Aktien: Warum zahlen manche Unternehmen keine Dividende aus?

Aktien: Warum zahlen manche Unternehmen keine Dividende aus?
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Nicht alle börsennotierten Unternehmen zahlen eine Dividende aus. Doch warum verzichten manche Betriebe auf die, bei Anlegern so beliebte, Gewinnausschüttung?

Unternehmen an der Börse können ihre Aktionäre am Gewinn des Geschäfts beteiligen. Diese Gewinnbeteiligung nennt man in der Fachsprache Dividende. Wer einen Blick auf den Dax wirft, wird bemerken, dass die meisten Firmen dort eine Dividende ausschütten. Richtet man seine Augen dann jedoch auf die rapide wachsenden Konzerne der USA, fällt einem auf, dass Unternehmen wie Tesla, Amazon, Alphabet und Meta (ehemals Facebook) schon seit Jahren keine Dividende zahlen.

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Die vier häufigsten Gründe fürs Aussetzen der Dividende

Gründe, warum ein Unternehmen keine Dividende ausschüttet, kann es viele geben. Einer der wohl häufigsten Gründe ist jedoch das Wachstum. Wenn sich ein Unternehmen in einer Wachstumsbranche befindet, ist es aus Sicht der Betriebsleitung sinnvoller, die erwirtschafteten Gewinne zu reinvestieren. Mit den Gewinnen werden dann Investitionen in neue Produkte, Dienstleistungen und Ideen getätigt, um im nächsten Jahr noch höhere Gewinne zu erzielen. Von der damit einhergehenden, positiven Kursentwicklung profitieren auch die Aktionäre.

Ein weiterer Grund für den Verzicht auf eine Dividende, sind Übernahmen. Wenn ein Unternehmen plant, ein anderes Unternehmen aufzukaufen, benötigt es jede Menge Kapital. Dieses Kapital wird oftmals aus den Gewinnen bezogen. Kommt es nicht zu einer Übernahme, wird das Geld zumindest in Beteiligungen investiert. Warren Buffetts Firma Berkshire Hathaway ist bekannt dafür, keine Dividenden auszuzahlen, um von neuen Beteiligungen zu lukrieren.

Des Öfteren entdeckt man Unternehmen an der Börse, die früher einmal hohe Dividenden gezahlt haben, heute aber die Gewinnausschüttung niedrig halten oder komplett darauf verzichten. Grund dafür ist häufig die finanzielle Not des Betriebs. Ein bekanntes Beispiel ist das US-amerikanische Unternehmen General Electric. Jahrzehntelang kannte man den Industrieriesen des berühmten Gründers Thomas Edison als treuen Dividendenzahler. Als das Unternehmen im Jahr 2017 jedoch in große finanzielle Schwierigkeiten geriet, entschied man sich dazu, die Dividende auf einen Penny pro Aktie zu senken.

Der vierte Grund sind Steuervorteile. Wenn ein Unternehmen keine Dividende auszahlt und die Gewinne stattdessen reinvestiert, lassen sich völlig legal Steuern sparen. Auf Dividendenzahlungen müssen nämlich sowohl die Unternehmen als auch die Aktionäre Steuern an den Staat zahlen. Deutsche Anleger kennen diese Kosten als Abgeltungssteuer. In manchen Fällen ist es deutlich profitabler für alle Beteiligten, mit Ausnahme des Staates, wenn keine Dividenden ausgeschüttet werden, stattdessen aber am Unternehmenswachstum gearbeitet wird.

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