Mit dem 4-Töpfe-Prinzip wird die Planung deiner Finanzen zum Kinderspiel. Wir zeigen dir, wie’s geht.
Um die eigenen Finanzen im Blick zu haben, benötigt es keinen Bankberater. Mit dem sogenannten 4-Töpfe-Prinzip kannst du dein privates Geldwesen ganz einfach selbst organisieren. Alles, was du dafür brauchst, sind vier Töpfe mit unterschiedlichen Aufgaben. Die Vorteile des Prinzips: Es ist kostengünstig, geht schnell und ist planbar.
Topf 1: Das Girokonto
Den ersten und wichtigsten Topf stellt das Girokonto dar. Hier werden deine Gehälter eingezahlt und deine Fixkosten (Miete, Strom, Versicherungen) abgezogen. Normalerweise hast du für deine monatlichen Kosten Daueraufträge eingerichtet. Mit deiner Girocard (EC-Karte) kannst du Bargeld abheben oder Einkäufe bezahlen.
Weiterhin dient das Girokonto dazu, Ausgaben zu tätigen, die keiner Notwendigkeit unterliegen. Das heißt, du kannst damit Freizeitaktivitäten bezahlen, sei es ein Besuch im Kino, im Restaurant oder im Schwimmbad. Achte nur darauf, dass du ein kostenloses Girokonto findest.
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Topf 2: Das Tagesgeldkonto
Das Tagesgeldkonto ist der Ort, auf dem du deinen Notgroschen lagerst – also Geld für schlechte Zeiten oder plötzliche Ereignisse. Wenn dein Auto z.B. eine teure Reparatur benötigt, ist es nützlich, eine Geldreserve zur Verfügung zu haben. Wie hoch diese Geldreserve sein sollte, hängt von deiner persönlichen Situation ab. Die Faustregel spricht jedoch von drei bis sechs Monatsausgaben.
Der Grund, warum du deinen Notgroschen nicht auf dem Girokonto lagern solltest, ist der, damit du keiner Versuchung unterliegst. Mit Tagesgeldkonten kannst du keine Zahlungen an der Kasse durchführen – das hilft dir dabei, wirklich nur in Notfällen auf deine Reserven zuzugreifen.
Zeitgleich kannst du auf dem Tagesgeldkonto Geld lagern, dass du für größere geplante Ausgaben benötigst. Dabei kann es sich beispielsweise um einen Urlaub oder den Kauf eines neuen Autos handeln.
Topf 3: Der ETF-Sparplan
Um den langfristigen Vermögensaufbau kümmerst du dich mit einem ETF-Sparplan. Zeitgleich dient er, neben der gesetzlichen Rente, als deine Altersvorsorge.
Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds. Das bedeutet, er bildet einen Index wie den DAX oder den S&P 500 nach und beschert dir dadurch Rendite. Mit einem Sparplan kannst du deinen ETF regelmäßig besparen. Hast du deinen ETF-Sparplan erstmal eingerichtet, solltest du ihn über mehrere Jahre oder Jahrzehnte nicht mehr anfassen.
Alle Grundlagen zum Thema ETFs findest du hier. Ein Wertpapierdepot für deinen ETF-Sparplan kannst du bei Trade Republic* einrichten. Jeder Neukunde erhält dort eine kostenlose Aktie obendrauf.
Topf 4: Die Kreditkarte
Eine Kreditkarte benötigst du, wenn du im Urlaub, außerhalb der EU, Geld abheben oder bezahlen willst – die Girokarte wird nämlich nicht überall akzeptiert. Auch hierzulande können bestimmte Dienstleistungen (z.B. Mietwagen oder Hotels) nur mit Kreditkarte in Anspruch genommen werden. Wichtig ist das du dir eine kostenlose Karte zulegst, für die keine Jahresgebühr anfällt.
Finanzen verwalten mit dem 4-Töpfe-Prinzip: Der letzte Schritt
Du hast Konten für alle vier Töpfe eingerichtet? Perfekt. Jetzt musst du nur noch zwei Daueraufträge auf deinem Girokonto erstellen. Wichtig: Stelle sie so ein, dass sie zeitnah nach Eingang deines Gehalts ausgeführt werden (normalerweise am Monatsanfang).
Dauerauftrag 1: Der erste Auftrag sollte jeden Monat Geld von deinem Giro- auf dein Tagesgeldkonto überweisen. Im besten Fall ist auf deinem Tagesgeldkonto irgendwann soviel Geld, dass du damit deinen Notgroschen abdecken kannst. Ist der Notgroschen aufgefüllt, kannst du optional weiteres Kapital für einen Urlaub oder eine andere Wunschausgabe ansparen.
Dauerauftrag 2: Der zweite Dauerauftrag geht von deinem Girokonto auf das Depot von deinem ETF-Sparplan. Selbst wenn die Börse mal verrückt spielt, solltest du mit einer fester Rate weitersparen – es handelt sich hierbei schließlich um ein langfristiges Investment.
Wie hoch du die beiden Daueraufträge einrichten solltest, hängt von der Situation deiner persönlichen Finanzen ab. Die Faustregel besagt jedoch: 10 Prozent von deinem Nettogehalt aufs Tagesgeldkonto, 10 Prozent in den ETF. Mit der Zeit kannst du diese Beträge natürlich steigern – umso mehr du sparst, desto besser.