Aktien vs. ETFs: Der einzige Grund, Einzelaktien zu kaufen

Aktien vs. ETFs: Der einzige Grund Einzelaktien zu kaufen
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Ein ETF-Investment ist in den meisten Fällen vorteilhafter, als Stock Picking. Einen guten Grund gibt es dennoch, nicht auf einzelne Aktien zu verzichten.

Die Debatte Aktien vs. ETFs hält schon an, seit die Exchange Traded Funds vor mehr als 30 Jahren den Markt betraten. Welches der beiden Anlageprodukte besser ist, lässt sich objektiv kaum feststellen. Vor- und Nachteile beider Investments müssen immer mit Blick auf die persönlichen Umstände und Interessen des Anlegers betrachtet werden. Fakt ist aber: Die meisten Menschen werden mit ETFs deutlich besser fahren, als mit dem Kauf von Einzelaktien.

ETFs meist erfolgreicher an der Börse

ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, in mehrere Wertpapiere auf einmal zu investieren und dadurch das eigene Portfolio zu diversifizieren. Das Risiko, schwere Kursverluste einzufahren, wird deutlich verringert. Im Gegensatz zu einzelnen Aktien kauft man mit ETFs nämlich nicht nur ein einziges Unternehmen, sondern gleich einen gesamten Index. Das kann ein Index wie der Dax mit 40 Unternehmen oder auch ein Index wie der MSCI World mit mehr als 1.500 notierten Unternehmen sein.

Des weiteren erfordern ETFs nur wenig Kompetenz von ihren Anlegern. Wer einen ETF kauft, muss sich nicht intensiv mit einzelnen Unternehmen, deren Kennzahlen und Geschäftsmodell beschäftigen. Natürlich sollte zumindest eine grundlegende Recherche betrieben werden, aber im Großen und Ganzen sind ETFs weniger zeitintensiv als Aktien.

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ETFs sind nicht nur sicherer und gemütlicher als Einzelaktien, sondern erzielen in den meisten Fällen sogar bessere Renditen. Selbst geschulte Stock Picker, die ihre ganze Karriere dafür aufwenden, die besten Aktien herauszusuchen, haben Schwierigkeiten, größere Indizes zu schlagen. Berechnungen der letzten Jahre ergaben, dass aktiv gemanagte Large-Cap-Fonds den S&P 500 in nahezu 83 Prozent der Fälle nicht übertrafen. Nur 17 Prozent der Fondsmanager erzielten eine bessere Rendite als der US-amerikanische Index (siehe NextAdvisor).

Aktien: Schlechte Chancen, hohe Renditen

Privatanleger haben erst recht Schwierigkeiten, qualitative Aktien zu finden. Wer tatsächlich mit der Börse ringen möchte, benötigt Zeit, Expertise und Nerven aus Stahl, falls es zu massiven Kursrückgängen kommt. Es gibt nur einen wirklich guten Grund, Einzelaktien zu kaufen – und das ist die Rendite.

Ein ETF wird sich immer nur dem Index folgend entwickeln. Dementsprechend halten sich auch die möglichen Kursgewinne in Grenzen. Der MSCI World-Index wird sich in den nächsten 10 Jahren höchstwahrscheinlich nicht verdreifachen, genauso wenig wie der S&P 500 und der Dax. Eine einzelne Aktie kann theoretisch jedoch um das zehn-, hundert-, oder tausendfache ihres Ursprungswerts anwachsen.

Wer schon früh in Aktien von Unternehmen wie Amazon, Alphabet, Tencent, Apple oder Microsoft investierte, kann sich heute über saftige Renditen freuen. Vorrausetzung ist natürlich, dass man auch wirklich eine solche Aktie findet. Und wie uns die Zahlen bereits gezeigt haben, ist das alles andere als einfach. Dennoch: Wer Lust hat, das Börsenspiel mitzumachen, sollte nicht davor zurückschrecken. Man muss sich nur eben darauf einstellen, dass der Markt auf lange Sicht wahrscheinlich gewinnen wird.

Anleger, die nach Einzelaktien suchen wollen, sollten einen Großteil ihres Investmentkapitals in risikoärmere Finanzprodukte wie zum Beispiel ETFs anlegen. So bleibt man geschützt, selbst wenn die gefundenen Aktien doch nicht die gewünschte Rendite erzielen. Hat man eine solche Geldanlage erstmal eingerichtet, spricht jedoch nichts dagegen, den Kampf gegen den Markt anzutreten. Denn selbst wenn Gewinne ausbleiben: An Spaß und Spannung wird es den Anlegern nicht mangeln.

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