bei der Geldanlage: Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit. Das magische Dreieck beschreibt das Verhältnis dieser Faktoren zueinander.

Alle drei Elemente konkurrieren miteinander. Anleger müssen deshalb immer Kompromisse bei der Geldanlage eingehen und mindestens einen der wünschenswerten Faktoren vernachlässigen. Wer zum Beispiel hohen Wert auf Sicherheit legt, wird mit seinem Investments sehr wahrscheinlich keine hohe Rendite erzielen. Andersherum implizieren spekulative Anlagen zwar bessere Renditechancen, dafür aber auch ein höheres Risiko.
Das magische Dreieck hilft dir dabei, den Charakter einer Anlageklasse einschätzen zu können. Eine korrekte Gewichtung der drei Faktoren gibt es nicht. Jeder Anleger entscheidet selbst, auf welche Kriterien er seinen Fokus legt.
Rendite, Sicherheit und Verfügbarkeit erklärt
Die Begriffe “Rendite”, “Sicherheit” und “Verfügbarkeit” werden immer wieder während deines Investmentabenteuers auftauchen. Was hinter dem Finanzvokabular steckt, ist schnell erklärt:
Rendite: Bei der Rendite handelt es sich um den Ertrag einer Kapitalanlage in einem bestimmten Zeitraum. Dieser wird üblicherweise in Prozent angegeben, um die Gewinnchancen verschiedener Anlageklassen miteinander vergleichen zu können.
Aktien zum Beispiel erzielten in den letzten zehn Jahren eine durchschnittliche Rendite von 10 Prozent jährlich. Die Rendite kann entweder durch Wertsteigerungen, Dividendenerträge, Zinsen oder eine Kombination mehrerer Ertragsquellen entstehen. Spricht man von möglichen Gewinnen in der Zukunft, nutzt man das Wort “Renditechance”.
Sicherheit: Im Hinblick auf Kapitalanlagen meint Sicherheit die Wahrscheinlichkeit, mit der du deine Einlagensumme zurückerhältst. Wer sein Kapital zum Beispiel auf das Konto eines dubiosen, nigerianischen Prinzen überweist, wird den Betrag wohl kaum jemals wiedersehen. In diesem Fall handelt es sich um ein besonders unsicheres Investment.
Während Aktien wegen ihrer Kursschwankungen ein höheres Risiko aufweisen, gelten Anlagen wie Tages- oder Festgeld bei der Bank als überdurchschnittlich sicher. Zwar besteht auch hier das Risiko eines Totalverlusts, durch die Einlagensicherung bei der Bank tritt dieses Szenario in der Praxis jedoch kaum ein. Um die Sicherheit des eigenen Portfolios zu steigern, lohnt es sich, das Vermögen auf mehrere Anlageklassen zu streuen.
Verfügbarkeit: Die Verfügbarkeit wird oft auch als Liquidität bezeichnet. Was man damit meint, ist die Möglichkeit, den angelegten Betrag schnell wieder zu Bankguthaben umwandeln zu können. Tagesgeldkonten können jederzeit liquidiert werden. Bei Immobilien hingegen ist dieser Prozess deutlich aufwändiger.
Beispiele
Genug von der trockenen Theorie. Das magische Dreieck lässt sich am besten mit realen Beispielen erklären. In der folgenden Tabelle haben wir einige der berühmtesten Anlageklassen und ihre mögliche Position im Dreieck aufgelistet:
Anlageklasse | Renditechancen | Sicherheit | Verfügbarkeit |
---|---|---|---|
Kryptowährungen | Hoch | Niedrig | Hoch |
Aktien | Hoch | Niedrig | Mittel |
Fonds & ETFs | Hoch | Niedrig | Mittel |
Immobilien | Hoch | Mittel | Niedrig |
P2P-Kredite | Hoch | Niedrig | Mittel |
Edelmetalle | Mittel | Mittel | Mittel |
Unternehmensanleihen | Mittel | Mittel | Mittel |
Staatsanleihen | Niedrig | Hoch | Mittel |
Tagesgeld | Niedrig | Hoch | Hoch |
Festgeld | Niedrig | Hoch | Niedrig |