Ein Bericht aus dem Jahr 2022 macht aktuell Schlagzeilen. Empfiehlt der weltgrößte Vermögensverwalter wirklich eine Bitcoin-Allokation von rund 85 Prozent?
Vor allem in den sozialen Medien kursiert momentan die Meldung, dass der weltweit größte Vermögensverwalter Blackrock angeblich eine Bitcoin-Allokation von 84,9 Prozent für Anlageportfolios empfiehlt. Im Zuge des von dem Unternehmen kürzlich eingereichten Bitcoin-ETF-Antrags zog die Nachricht natürlich eine große Aufmerksamkeit auf sich. Doch entspricht sie überhaupt der Wahrheit?
Bericht stammt nicht direkt von Blackrock
Tatsächlich haben drei Mitarbeiter von Blackrock einen Bericht veröffentlicht, der eine Bitcoin-Allokation von rund 85 Prozent empfiehlt, nicht aber die Institution selbst. Das wissenschaftliche Papier trägt den Titel “Asset Allocation with Crypto: Application of Preferences for Positive Skewness” und wurde bereits im Februar 2022 herausgegeben.
Die Arbeit stellt eine tiefgreifende Analyse der optimalen Allokation von Kryptowährungen in einem diversifizierten Portfolio dar. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass sie eine starke Gewichtung von Bitcoin empfehlen. Sie sind der Ansicht, dass die potenziell hohen Renditen von Bitcoin das Risiko seiner starken Preisschwankungen (Volatilität) überwiegen.
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Konkret schlagen die Autoren des Papiers eine Portfoliozusammensetzung von 84,9% Bitcoin, 9,06% Aktien und 6,04% Anleihen vor. Wichtig ist zu verstehen, dass diese Empfehlung auf einer Reihe von Annahmen basiert, die in der Praxis möglicherweise nicht zutreffen. Zum Beispiel geht das Papier davon aus, dass Anleger eine gewisse Risikotoleranz haben und dass sie bereit sind, einen großen Teil ihres Portfolios in eine hochvolatile Anlageklasse wie Bitcoin zu investieren.
Darüber hinaus sollte man beachten, dass die Autoren des Papiers zwar Mitarbeiter von BlackRock sind, ihre Ansichten aber nicht unbedingt die offizielle Position des Unternehmens widerspiegeln. Dies machen sie auch zu Beginn der Arbeit deutlich: “Alle Autoren sind bei BlackRock, Inc. beschäftigt. Die hier geäußerten Ansichten sind ausschließlich die der Autoren und nicht die von BlackRock, Inc.”