Aktien kaufen und noch am selben Tag wieder verkaufen: Daytrading ist unter Händlern sehr beliebt – und das obwohl nur wenige Erfolg haben.
Aktien gelten eigentlich als langfristige Geldanlage. Experten empfehlen, die Wertpapiere für den Vermögensaufbau mindestens fünf bis zehn Jahre zu halten. Daran sind aber nicht alle interessiert. Manche Investoren wie George Soros schichten ihr Portfolio häufiger um. Einige Trader haben sich sogar dem täglichen Handel verschrieben. Das heißt, sie kaufen Aktien, um sie noch am selben Tag wieder zu verkaufen. In der Fachsprache ist dies als Intraday-Handel oder Daytrading bekannt.
Wie funktioniert Daytrading?
Daytrading ist eine beliebte Handelsstrategie, bei der ein Trader innerhalb eines kurzen Zeitraums, meist innerhalb eines Tages, Positionen in Wertpapiere eröffnet und schließt. Gehandelt wird dabei unter anderem mit Aktien und Derivaten, aber auch mit Währungen und Rohstoffen. Ziel ist es, durch das Ausnutzen geringer Kursschwankungen einen Gewinn zu erzielen.
Zur Maximierung ihrer Rendite nutzen Daytrader oft sogenannte “Hebel”. Dadurch ist es möglich, überproportional von Kursveränderungen zu profitieren. Bei einem Hebel von 1:10 würde ein Trader nur ein Zehntel seines eigenen Geldes zum Handel einsetzen. Das restliche Geld leiht ihm der Broker, quasi als kurzfristigen Kredit. Steigt das Wertpapier jetzt um 1 Prozent hat der Trader einen Gewinn von 10 Prozent erzielt. Auf der anderen Seite macht er bei einem Kursrückgang von 1 Prozent aber auch den zehnfachen Verlust.
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Vor- und Nachteile des Daytradings
Nicht ohne Grund erfreut sich das Daytrading einer immer größer werdenden Popularität. Der tägliche Handel lockt mit schnellen Gewinnen. So können Trader innerhalb kurzer Zeit hohe Renditen erzielen, welche mit einer traditionellen Anlagestrategie nicht möglich wären. Dabei gilt es aber auch, einige Risiken zu beachten.
Einen großen Nachteil des Daytradings stellt die Tatsache dar, dass Trader keine Zeit haben, eine Aktie zu prüfen, da sie sie am selben Tag kaufen und verkaufen. Die Wahrscheinlichkeit, eine falsche Entscheidung zu treffen, ist somit deutlich erhöht. Darüber hinaus kann der Markt unberechenbar sein. Schon kleine, plötzliche Ereignisse können den Aktienkurs negativ beeinflussen und höhere Verluste bedeuten.
Aktien kaufen und verkaufen am selben Tag: Lohnt sich das?
Beim Daytrading oder Intraday-Handel werden Aktien am selben Tag gekauft und verkauft. Ob sich diese Praxis lohnt, hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie zum Beispiel der eigenen Fähigkeit des Händlers, den Markt zu analysieren, Entscheidungen zu treffen und Risiken zu managen. Wirklich erfolgreich sind aber nur wenige Daytrader.
Laut wissenschaftlichen Studien, über welche die NZZ berichtet, erzielen weniger als 1 Prozent aller Daytrader langfristig positive Renditen. Dies bedeutet, dass über 99 Prozent auf lange Sicht Verluste erleiden. Diejenigen, die erfolgreich sind, sollen zu einer kleinen Gruppe von “Elite-Tageshändlern” gehören. Anhand dieser Ergebnisse lässt sich schlussfolgern, dass Daytrading für die meisten Händler keinen Sinn macht.
Wenn du über eine hohe Risikobereitschaft verfügst, kannst du dich natürlich trotzdem am Daytrading versuchen. Statistisch gesehen lohnt es sich aber weniger, Aktien zu kaufen, um sie noch am selben Tag wieder zu verkaufen. Wesentlich mehr Erfolg haben Anleger, die zum Beispiel mit ETFs über einen längeren Zeitraum investieren. Jetzt Wertpapierdepot bei Trade Republic eröffnen* und Sparplan einrichten.