André Kostolany und seine Ratschläge sind aktueller denn je. Die folgenden Weisheiten solltet ihr unbedingt gehört haben.
Wenn ein Mann unser Verständnis der Börse noch viele Jahre nach seinem Ableben prägt, dann ist es André Kostolany. Der weltberühmte Börsenguru bezeichnete sich selbst als Spekulant, schrieb mehrere Bestseller und setzte so viele berühmte Zitate in die Welt, wie kein anderer Finanzexperte. Wer sich mit Aktien beschäftigt, kommt kaum an dem gebürtigen Ungarn vorbei.
André Kostolany über die Natur der Börse
André Bartholomew Kostolany wurde 1906 in Budapest geboren und starb 1999 in Paris, der Stadt, in welcher er das Börsenhandwerk erstmals lernte. Im Gegensatz zu anderen Investoren seiner Zeit, betrachte er den Aktienhandel mehr als eine Kunst und nicht als trockene Wissenschaft. Mit seinen Aussagen verärgerte er nicht selten die großen Bankiers und Unternehmer. Und dennoch: Die Börsenphilosophien Kostolanys faszinieren Kleinanleger als auch Investmentmogule bis zum heutigen Tage.
Eine der bekanntesten Weisheiten des Börsengurus lautet: “Kaufen Sie Aktien, nehmen Sie Schlaftabletten und schauen Sie die Papiere nicht mehr an. Nach vielen Jahren werden Sie sehen: Sie sind reich.” Ein Spruch, der sich in die Köpfe vieler Anleger einbrannte. Was uns Kostolany damit sagen möchte? Dass die Geduldigen an der Börse auf lange Sicht belohnt werden und dass wir nicht bei jeder kleinen Kursschwankung in Verkaufspanik verfallen sollten.
Empfehlung: André Kostolany hat zahlreiche Bücher geschrieben. Jedem Menschen, der die Börse besser verstehen möchte, empfehlen wir sein erfolgreichstes Werk: Die Kunst, über Geld nachzudenken*
In einem anderen provokanten Zitat erklärte der Ungar: “Die ganze Börse hängt nur davon ab, ob es mehr Aktien gibt als Idioten – oder umgekehrt.” Kostolany spielte damit auf das Konzept der Überwertung und Unterbewertung einer Aktie an. Ist die Aktie beliebt und wird von vielen Menschen gekauft, sind mehr “Idioten” am Markt und das Wertpapier ist eventuell überwertet. Findet eine Aktie nur wenige Interessenten, ist sie möglicherweise unterbewertet. Im zweiten Falle rät der Börsenguru zum Kauf.
Generell lässt sich behaupten: Kostolany war ein antizyklischer Trader. Er betrachtete Aktien immer dann als wertvoll, wenn sie noch keine große Aufmerksamkeit auf sich zogen. Im Zuge dieser Investmentphilosophie entwickelte er sogar ein eigenes Modell, das sogenannte “Ei des Kostolany”.
Der Börsenguru war überzeugt davon, dass der Markt in den meisten Fällen einem ungefähren Muster folgt. Das Ei steht in seiner Zeichnung für den Markt. Die Pfeile stehen für die entweder positive oder negative Kursentwicklung. Kostolany zufolge durchläuft der Markt drei Phasen, die sich immer aufs neue wiederholen: Die Korrektur, den Stimmungsumschwung und die Übertreibung. Seine Empfehlung: Kaufe, bevor ein Aufwärtstrend beginnt und verkaufe, bevor der Abwärtstrend einsetzt.

Das Ei des Kostolany gilt nicht nur für den Handel mit Aktien, sondern auch für Anleihen, Währungen und Rohstoffe. Wer weiß, in welcher Phase sich der Markt gerade befindet, kann daraus ableiten, ob er entweder kaufen, abwarten oder verkaufen sollte. Der Menge zu folgen, kam dem Börsenguru nie in den Sinn. Statt der emotional getriebenen Herde hinterherzurennen, entschied er sich zumeist, die gegengesetzte Richtung anzuvisieren. Passend dazu ließ er einmal verlauten: “Wenn alle Spieler auf eine angeblich todsichere Sache spekulieren, geht es fast immer schief.”