Überragendes Wachstum: Wie kann man in Indien investieren?

Überragendes Wachstum: Wie kann man in Indien investieren?
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Indien ist so etwas wie der risikoreiche Geheimtipp unter den Anlegern. Wir zeigen euch, wie ihr vom überragenden Wirtschaftswachstum des Landes profitieren könnt.

Der Einfluss Indiens in der Weltwirtschaft wird oft unterschätzt. Dabei liegt der südasiatische Staat noch vor Industrienationen wie dem Vereinigten Königreich, Frankreich oder Italien, wenn es um die Größe des BIPs geht. Zudem zählt das Land zu den am schnellsten wachsenden Volkswirtschaften der Welt. In den letzten 10 Jahren erreichte Indien ein reales Wirtschaftswachstum von 6,18 Prozent pro Jahr. Deutschland schaffte es, im selben Zeitraum, auf nur 1,38 Prozent jährlich.

Wirtschaftsboom in Indien

Indien erlebt einen wahren Wirtschaftsboom. Gründe dafür gibt es viele. So ist die indische Telekommunikations-Industrie zum Beispiel die am schnellsten wachsende Industrie weltweit, im Automobil-Sektor steht das Land nur knapp hinter China auf Platz 2. Weitere starke Wirtschaftsbereiche sind Service, Outsourcing und Beratung. Die indischen Arbeitskräfte sind preiswert und meist der englischen Sprache mächtig- ein Vorteil, der vielen anderen Schwellenländern fehlt.

An neuen Innovationen mangelt es dem südasiatischen Staat nicht. Indien hat die drittgrößte Gruppe von Wissenschaftlern und Technikern der Welt. Premierminister Narendra Modi plant zudem hohe Summen über die nächsten zwei Jahrzehnte in Infrastruktur und Städte zu investieren. Mit einer Bevölkerung von 1,4 Milliarden Menschen, bei der 50 Prozent noch nicht das 25. Lebensjahr überschritten haben, besitzt Indien jede Menge Arbeitskräfte, die derartige Projekte umsetzen können.

Natürlich gibt es auch einige Risiken, die ein Indien-Investment mit sich bringt. So sollte man zum Beispiel bedenken, dass das Korruptionslevel in dem Schwellenland immer noch problematisch ist. Im Korruptionswahrnehmungsindex (CPI) steht Indien auf dem 85. Platz und ist damit sogar noch schlechter als Länder wie Bulgarien, Südafrika oder Rumänien. Zeitgleich befindet sich der Staat in wirtschaftlichen und sozialpolitischen Konflikten mit seinen Nachbarländern China und Pakistan. Wer dennoch über ein Indien-Investment nachdenkt, dem wollen wir im folgenden einige Anlagemöglichkeiten vorstellen.

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Mit ETFs in den indischen Markt investieren

Die naheliegendste Investitionsmöglichkeit sind ETFs. Mit ETFs könnt ihr in Indizes investieren, welche die Wirtschaftsleistung eines Landes widerspiegeln. Der berühmteste Index Indiens ist vermutlich der Sensex. Der Sensex beinhaltet die 30 größten Aktien der Bombay Stock Exchange und bildet 40 Prozent des indischen Aktienmarkts ab. Sein Wachstum lag in den letzten zehn Jahren bei rund 12,3 Prozent jährlich.

Ein weiterer indischer Index ist der Nifty. Er beinhaltet die 50 größten und liquidesten Unternehmen des Landes und bildet 65 Prozent des hiesigen Aktienmarkts ab. Der 10-Jahres-Zuwachs liegt ebenfalls bei 12,3 Prozent. Weitere Indizes sind der 2019 aufgelegte FTSE India und der MSCI India, welcher ganze 85 Prozent des indischen Aktienmarkts abbildet. In einer Tabelle wollen wir euch einmal einen Überblick über die vier Indizes liefern:

SensexNiftyFTSE IndiaMSCI India
Aktienanzahl305017396
Anteil am indischen Aktienmarkt40%65%85%
Jährliches Wachstum (5 Jahre*)17,2%16,6%14,4%
UnternehmensartenLarge CapsLarge CapsLarge- und Mid CapsLarge Caps
* Jährliches Durchschnittswachstum von 2017 bis 2021.

Alternativ können Anleger auch in spezielle Indizes investieren, die zum Beispiel nur kleinere Unternehmen, sogenannte Small Caps abbilden. Oder man investiert gleich in einen Asien-Index, um eine breitere Diversifikation zu erreichen. So könnt ihr nicht nur in Indien, sondern auch in Nationen wie China, Singapur, Thailand, Südkorea und Co. investieren. Wer sich einfach nur auf Schwellenländer fokussieren möchte, ist mit einem ETF auf einen Index wie den MSCI Emerging Markets bestens beraten – mit einem bloßen Indien-Investment hat das aber dann nicht mehr viel am Hut.

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