Aktien oder Immobilien: Welche Anlage passt zu mir?

Aktien oder Immobilien: Welche Anlage passt zu mir?
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Die Möglichkeiten der Geldanlage sind zahllos. Trotzdem interessieren viele Menschen besonders zwei Anlageklassen. Nur welche ist besser: Aktien oder Immobilien?

In der breiten Wahrnehmung gelten Immobilien vor allem als sicher und wertstabil. Aktien hingegen werden oft mit Spekulation oder Glücksspiel in Verbindung gebracht. Zwar ist diese Annahme nicht grundsätzlich falsch, allerdings sind Pauschalisierungen wenig zielführend, wenn es darum geht, die geeignete Geldanlage zu finden. Schließlich sind beide mit unterschiedlichen Vor- und Nachteilen verbunden.

Aktien und Immobilien: Die Gemeinsamkeiten

Aktien und Immobilien unterscheiden sich in vielerlei Hinsicht. Allerdings gibt es auch einige Gemeinsamkeiten. So gehören beide zu den Sachwerten, besitzen also einen physischen Wert. Dementsprechend haben sie das Potenzial, im Wert zu steigen und Kapitalgewinne zu generieren. Der Wert von Aktien kann infolge des Wachstums von Unternehmen steigen, während Immobilien mitunter von der Nachfrage am Immobilienmarkt abhängig sind.

Auch haben Anleger die Möglichkeit, mit beiden Anlageklassen regelmäßige Einnahmen zu generieren. Aktien können Dividenden ausschütten, während Immobilien eine monatliche Miete einbringen. Gleichzeitig sind sowohl Aktien als auch Immobilien mit Risiken verbunden. Diese können durch eine breite Diversifikation und einen längeren Anlagezeitraum minimiert werden. In den meisten Fällen werden Aktien- und Immobilieninvestments daher mittel- bis langfristig getätigt.

Immobilie oder Aktienfonds? Das ist hier die Frage | © Adobe Stock

Was unterscheidet Aktien von Immobilien?

Relevant für die Frage, ob Aktien oder Immobilien die bessere Geldanlage sind, ist auch zu verstehen, in welchen Eigenschaften sich die Assets voneinander unterscheiden. Eine Aktie ist ein Anteil an einem Unternehmen. Mit dem Erwerb erhält der Eigentümer bestimmte Mitwirkungsrechte in der Aktiengesellschaft und nimmt an den Gewinnen und Verlusten teil. Sein Gesamtertrag ergibt sich aus den ausgeschütteten Dividenden sowie den Kurssteigerungen der Aktie.

Zur Teilhabe an Immobilien ergeben sich mehrere Möglichkeiten. Wer Immobilien nicht direkt erwerben kann oder möchte, legt sein Geld in Immobilienfonds an. Diese streuen das Anlagerisiko auf mehrere Immobilien und Grundstücke unterschiedlicher Art. Zudem ist eine Beteiligung schon mit wenig Kapital möglich. Immobilienfonds gibt es in offener und geschlossener Variante.

Auch das Crowdinvesting ist eine Option, an der Wertentwicklung von Immobilien teilzuhaben. Das Konzept ist einfach: Viele unterschiedliche Anleger finanzieren gemeinsam ein Immobilienprojekt. Ist das Projekt abgeschlossen, bekommen die Investoren ihr Kapital zurück – plus Gewinn, sollte die Investition erfolgreich gewesen sein. Verluste sind natürlich ebenfalls möglich.

Übrigens muss die Geldanlage in Aktien und Immobilien nicht immer getrennt sein. So existieren mit den sogenannten REITs auch Immobilienaktien, die durch die speziellen Anforderungen an Gewinnverwendung und steuerliche Sonderbehandlung einem direkten Immobilieninvestment sehr nahe kommen. REITs werden an der Börse gehandelt und sind somit leicht zugänglich für Privatanleger, die als Miteigentümer des Unternehmens auftreten.

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Aktien oder Immobilien: Welche Geldanlage bringt mehr Rendite?

Ob nun Aktien oder Immobilien mehr Rendite bringen, kann pauschal nicht beantwortet werden. Dies hängt nämlich nicht nur von den Kenntnissen und Fähigkeiten des jeweiligen Anlegers ab, sondern auch von der aktuellen Marktsituation und anderen Faktoren. Aus historischer Sicht liegen Immobilien mit geringem Abstand vorn.

Eine Studie von Moritz Schularick, Wirtschaftsprofessor an der Universität Bonn, und anderen Wissenschaftlern kommt bei dem Vergleich der Renditen von Aktien und Immobilien über einen Zeitraum von 150 Jahren zu dem Ergebnis, dass Immobilien eine historische Rendite von 7,8 Prozent pro Jahr erzielten, während Aktien nur eine Rendite von 6,9 Prozent jährlich erreichten. Die Untersuchung umfasste 16 Länder und wurde im Jahr 2017 durchgeführt.

Wichtig ist bei der Studie zu beachten, dass die Ergebnisse von Land zu Land teilweise stark variieren. Interessant ist außerdem, dass seit 1950 die Aktienrendite in Deutschland die der Immobilien übersteigt. Besonders deutlich wird der Unterschied ab 1980. So stiegen die Immobilienpreise im Durchschnitt seitdem bis 2015 nur um 4,1 Prozent jährlich. Aktien hingegen brachten gut zehn Prozent Rendite pro Jahr.

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Was ist sicherer – Aktien oder Immobilen?

Im Allgemeinen schwanken Aktienkurse stärker als Immobilienwerte. Das sogenannte “Betongold” ist für viele Anleger daher besonders in Krisenzeiten interessant. Jedoch sind Aktien in der Regel liquider als physische Immobilien. Anleger, die einen hohen Wert auf Flexibilität legen, sollten diese Tatsache unbedingt berücksichtigen.

Grundsätzlich unterliegen beide Anlageklassen Kursschwankungen, die von der Markt- beziehungsweise Unternehmensentwicklung abhängen. Niemand kann vorhersagen, wie sich die Preise von Aktien oder Immobilien in Zukunft entwickeln werden. Ein Mix aus beiden Geldanlagen ist deshalb oft die beste Wahl. Aktien und Immobilien können sich ergänzen, da die Preisentwicklung manchmal konträr zueinander verläuft.

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