Aktien und ETFs: Diese psychologische Falle ist brandgefährlich für Anleger

Aktien und ETFs: Diese psychologische Falle ist brandgefährlich für Anleger
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Es gibt viele Biases, vor denen sich Anleger unbedingt in Acht nehmen sollten. Einer der gefährlichsten ist der sogenannte “Hindsight Bias”.

Wenn man ein Urteil auf Grundlage einer verzerrten Wahrnehmungen getroffen hat, wurde man Opfer eines Bias. Ein Bias kann in jedem Bereich des menschlichen Handelns auftreten. An der Börse ist er jedoch besonders gefährlich. Treffen Anleger ihre Urteile nämlich nicht anhand von Rationalität, kann das ziemlich kostspielig werden.

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Vorsicht vor dem Hindsight Bias

Eine der tückischsten Psycho-Fallen für Anleger ist der Hindsight Bias (deutsch: Rückschaufehler). Investoren verstehen darunter die Tendenz, nach einem unerwarteten Ereignis zu glauben, dass man dieses problemlos hätte hervorsehen können – ganz nach dem Motto: “Ich hab’s doch gewusst”.

Geht es um den Handel mit Wertpapieren, können wir den Rückschaufehler ganz gut bei einzelnen Kursentwicklungen beobachten. Viele Investoren stören sich heute etwa darüber, dass sie vor fünf Jahren keine Tesla-Aktien gekauft haben. “Dass Tesla so erfolgreich wird, hätte man ja wissen können”, hört man Anleger häufig sagen. Doch ist das wirklich so?

Ziemlich sicher hätten die meisten Anleger damals nicht den Kurs der Tesla-Aktie vorhersehen können. Wäre es so einfach gewesen, Prognosen aufzustellen, wäre der Kurs schon damals explodiert. Ein Großteil der Investoren blickte vor fünf Jahren noch mit Skepsis auf das Unternehmen. Kein Wunder: Im Jahr 2018 zählte Tesla noch rund 9 Milliarden Dollar Schulden – und das ohne jemals Gewinne erzielt zu haben.

Der Hindsight Bias ist deshalb so gefährlich, weil er zu Selbstüberschätzung führt. So könnten Anleger etwa versuchen, ein “neues Tesla” zu finden, mit einer ähnlich rapiden Kursentwicklung. Das Risikomanagement wird dann vernachlässigt, die jeweiligen Handelspositionen verstärkt. Im schlimmsten Fall scheitert das gewählte Unternehmen an der Börse und der Anleger verliert den Großteil seines Kapitals.

Im Nachhinein kann man immer Gründe nennen, warum ein bestimmtes Unternehmen erfolgreich wurde und ein anderes nicht. Auch Börsencrashs lassen sich in der Rückschau leicht bewerten. Doch ob man deshalb zukünftige Ereignisse haargenau bestimmen kann, ist zu bezweifeln. Selbst die meisten professionellen Fondsmanager sind nicht in der Lage, den Markt richtig zu timen, geschweige denn die besten Aktien zu finden.

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