Das Allianz ParkDepot birgt so einige Nachteile im Vergleich zu anderen Zinsangeboten. Wir verraten dir alles, worauf du achten musst.
Mit dem ParkDepot bietet die Allianz eine risikoarme Geldanlage für kurz- bis mittelfristige Zeiträume an. Wer als Neukunde sein Erspartes dort anlegt, erhält drei Monate lang einen garantierten Zinssatz. Danach gibt es den regulären Zinssatz, der etwas niedriger ausfallen kann. Verzinst werden Beträge bis zu 100.000 Euro. Die Auszahlung der Zinserträge erfolgt immer vierteljährlich.
Um die Sicherheit ihres Geldes müssen sich Sparer keine Sorgen machen. Alle Anlagebeträge sind durch die Einlagensicherung der deutschen Lebensversicherer in quasi unbegrenzter Höhe geschützt.
Das ParkDepot wird von der Allianz als Alternative zum allseits beliebten Tagesgeldkonto beschrieben. Doch obwohl das Sparkonto zweifellos eine sichere Anlagemöglichkeit darstellt, birgt es einige Nachteile. Die acht größten Nachteile des Allianz ParkDepots möchten wir dir im Folgenden einmal vorstellen.
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Allianz ParkDepot Nachteil 1: Niedriger Sonderzins
Einer der deutlichsten Nachteile des Allianz ParkDepots ist wohl der niedrige Sonderzins von aktuell 2,00 Prozent im Jahr. Dieser gilt für Neukunden innerhalb der ersten drei Monate und fällt bei vielen Tagesgeldkonten sichtbar höher aus – teilweise doppelt so hoch. Für kurzfristig orientierte Anleger stellt das ParkDepot deshalb eine eher unattraktive Geldanlage dar. (Jetzt zum Tagesgeldvergleich*)
Der reguläre Zinssatz liegt momentan ebenfalls bei 2,00 Prozent. Hier übertrifft das ParkDepot der Allianz die meisten Tagesgeldkonten. Allerdings sollten Sparer bedenken, dass sich der reguläre Zinssatz jederzeit verändern kann.
Nachteil 2: Anlage erst ab 3.000 Euro möglich
Für Sparer mit geringem Kapital ist das Zinsangebot der Allianz ungeeignet. Kleine Summen lassen sich beim ParkDepot nämlich nicht anlegen. Der Mindestanlagebetrag beträgt 3.000 Euro. Zum Vergleich: Bei den meisten Tagesgeldkonten gibt es keine Mindestsumme für die Geldanlage. Bei manchen Festgeldkonten gibt es einen Mindestanlagebetrag der zwischen wenigen Euro und eintausend Euro liegt.
Der Maximalbetrag liegt übrigens bei 100.000 Euro. Mit dieser Regelung unterscheidet sich das ParkDepot ausnahmsweise kaum von den üblichen Tages- und Festgeldkonten. Ohnehin verstauen die meisten Menschen nicht mehr als ein paar tausend Euro auf einem Sparkonto.
Nachteil 3: Feste Laufzeiten
Der große Vorteil von Tagesgeld besteht darin, dass Anleger ihr Geld jederzeit wieder abziehen können. So bleiben sie flexibel bei der Geldanlage. Das Allianz ParkDepot bindet Sparer hingegen an feste Laufzeiten. Die Mindestlaufzeit liegt bei drei Monaten – in dieser Zeit können Sparer nicht ohne Umstände auf die gesamte Anlagesumme zugreifen. Entnahmen sind nur stückweise und unter bestimmten Bedingungen möglich, wie im Folgepunkt beschrieben.
Nachteil 4: Entnahmen erst ab 1.000 Euro möglich
Ganz so unflexibel wie ein Festgeldkonto ist das ParkDepot der Allianz nicht. Denn Anleger haben die Möglichkeit, jederzeit mindestens 1.000 Euro abzuheben. Allerdings müssen zumindest 3.000 Euro auf dem Konto liegen bleiben. Wird dieser Mindestbetrag vor Ende der Laufzeit abgehoben, endet der Vertrag automatisch.
Ein weiterer Haken: Wer vorzeitig Geld abhebt, erhält nur den halben Zinssatz auf das entnommene Guthaben. Der volle Zins wird nur auf das Guthaben gezahlt, welches bis zum Ende des jeweiligen Garantiezeitraums auf dem Parkdepot liegen bleibt.
Nachteil 5: Sonderzins nur für drei Monate garantiert
Den festen Sonderzins erhalten Neukunden des Allianz Parkdepots nur in den ersten drei Kalendermonaten. Danach gilt der reguläre Zinssatz, welcher sich ohne Vorwarnung ändern kann. Ein Nachteil, den man unbedingt kennen sollte, denn viele Tagesgeldkonten bieten einen längeren Zeitraum für den Sonderzins: üblich sind derzeit sechs Monate. Warum also auf das Allianz Parkdepot zurückgreifen und nicht auf das klassische Tagesgeld?
Nachteil 6: Keine weiteren Einzahlungen möglich
Einmal angelegt, lässt sich die Sparsumme beim Parkdepot der Allianz nicht beliebig erhöhen. Das ist einer der seltsamsten Nachteile des Parkdepots. Denn eigentlich sollte man ja annehmen, freue sich die Allianz über weitere Einzahlungen. Bei Tagesgeldkonten stellen neue Einzahlungen in der Regel kein Problem dar. Auszahlungen sind, wie oben bereits erwähnt, erst ab 1.000 möglich (Nachteil 4).
Nachteil 7: Kein Gemeinschaftskonto
Ein weiterer Nachteil, der zumindest einige Anleger stören dürfte: Das Allianz ParkDepot kann nicht als Gemeinschaftskonto geführt werden. Jedes ParkDepot lässt sich nur von einem Kunden nutzen. Dabei macht ein Gemeinschaftskonto etwa für Ehepartner Sinn, die gemeinsam Geld anlegen möchten. Bei vielen Tagesgeldanbietern lässt sich ein gemeinsames Konto problemlos eröffnen.
Allianz ParkDepot Nachteil 8: Hohe Komplexität
Das ParkDepot der Allianz ist mit zahlreichen Sonderregeln ausgestattet, mit denen sich Anleger erst einmal vertraut machen müssen – hier wäre zum Beispiel die ungewöhnliche Entnahmeregelung zu nennen. Das verleiht dem Produkt eine gewisse Komplexität, die im Hinblick auf die geringen Zinsen kaum gerechtfertigt scheint.
Tages- und Festgeldkonten sind in aller Regel leichter zu verstehen. Denn eigentlich sollen Sparkonten den Anleger nicht mit zahlreichen Klauseln und Einschränkungen überfordern, sondern eine bequeme sowie unkomplizierte Verzinsung des Guthabens ermöglichen.
Fazit: Allianz ParkDepot Nachteile – Lohnt sich das Sparkonto überhaupt?
Mit dem Allianz ParkDepot kannst du dein Guthaben risikofrei bei einem der größten Versicherer der Welt verzinsen lassen. Allerdings gibt es einige Nachteile, die das Sparkonto als unattraktiv enthüllen. Ein besonders großes Manko: Der Sonderzins, welcher für Neukunden in den ersten drei Monaten gilt, fällt relativ gering aus. Der Zinssatz kann kaum mit den Zinsen eines durchschnittlichen Tagesgeldkontos mithalten.
Bei den Ein- und Auszahlungen müssen Sparer große Einschränkungen berücksichtigen. Einzahlungen vor Ende der Laufzeit sind unmöglich. Auszahlungen müssen mindestens 1.000 Euro betragen, wobei die Zinserträge bei vorzeitiger Abbuchung halbiert werden. Außerdem darf der Mindestanlagebetrag von 3.000 Euro nicht unterschritten werden.
Hinzu kommen weitere Nachteile, wie etwa die kurze Garantie für den Sonderzins, die festen Laufzeiten, die Unmöglichkeit, ein Gemeinschaftskonto einzurichten und die durch alle Faktoren entstehende Komplexität des Sparkontos. Unter Berücksichtigung aller Nachteile lohnt sich das Allianz ParkDepot unserer Meinung nach nicht für Anleger.
Ein Tagesgeldkonto ist besser
Wer sein Geld kurzfristig und sicher anlegen möchte, ist mit einem Tagesgeldkonto besser beraten. Auf einem Tagesgeldkonto kannst du dein Geld ohne feste Laufzeit anlegen. Der Sonderzins ist bei einem solchen Konto meistens höher als beim ParkDepot der Allianz. Ein- und Auszahlungen lassen sich jederzeit problemlos durchführen – dadurch bleibst du flexibel bei der Geldanlage.
Auch bei einem Tagesgeldkonto ist dein Geld ausreichend geschützt. Das Guthaben jedes Kunden ist mit der gesetzlich festgelegten Einlagensicherung von 100.000 Euro abgesichert. Deshalb befinden sich deine Einlagen selbst im Falle einer Bankenpleite nicht in Gefahr.
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